Menstruationstassen entwickeln sich immer mehr zum Trendprodukt. Daher stellen sich auch immer mehr Frauen die Frage: Worauf muss ich bei Menstruationstassen achten? Welche passt zu mir?
Die erdbeerwoche beschäftigt sich bereits seit über 7 Jahren mit den Auswirkungen von Monatshygiene – u.a. auch von Menstruationskappen – auf Umwelt und Gesundheit. Da dieses Thema in letzter Zeit an gesellschaftlicher Bedeutung gewonnen hat und es für Frauen immer schwieriger wird, sich nach gesundheitlichen und ökologischen Aspekten für ein Monatshygieneprodukt zu entscheiden, haben wir ein eigenes Forschungsprojekt diesem Schwerpunkt gewidmet. Hintergrund ist folgender:
Fehlende gesetzliche Kennzeichnungspflicht
Zum einen gibt es in der EU bisher keine gesetzlichen Kennzeichnungspflichten, die die Hersteller in Bezug auf Materialien bzw. Inhaltsstoffe von Monatshygieneprodukten zur Transparenz auf den Produktverpackungen (d.h. für die Konsumentinnen ersichtlich) verpflichten. Während in den USA Tampons als medizinische Artikel eingestuft werden, unterliegen Monatshygieneprodukte zum anderen z.B. in Österreich dem Österreichischen Lebensmittelgesetzbuch und werden als Gebrauchsgegenstände klassifiziert. Eine Information über Material, Inhaltsstoffe und Beschaffenheit von Monatshygieneartikeln zu erhalten, ist daher für Endkonsumentinnen oftmals schwierig, da es bisher keine direkt am Produkt befindliche Orientierungshilfe gibt, die diese Informationen in gesammelter, übersichtlicher und leicht verständlicher Form aufbereitet hat. Aus diesem Grund hat die erdbeerwoche mit Unterstützung der FFG (Forschungsförderungsgesellschaft) ein Forschungsprojekt gestartet, mit dem Ziel, eine verlässliche Orientierungshilfe für Konsumentinnen zu entwickeln, die sie bei der Auswahl ihrer Monatshygieneprodukte unterstützt und mehr Transparenz gewährleistet.
Aktueller Menstruationskappentest stellt gutes Zeugnis aus
In unser Forschungsprojekt werden auch die Ergebnisse aktueller Menstruationskappen-Tests einfließen – wie z.B. jener des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Dieser testete kürzlich neun Menstruationskappen in punkto Handhabung, Benutzerfreundlichkeit sowie Schadstoffbelastung. Auch wenn nur zwei Menstruationskappen, nämlich Selenacup und Lunette, mit sehr gut bewertet wurden, stellt der VKI allen Menstruationskappen ein relativ gutes Zeugnis aus. Allerdings wurden in sechs von acht Menstruationstassen sogenannte flüchtige Anteile gefunden. Da es bislang keine offiziellen Grenzwerte für diese Produkte gibt, wurden bei bisherigen Tests u.a. die Prüfkriterien und dementsprechenden Grenzwerte von Schnullern oder Kinderspielzeug herangezogen. Das Thema der Grenzwerte ist daher mitunter auch ein Schwerpunkt des aktuellen erdbeerwoche-Forschungsprojektes.
Bedeutung gesundheitlicher Auswirkungen von Monatshygiene steigt
Auch die Nutzerinnen von Monatshygiene machen sich vermehrt Gedanken über diese Themen: Im Februar diesen Jahres haben wir 350 Frauen, die u.a. auch Menstruationstassen verwenden, befragt, welche Aspekte ihnen bei Monatshygiene am Wichtigsten sind und welche Informationen ihnen helfen würden, eine die richtige Produktwahl zu treffen:
- 55% der Frauen entscheiden sich aufgrund der gesundheitlichen Vorteile für ein nachhaltiges Monatshygieneprodukt, wie z.B. die Menstruationskappe
- 42% der Nutzerinnen von nachhaltiger Monatshygiene ranken „schadstofffrei“ als wichtigste Anforderung an ein gesundes und umweltfreundliches Monatshygieneprodukt
Die Umfrageergebnisse werden nun mit Expertinnen evaluiert und sollen in weiterer Folge in die Entwicklung der Orientierungshilfe einfließen. Das Projekt wird nach der Open Innovation-Methode durchgeführt und von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt. Ende des Sommers werden erste Ergebnisse erwartet.
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Links und Quellen:
Menstruationstassen-Test des VKI: