Ich glaube, ich muss da mal etwas klarstellen: Wenn ich öfters mal über “Meinen” und seine ziemlich schrägen Einfälle berichte, ist dies nicht als Gejammer über meinen Mann, der sich einfach nicht in mein Schema pressen lässt, zu verstehen. Er ist weder mein sechstes Kind, noch mein soziales Projekt und schon gar nicht mein Gegner, ich habe nicht das Gefühl, ihn erziehen oder gar domestizieren zu müssen.
Ja, er geht die Dinge anders an als ich und manchmal fällt er mir damit ziemlich auf die Nerven, aber ich sehe keinen Grund, ihm beibringen zu müssen, wie man “es richtig macht”. Ich bin doch nicht seine Chefin und bloss weil ich mehr zu Hause bin, heisst das noch lange nicht, dass ich ihm über die Schultern schauen und ihn korrigieren müsste. Ich sehe es übrigens auch nicht als besonders erwähnenswert an, dass er ganz selbstverständlich zu Lappen, Besen und Kochlöffel greift. Ich weiss, es gibt noch immer Frauen, die dies als äusserst bewundernswert und heldenhaft ansehen, aber er ist ja nicht bloss zu Gast hier, meine Kinder sind auch seine Kinder, meine Unordnung ist auch die Seine. Es käme keinem Menschen in den Sinn, zu mir zu sagen: “Wahnsinn, du verdienst tatsächlich Geld, damit ‘Deiner’ nicht alleine die Familie ernähren muss. Hut ab!” Dafür aber sagt man öfters: “Wahnsinn, ‘Deiner’ kocht tatsächlich Abendessen. Das ist aber auch keine Selbstverständlichkeit.”
“Meiner” und ich sind gemeinsam unterwegs, wir tragen beide unseren Teil dazu bei, den Karren zu ziehen und auch wenn wir uns nicht immer einig sind, so verspüre ich doch nicht das geringste Bedürfnis, in Frauenrunden – und im Blog – über ihn herzuziehen, denn wenn mir etwas an ihm nicht passt, dann sage ich ihm das direkt. Ach ja, und “Meiner” nenne ich ihn hier nicht, weil er mein Besitz wäre, sondern weil er und ich es absolut lächerlich finden, wenn Frauen ihren Partner als “Ihren” bezeichnen.