Dieser Post gammelt jetzt schon eine ganze Weile in meinen Entwürfen, aber auch wenn der Hype mittlerweile etwas abgeebbt sein sollte, wollte ich euch das Dark Matter Stack doch nicht vorenthalten. Auch hier gehen die Credits ganz klar an Goldiegrace, deren Blog ich wohl komplett boykottieren müsste wenn ich nicht ständig Gefahr laufen wollte angefixt zu werden. Nein, soweit kommt es nicht, dennoch habe ich euch ja hier schon verraten, dass ich mich mit Kosmetikkäufen etwas zurückhalten möchte (bisher habe ich ganz gut durchgehalten). Ach ja, und außerdem habe ich mich entschieden mit meinem selbstgehosteten wordpress.org Blog zu wordpress.com zu wechseln, einfach weil ich in letzter Zeit vermehrt Probleme hatte und ich mir keine allzu großen Sorgen mehr um Hackerangriffe und Co. machen wollte. Dabei habe ich auch gleich mal meinen Header etwas personalisiert, ich wollte schon lange etwas was auch zu meinem Blognamen passt. Aber nun gut, es soll ja um das Dark Matter Stack gehen, also hier erstmal gleich zu Beginn die harten Fakten:
Preis $48
(ich habe inkl. 10 $ Versand und Zollgebühren umgerechnet ca. 60 € bezahlt, mittlerweile ist aber der Währungskurs schlechter und es dürfte sich um etwas mehr handeln)
Inhalt 15 g
(je 3,75 g pro Lidschatten)
Erhältlich nur online direkt bei melt cosmetics
(momentan leider ausverkauft)
Der Versand dauerte ca. 2 Wochen, wobei mein Päckchen noch am Bestelltag versendet wurde. Hallelujah! Ich hätte es laut Sendungsverfolgung übrigens schon nach 5 Tagen erhalten können, wenn es nicht – wie eigentlich fast immer – ewig beim Zoll festgehangen hätte.
Für die die noch nie davon gehört haben: Melt Cosmetics ist eine Indiemarke, die hauptsächlich knallbunte matte Lippenstifte vertreibt. Wer sich mal einen Eindruck verschaffen will sollte die beiden Gründerinnen, Lora Arellano und Dana Bomar bei Instagram verfolgen, da wird die Zielgruppe der Marke schon deutlich. Ich zähle mich jetzt zwar nicht unbedingt dazu und würde auch niemals einen grünen oder blauen Lippenstift tragen, aber manche Farben (Dark Room!) sagen mir durchaus zu (und natürlich die Lidschatten!)
Die Verpackung finde ich eigentlich ganz witzig. Viele bemängeln ja, dass sie billig daherkommen würde (was sie auch tut!), ich meine jedoch, dass sich da zum Beispiel die Dior Lidschatten in der blauen Plastikverpackung in die gleiche Richtung bewegen. Sicher, es ist nur schwarzes Plastik, aber mir gefällt einfach das Gesamtkonzept. Und schwarze Kosmetikverpackungen gefallen mir eh am besten, von daher dürft ihr mich vielleicht nicht als Maßstab nehmen. Auf jeden Fall bekommt ihr 5 Einzelteile, wovon der obere Deckel einen Spiegel enthält, die anderen 4 natürlich die Lidschatten. Die Elemente halten durch ziemlich starke Magnete zusammen – diese sind nicht um den kompletten Ring angebracht sondern nur an ein paar Stellen, sodass die Einzelteile blitzschnell zusammenrasten, wenn man sie aufeinanderhält. Da muss man schon ein wenig aufpassen, hat man sich aber mal dran gewöhnt dürfte nichts mehr passieren.
Die Farben waren schon ein kleines Experiment, da ich bisher noch keine solch warme besessen geschweige denn benutzt habe. Sehen wir sie uns mal genauer an:
BLURR
Die hellste Farbe ist ein peachiges helles Beige, mir aber leider zum Ausblenden viel zu dunkel bzw. müsste ich zusätzlich noch eine hellere Farbe dazunehmen. Peach Smoothie von Make-Up Geek ist ähnlich.
Unseen
Ein Toffeebraun, melt beschreibt es als “cool-medium delicious caramel brown”- für mich ist die Farbe aber ganz klar warm. Oder bin ich blind? Eine fast identische Farbe ebenfalls von Make up Geek ist Cocoa Bear.
Enigma
Mein Highlight in dem ganzen Stack. Es ist mir nicht gelungen, auch nur ansatzweise einen ähnlichen Lidschatten zu finden. MAC Deep Damson kommt der Farbe noch am nähesten, ist aber lilastichiger. Enigma sieht auf allen Bildern, die ich bisher gesehen habe (und auch in echt im Pfännchen) richtig rot aus, aber geswatcht ist es eindeutig ein Braun mit einem Rostroteinschlag.
