Gesetzmäßigkeiten. Alles basiert auf ihnen. Auch Hollywood folgt Regeln und Gesetzmäßigkeiten, die sich immer wieder bestätigen. Eine von ihnen besagt, dass wenn man glaubt, wirklich alles zu kennen und denkt, man kann sich nicht mehr überraschen lassen, dann kommt die Überraschung am dicksten.
Es hat wirklich niemand so recht glauben wollen, dass zehn Jahre nach dem mäßigen letzten Film, der dritte Teil der Men-in-Black-Reihe noch funktionieren könnte. Ich habe das am aller wenigsten geglaubt. Trotz oder wegen all der Skepsis habe ich den Film gesehen und wurde – wie sollte es anders sein? - angenehm überrascht.
Als wäre die Zeit stehen geblieben, machen die beiden Specialagents K und J genau das gleiche, wie vor zehn Jahren. Sie arbeiten für eine Behörde, die das Leben von zahlreichen außerirdischen Gästen auf der Erde koordiniert, ohne dass die Menschen etwas davon mitbekommen. Der ein oder andere Gast hält sich nicht an die Regeln und bekommt dann Besuch von den Agenten. Das Alien Boris (die Bestie) ist sogar ein richtig böser Junge und Verbrecher und sitzt auf dem Mond in einer eigens für ihn errichteten Haftanstalt. Dort gelingt es ihm tatsächlich, auszubrechen und zur Erde zurück zu kehren. Hier will er Rache an K nehmen, der ihm vor vielen Jahren in den Knast gebracht und ihm obendrein noch einen, seiner widerlichen Arme abgeschossen hat. Um seine Pläne zu verwirklichen, reist Boris in die Vergangenheit und ändert die Geschichte. Plötzlich ist K seit 40 Jahren tot, J ist alleine und eine große Invasion steht bevor. J entschließt sich, selbst in die 60er zurück zu reisen, um dort alles wieder in Ordnung zu bringen. Dort trifft er allerdings nicht nur auf eine jüngere Version von K, sondern auch auf die jüngere und doppelarmige Version von Boris.
„Men in Black“ war immer irgendwie witzig. Die Idee, dass es auf der Erde nur so vor Außerirdischen wimmelt, und wir davon gar nichts mitbekommen, war faszinierend, die Witze und vor allem die Viecher waren cool. Der zweite Teil entsprach genau dem Muster vieler uninspirierter Fortsetzungen. Ein billiger Aufguss mit noch mehr Viechern und noch mehr Gags und einer ziemlich bescheuerten Story. Das ganze crashte auch entsprechend konsequent an den Kassen. Das Franchise schien erledigt und bis vor Kurzem, hat dem ganzen auch keiner eine Träne nach geweint.
Nun weiß kein Mensch, warum Barry Sonnenfeld und Will Smith ausgerechnet jetzt, nach so vielen Jahren einen dritten Teil gemacht haben. Was auch immer sie sich dabei gedacht haben, es ist besser als erwartet, besser als der zweite Teil, ja sogar besser, als alles, was Sonnenfeld in den letzten Jahren produziert hat („Die Chaoscamper“, „Ganz schön schwanger“).
Die Story wurde tatsächlich sinnvoll erweitert und das Zeitreiseelement mag klischeehaft sein, aber wirkt nicht aufgesetzt. Lustige Einfälle bauen eine glaubhafte Umgebung und stellen die 60er überzeugend dar. Neben zahlreichen netten Gags, ist vor allem der Auftritt von Andy Warhole ein echtes Highlight. Hier beweist auch Will Smith wieder enorm viel komödiantisches Talent, ohne es zu übertreiben. Die Story wurde im zweiten Teil arg kompliziert erzählt. Hier weicht das einer passenden Komplexität, die im Rahmen bleibt. Eigentlich kann ich nichts finden, um wirklich zu meckern; es ist einfach lange genug her, dass ich in diesem Universum war. Vielleicht ist das das Geheimnis der ganzen Fortsetzungsgeschichten. Die meisten Filme warten einfach nicht lang genug.
„Men in Black 3“ hat es tatsächlich geschafft, eine coole, sinnvolle und vor allem würdige Fortsetzung zu meistern. Wer den ersten Film mochte, wird hier seine wahre Freude haben, ohne das Gefühl zu haben, den selben Film noch einmal aufgewärmt zu sehen, wie das beim zweiten Teil der Fall war. Die jüngeren Zuschauer werden wahrscheinlich ein wenig Probleme haben, in die Story ein zu tauchen. Denen wäre angeraten, das Original von 1997 zu erst zu sehen, den zweiten Teil von 2002 auszulassen und dann ins Kino zu gehen.
Men in Black III (USA, 2012): R.: Barry Sonnenfeld; D.: Will Smith, Tommy Lee Jones, Josh Brolin, u.a.; M.: Danny Elfman; Offizielle Homepage
In Weimar: CineStar
Der Filmblog zum Hören: Jeden Donnerstag, zwischen 12:00 und 13:00 Uhr auf Radio Lotte Weimar.
