Menstruationstassen-Beratung neu erfunden

Von Knitterfee

Das erste Mal erwähnte ich die Menstruationstassen in meinen Lebenszeichen vom Juli 2016.

Ich erzählte Euch davon, warum ich Menstruationstassen cool finde: Müllvermeidung. Keine Chemikalien in meinem Körper, die nicht mal auf der Packung stehen müssen.

Oder, mein persönliches Lieblingsargument: 12. Stunden. Tragezeit.

Zudem kam gerade in den schwierigen Kinderwunsch-Zeiten dazu, dass meine Periode nicht mehr nur eine rote Pest war, eine lästige Erinnerung an meine Kinderlosigkeit, sondern eine Gelegenheit, nochmal eine neue Tasse auszuprobieren. Für diejenigen die sich nicht beruflich mit diesem Thema beschäftigen, ist das jedoch eher ein teurer Weg zur passenden Tasse.

Hersteller sind leider nicht besonders hilfreich bei der Auswahl der richtigen, denn sie möchten natürlich, dass Ihre Marke gekauft wird, und keine andere. Die vielen verschiedenen Formen und Festigkeitsgrade sprechen nämlich eine deutliche Sprache. Jede Frau* ist anders, jede Vagina, jeder Muttermund (eigentlich Portio, aber wir sprechen lieber Mainstream, sonst verlier ich Euch spätestens jetzt ), jeder Beckenboden.

Und so ergab sich das Dilemma: Wie komme ich zur richtigen Tasse. Ausprobieren ist keine Lösung, Herstellerangaben machen keinen Sinn. Es gibt Facebook-Gruppen, die beraten, jedoch bekommt man dort dann hauptsächlich Antworten von Frauen die eine Meinung haben, aber wenig Ahnung. Bis dann eine Administratorin kommt, und die hat dann Ahnung.

Jedoch ist nicht für jede Interessierte der halböffentliche Weg der Richtige. Viele haben Sorgen, jemand könne ja doch mitlesen, und ehrlich, in einer Gruppe mit knapp 60.000 Mitgliedern ist das vielleicht auch nicht ganz unrealistisch. Und auch wenn ich total dafür bin, dass wir alle mehr über unsere Periode sprechen und schreiben (#livetweetyourperiod), so kann ich verstehen, dass das nicht für jeden was ist.

Bleibt also die direkte persönliche Beratung von Leuten wie mir (jetzt lobt die Trulla sich auch noch selbst, unmöglich), denn ich habe hier fast jede Tasse, die ich für relevant halte. Fast deswegen, weil einige Hersteller leider mit der Herausgabe von Tester-Exemplaren ein bisschen zickig sind. Ich habe Daten über Längen, Formen, Festigkeitsgrade, und kann praktisch von jedem Modell dass mir bekannt ist, aus dem Kopf dazu erzählen, in welchen Größen und Farben sie erhältlich ist, ob alle davon in Deutschland erhältlich sind (I’m looking at you, Lena Cup!), und welche Farbe und Material das Beutelchen hat.

Menstruationstassen-Roulette

Alternativ gibt es natürlich die Möglichkeit, sich eine Menstruationstasse direkt bin der Drogerie oder ohne Beratung online zu kaufen. Dabei muss man sich jedoch auf die Hersteller-Angaben verlassen, und natürlich sind die Hersteller von Menstruationstassen davon überzeugt, dass sie für jede Frau* eine passende Tasse anbieten. Da wird dann nach wenigen Parametern gegangen, zum Beispiel Geburten, Blutungsstärke oder gar Körperform. Sinn macht das wenig, und so landen die meisten mit ihrer ersten Tasse einen Flop.

Und nun kommen wir zu der Lösung: der Tassenfinder.

Janine und ich haben in den letzten Monaten viel gelernt, viele Tassen verglichen, in eine Datenbank eingepflegt, und irgendwann wurde der Beratungsaufwand so schwer zu stemmen, dass wir anfingen, Urte ebenfalls für Beratungen zu schulen. Dann wurde uns jedoch klar, dass wir das dauerhaft so nicht mehr stemmen können. Als dann auch klar war, dass ich schwanger bin und in einigen Monaten mal für eine Weile Familienpause mache, hingen wir uns richtig rein. Ich setzte die Datenbank, auf deren Basis wir bisher die Beratungen machten, mit Janines Unterstützung um, während sie gleichzeitig einen neuen Shop aus Shades of Pink ausgründete, und zwar: Cuplove!

Im Tassenfinder fragen wir verschiedene Merkmale ab, die für die Auswahl der richtigen Menstruationstasse wichtig sind. Klickt Euch mal durch, dann wisst Ihr Bescheid was das so ist.
Auch habe ich die Datenbank durch einige Marken und Modelle erweitert, die exklusiv über Amazon vertrieben werden. Ansonsten ist Cuplove der Partnershop, bei dem die Tassen dann gekauft werden können.

Die Seite sieht auf Desktop-Rechnern momentan noch etwas einfach aus, das liegt aber daran, dass wir uns hauptsächlich an Mobilnutzerinnen orientieren wollen und uns in erster Linie wichtig war, dass die Funktionalität mobil stimmt.

Wir sind live!

Nun sind wir also mit der Beta-Version live, sie kann benutzt und ausprobiert und getestet werden – und über Feedback und konstruktive Kritik freue ich mich natürlich ganz besonders.
Zum Beispiel an inka(<3)tassenfinder.de.

Langfristig möchte ich den Info-Bereich ausbauen, und am liebsten über alle Menstruationstassen ein Tassenprofil schreiben, mit Infos zu Hersteller, Material, Geschichte und vielen Detailfotos. Auch an der App selbst wird noch geschraubt, denn es sollen noch einige Menstruationstassen dazukommen. Auch will ich einige Fragen erweitern, verbessern und umstellen, Texte insgesamt inklusiver gestalten und auch die Grafiken möchte ich, sobald das Budget es zulässt, durch vielfältigere Darstellungen ersetzen. Die Grafiken für den Infoteil (Muttermund, Beckenboden, Faltungen etc.) habe ich von Julia Bramer anfertigen lassen, und ich finde, wir haben damit den perfekten Weg zwischen technisch/biologisch und ansprechend/unterhaltsam gefunden.

Auch habe ich gestern Abend schonmal einen Instagram-Livestream zum Thema gemacht und das lief ganz gut. Wenn Ihr also Bock habt, dass ich ab und an mal so eine Live-Fragestunde veranstalte, sagt mir das gern.

So, jetzt hab ich Euch erstmal alles über mein neues Projekt erzählt und bin mal gespannt, was Ihr so denkt.

Hier liste ich Euch jetzt nochmal alle Social-Media Profile des Tassenfinders auf, und ich freu mich natürlich, wenn Ihr die frohe Botschaft weitertragt

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