Mende statt Meng

Mende statt Meng Protest vor dem Roten Rathaus Hartmut Seefeld

Der Termin begann mit einer Improvisation. Als die knapp zehn Mitglieder der Bürgerinitiative „Tegel schließen“ heute Morgen wie vereinbart ihre 1.600 Unterschriften gegen den Fluglärm an den Senatssprecher Richard Meng im Roten Rathaus übergeben wollten war dieser gar nicht da. Er war mit seinem Chef Klaus Wowereit im Berliner Abgeordnetenhaus, wo die Parlamentarier ihren Sitzungsbeginn kurzerhand von 13 Uhr auf 9 Uhr vorverlegt hatten. So trat in Vertretung der Mitarbeiter der Senatskanzlei Bodo Mende auf den Plan vor der Jüdenstraße und übermittelte dem Sprecher der Bürgerinitiative Helmut Müller zwei klare Botschaften:

Erstens: Eine zentrale Intention für den Neubau von BER sei immer gewesen, die Lärmbelastungen und Gefährdungen, die ein innerstädtischer Flughafen wie Tegel hunderttausenden Anwohnern zumutet, zu beseitigen. An diesem Anspruch halten Wowereit und der gesamte Senat weiterhin fest.

Zweitens: Die Debatte um den Weiterbetrieb einer Startbahn in Tegel als faktisch dritte Startbahn für BER nannte Mende eine Phantomdebatte. Ihm lagen spürbare noch deutlichere Worte auf der Zunge, doch die Berufung des Erfinders der Drittenstartbahnthese Hartmut Mehdorn als Flughafenchef erfolgte ja auch mit Votum aus dem Roten Rathaus.

Laut Mende gibt es auch keinen Plan B zum Weiterbetrieb von Tegel: „Geht BER ans Netz, wird Tegel komplett geschlossen“, sei die eindeutige Senatsposition. Einen Termin dafür konnte jedoch Bodo Mende nicht nennen. Sein diesbezügliches Schweigen klang wie eine Aufforderung an „Tegel schließen“: Weitermachen. Und Stefan wird ganz bestimmt weiter dabei sein.


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