Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Christopher & Jonathan Nolan
Produktionsland: USA
Dauer: 109 Minuten
Erscheinungsdatum: 2000
Altersfreigabe: FSK 16
Log-Line:
Rache ist die Aufgabe, die sich der ehmalige Versicherungsermittler Leonard Shelby seit dem Vergewaltigungsmord an seiner Frau Catherine gestellt hat. Ein beinahe aussichtsloses Unterfangen. Denn seit der schrecklichen Tat leidet Shelby an einem Verlust seines Kurzzeitgedächtnisses. Ohne seine Notizen, Fotos oder Tätowierungen am Körper, kann er sich an nichts mehr erinnern. Verzweifelt sucht er den Mörder seiner Frau. Der scheinbar so hilfreiche Teddy und die mysteriöse Natalie können ihm vielleicht helfen… oder benutzen sie ihn für ihre eigenen Zwecke? Ein Mann mit einer tödlichen Mission, auf dem Weg zurück zu einer schrecklichen Erkenntnis!
Meine Meinung:
Nolan’s nächster Blockbuster „Dunkirk“ kommt schon sehr bald und es wird daher Zeit, die Nolan-Rubrik wieder etwas zu füllen. Heute ist Memento dran, ein Streifen, welches zurecht Filmgeschichte geschrieben hat!
Ich habe diesen Film jetzt 4x normal gesehen und vor kurzem das erste Mal in chronologischer Reihenfolge (auf der neuen Blu-Ray-Edition ist das möglich!) und das tolle an einem so komplexen und perfekt durchdachten Film wie diesen ist, dass man immer wieder neue Details finden kann!
Die Sprünge zwischen Schwarz-Weiß und Farbe sind hier nur die augenscheinlichsten Merkmale dieses Zwists. Beobachtet mal die Kamera und deren Unterschiede zwischen diesen Szenen. Während die Kamera bei den farbigen Sequenzen regelrecht beim Protagonisten „klebt“, ist sie bei den Schwarz-Weiß-Szenen eher distanziert, ja gerade zu dokumentarisch angelegt ist. Hinzu kommen auch die Voice-Overs, die hauptsächlich in den düsteren, dunklen Sequenzen vorkommen, als eine Art Interview mit sich selbst.
Es gibt so viele Gründe, sich diesen Film auf die Zunge zergehen zu lassen … seien es die wohl durchdachten Charaktere, die spannende Hintergrundgeschichte oder die Dialoge zwischen Erinnerungen vs. Fakten. Was sind schon Erinnerungen? Man ertappt sich selbst bei dem Versuch dieses Rätsel lösen zu wollen. Und doch scheitert man unweigerlich, weil man (anfangs) in der Psyche von Lennard gefangen ist.
Es gibt ganz wenige Filme, die direkt mit dem Ende (mit der letzten Handlung der Story) beginnen. Das lustig ist hier, dass man selbst hier, auch wenn man den Film zu Ende geguckt hat, man nicht genau versteht, was hier gerade passiert ist.
Für viele mag dieser Streifen vielleicht zu kompliziert sein, ich kenne einige, die mit diesem Film doch überfordert waren – was ich auch vertehen kann. Man muss sich die Zeit nehmen und sein Gehirn auf volle Leistung einschwören. Aber ich gebe zu, dass auch ich diesen Film erst im Nachhinein so richtig verstanden habe (so hoffe ich?!).
Ich will nicht zu viel spoilern (obwohl der Film demnächst seine Volljährigkeit erreicht! … verdammt, wie schnell 17 Jahre doch vergehen!!) … aber ich bin immer noch Feuer und Flamme über die Art und Weise, wie dieser Film realisiert wurde. Nach seinem Erstlingswerk „Following“, welches ja mit einem Super-Mini-Budget realisiert wurde, hat es Nolan hier endgültig geschafft. Mit Herz und Verstand hat er (und sein Team) dieses Meisterwerk geschaffen und hat vielen jungen Filmschaffenden gezeigt, wie man einen Blockbuster für die Ewigkeit schaffen kann (und das mit einem Budget von 9 Mio. USD)!
Fazit:
Lange Rede kurzer Sinn … falls ihr diesen Film noch nicht gesehen habt und/oder ihr noch eine Herausforderung für euren (Film)Verstand sucht … hier seit ihr goldrichtig!
Mein Rating:
10/10
https://de.wikipedia.org/wiki/Memento_(Film)
http://www.imdb.com/title/tt0209144/