Dark Matter
Schwarz. Und zwar ein sehr gut pigmentiertes, ich möchte fast sagen das beste was mir bisher untergekommen ist. Wobei es schon arg krümelt, wenn man es z. B. als Liner verwendet, aber das ist einfach dieser wahnsinnigen Pigmentierung geschuldet. Ich bevorzuge eigentlich fester gepresste Lidschatten als Liner oder fürs äußere V, einfach weil diese nicht so viel Fall-Out produzieren. Das ist aber auch davon abhängig, welche Anforderungen man an Lidschatten stellt bzw. was man selbst als Qualitätsmerkmal sieht. Im Laufe der letzten Jahre hat sich bei mir herauskristallisiert, dass ich es eher fester mag (die Lorac Lidschatten z. B. sind mir wenn es schnell gehen muss einfach zu locker gepresst – obwohl ich sie fantastisch finde!).
Zusammenfassend finde ich die Qualität der Lidschatten aber sehr sehr gut, bedenkt man dass die Farben matt und extremst pigmentiert sind. Intuitiv kam ich erstmal aber nicht ganz so klar, ich finde die Textur leicht kalkig – nein zu krass ausgedrückt: nicht gaaaaaanz so samtig wie z. B. Copperplate von MAC. Das ist jedoch wahrscheinlich auch eine Geschmacksfrage, ich finde Copperplate ist oberste Liga (im matten Bereich!) und vereint sowohl Pigmentierung als auch Blendbarkeit, und das Ganze ohne lästigen Fall-Out (und ja,von MAC gibt es auch einige schwarze Schafe unter den matten Texturen). Aber auch bei Tom Ford oder Guerlain finden sich matte Lidschatten in einer so samtigen Qualität. Mit den melt Eyeshadows dauert das Blenden übrigens nicht unbedingt länger, aber im Gesamtergebnis wird es bei mir irgendwie nicht so gleichmäßig, was aber teils auch den unpassenden Farben geschuldet sein kann, da fällt sowas natürlich eher auf. Und ich habe nach wie vor mit Fall-Out zu kämpfen, was mir nur noch sehr selten passiert. Außerdem hatte ich nach den Reviews, die man so lesen konnte natürlich bombastisch hohe Erwartungen, das kann mein Urteil natürlich auch noch ein wenig trüben. Um meine Worte mal zu entwirren und es in Zahlen auszudrücken: Müsste ich eine Schulnote vergeben, es wäre ganz klar eine 2+.
Die Swatches sind ohne Base in einem Zug entstanden, ich finde so kann man erahnen mit welcher Textur man es zu tun hat. Man muss mit dem Pinsel schon ein paar Mal Farbe aufnehmen, um ein gleichmäßiges Ergebnis aufs Lid zu bekommen. Wie ich schon oben geschrieben habe, Copperplate von MAC verhält sich da viel, viel samtiger. Soweit aber mein persönlicher Eindruck.
Natürlich zum Abschluss noch ein kleines Amu, wobei man sehr gut sehen kann, was meine anfänglichen Probleme mit den Lidschatten waren:
Blurr ist einfach zu dunkel um ihn zum Ausblenden zu verwenden. Natürlich ist das nicht die Schuld vom Lidschatten, sondern liegt an meinem sehr hellen Hautton. Aber ich habe gerne Blendefarbe & Co. in einer Palette (oder wie hier im Stack) direkt beisammen. Ich habe es auch nicht geschafft, Enigma und Unseen richtig zu verblenden, und ich habe mir Mühe gegeben! Als Gegenbeispiel hier ein AMu von Goldie, unglaublich was sie da rausgeholt hat! Wieder mal kapituliere ich vor solchen Schminkkünsten. Allgemein ist es aber so, gibt man bei Instagram den Hashtag #meltdarkmatter ein sieht man fast nur perfekt geschminkte und inszenierte Gesichter, zumindest ich komme mir da schon sehr mickrig vor ;-) Und das soll keine Kritik sein, im Gegenteil, meine Bewunderung wie die Damen das hinkriegen. Mittlerweile verwende ich das Stack übrigens so: Blurr auf dem beweglichen Lid, Unseen nur noch direkt in der Lidfalte, Enigma zum Ausblenden zusammen mit einem hautfarbenen Blendelidschatten und Dark Matter etwas im äußeren V, so funktioniert es prima. Vielleicht reiche ich noch ein Amu auf Instagram nach, mal sehen.
Ich denke nicht, dass das Dark Matter Stack ein Must-have ist, und wen die Farben interessieren sollte sich lieber mal bei Make-up Geek umsehen – denn auch wenn das Preis-Leistungsverhältnis auf den Inhalt runtergerechnet eigentlich gut ist, mal ehrlich, wer benutzt diese Farben schon regelmäßig bzw. braucht sie bei diesem gigantischen Inhalt auch noch auf? Ursprünglich wollte ich mir auch noch das andere Stack von melt, Love Sick, besorgen, davon bin ich aber mittlerweile doch abgekommen. Insgesamt gesehen hat mich einfach die Qualität nicht so brutal megamäßig aus den Latschen gehauen, als dass ich bereit wäre, nochmal soviel Geld dafür auszugeben.
Was meint ihr zu melt und allgemein zu solchen warmen Farben?
Bis dann & alles Liebe
Fanny