Menace Beach: Aus der Mode

Menace Beach: Aus der ModeMenace Beach
„Ratworld“

(Memphis Industries)
Schlechte Nachrichten für Hipster. Wenn nämlich aus dem, was das Indierock-Duo Menace Beach aus Leeds da auf seinem Debüt präsentiert, ein neuer Trend wird, dann brechen für alle, denen das Flippigste gerade gut genug ist, langweilige Zeiten an. Und irgendwie scheint das eine tröstliche Nachricht zu sein. Ryan Needham, Liza Violet und zwei, drei saisonale Gastmusiker fabrizieren nämlich für ihr Debüt einen Sound, der auf angenehme Art altmodisch klingt, keine Schnörkel, keine unnötigen Verzierungen, sondern ordentlich verschmirgelte Stromgitarren, die so schön grollen wie einst bei Jesus And Mary Chain. Zweieinhalb Minuten sind das Durchschnittsmaß für ihre Songs, viel länger wird es selten und das ist auch gar nicht nötig, weil die feinen Melodien genau über diese Zeit tragen und begeistern können. Wenn sich Violets ätherische Stimme bei „Blue Eye“ in schönster Shoegazer-Manier in lichte Höhen schwingt, dann ist das fast berauschend, später bei „Infinite Donut“ versuchen sie es mit Grunge und bekommen auch das überzeugend hin. Somit die erste kleine Überraschungdieses Jahres.

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