Es hat wirklich niemand so recht glauben wollen, dass zehn Jahre nach dem mäßigen letzten Film, der dritte Teil der Men-in-Black-Reihe noch funktionieren könnte. Ich habe das am aller wenigsten geglaubt. Trotz oder wegen all der Skepsis habe ich den Film gesehen und wurde – wie sollte es anders sein? - angenehm überrascht.
Als wäre die Zeit stehen geblieben, machen die beiden Specialagents K und J genau das gleiche, wie vor zehn Jahren. Sie arbeiten für eine Behörde, die das Leben von zahlreichen außerirdischen Gästen auf der Erde koordiniert, ohne dass die Menschen etwas davon mitbekommen. Der ein oder andere Gast hält sich nicht an die Regeln und bekommt dann Besuch von den Agenten. Das Alien Boris (die Bestie) ist sogar ein richtig böser Junge und Verbrecher und sitzt auf dem Mond in einer eigens für ihn errichteten Haftanstalt. Dort gelingt es ihm tatsächlich, auszubrechen und zur Erde zurück zu kehren. Hier will er Rache an K nehmen, der ihm vor vielen Jahren in den Knast gebracht und ihm obendrein noch einen, seiner widerlichen Arme abgeschossen hat. Um seine Pläne zu verwirklichen, reist Boris in die Vergangenheit und ändert die Geschichte. Plötzlich ist K seit 40 Jahren tot, J ist alleine und eine große Invasion steht bevor. J entschließt sich, selbst in die 60er zurück zu reisen, um dort alles wieder in Ordnung zu bringen. Dort trifft er allerdings nicht nur auf eine jüngere Version von K, sondern auch auf die jüngere und doppelarmige Version von Boris.
„Men in Black“ war immer irgendwie witzig. Die Idee, dass es auf der Erde nur so vor Außerirdischen wimmelt, und wir davon gar nichts mitbekommen, war faszinierend, die Witze und vor allem die Viecher waren cool. Der zweite Teil entsprach genau dem Muster vieler uninspirierter Fortsetzungen. Ein billiger Aufguss mit noch mehr Viechern und noch mehr Gags und einer ziemlich bescheuerten Story. Das ganze crashte auch entsprechend konsequent an den Kassen. Das Franchise schien erledigt und bis vor Kurzem, hat dem ganzen auch keiner eine Träne nach geweint.
Nun weiß kein Mensch, warum Barry Sonnenfeld und Will Smith ausgerechnet jetzt, nach so vielen Jahren einen dritten Teil gemacht haben. Was auch immer sie sich dabei gedacht haben, es ist besser als erwartet, besser als der zweite Teil, ja sogar besser, als alles, was Sonnenfeld in den letzten Jahren produziert hat („Die Chaoscamper“, „Ganz schön schwanger“).
Die Story wurde tatsächlich sinnvoll erweitert und das Zeitreiseelement mag klischeehaft sein, aber wirkt nicht aufgesetzt. Lustige Einfälle bauen eine glaubhafte Umgebung und stellen die 60er überzeugend dar. Neben zahlreichen netten Gags, ist vor allem der Auftritt von Andy Warhole ein echtes Highlight. Hier beweist auch Will Smith wieder enorm viel komödiantisches Talent, ohne es zu übertreiben. Die Story wurde im zweiten Teil arg kompliziert erzählt. Hier weicht das einer passenden Komplexität, die im Rahmen bleibt. Eigentlich kann ich nichts finden, um wirklich zu meckern; es ist einfach lange genug her, dass ich in diesem Universum war. Vielleicht ist das das Geheimnis der ganzen Fortsetzungsgeschichten. Die meisten Filme warten einfach nicht lang genug.
„Men in Black 3“ hat es tatsächlich geschafft, eine coole, sinnvolle und vor allem würdige Fortsetzung zu meistern. Wer den ersten Film mochte, wird hier seine wahre Freude haben, ohne das Gefühl zu haben, den selben Film noch einmal aufgewärmt zu sehen, wie das beim zweiten Teil der Fall war. Die jüngeren Zuschauer werden wahrscheinlich ein wenig Probleme haben, in die Story ein zu tauchen. Denen wäre angeraten, das Original von 1997 zu erst zu sehen, den zweiten Teil von 2002 auszulassen und dann ins Kino zu gehen.
Men in Black III (USA, 2012): R.: Barry Sonnenfeld; D.: Will Smith, Tommy Lee Jones, Josh Brolin, u.a.; M.: Danny Elfman; Offizielle Homepage
In Weimar: CineStar
Der Filmblog zum Hören: Jeden Donnerstag, zwischen 12:00 und 13:00 Uhr auf Radio Lotte Weimar.