Wieso in die Ferne schweifen…auch in Deutschland gibt es tolle Städte zu entdecken! Ulm hatte ich dabei, ehrlich gesagt, irgendwie nie so wirklich auf dem Radar, wenn es um einen Städtetrip in Deutschland ging. Vom Ulmer Münster hatte ich schon mal was gehört, aber was die Stadt darüber hinaus zu bieten hat? Keinen blassen Schimmer! Wie sich aber heraus stellen sollte, ist es auf jeden Fall weit mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde…
Da es meine Schwester hierher verschlagen hat, hatte ich mittlerweile mehrere Jahre Zeit die Stadt peu á peu kennen zu lernen und ich muss sagen, Ulm hat mich mehr als positiv überrascht! Wer hätte schon gedacht, dass sich in diesem kleinen “Städtle” an der Donau die Kirche mit dem höchsten Kirchturm der Welt verbirgt? Berühmte Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Johannes Kepler und die Geschwister Scholl von hier stammten? Oder dass das liebevoll restaurierte mittelalterliche Fischer- und Handwerkerviertel, in dem sich das kleine Flüsschen Blau entlangschlängelt, mit seinen Gassen, Brücken und Plätzen, auch Klein-Venedig genannt wird?
All das erfahre ich erst nach und nach. Auch bei meinen letzten zwei Besuchen in diesem Jahr, entdeckte ich wieder ein paar neue Dinge und stellte fest, dass Ulm zu jeder Jahreszeit sehr schön sein kann. Für euch habe ich einmal alles Sehenswerte in diesem Beitrag zusammengefasst – vielleicht steht Ulm dann auch auf eurer Reiseliste?
Tipp 1 // Der Ulmer Münster
Zuerst einmal geht es zu dem berühmtesten Bauwerk der Stadt: den Ulmer Münster. Egal, von wo man kommt, die Kirche sieht man schon von weitem – insofern sie nicht gerade in dichtem Nebel verschwunden ist. Von unten kann man nur erahnen wie hoch das Ulmer Münster tatsächlich ist. Ich fühle mich gerade zu winzig im Vergleich, was nun allerdings auch nicht besonders schwer ist… 161, 53 m ist der Kirchturm hoch und stellt damit sogar den Kölner Dom in den Schatten – der es “nur” auf Platz 3 schafft.
Nicht minder beeindruckend ist das Münster auch von innen. Bei meinem ersten Besuch musste ich irgendwie zuerst an Ken Follets “Die Säulen der Erde” denken…Ich frage mich immer wieder, wie man es um 1377 fertig gebracht hat solche Bauwerke zu errichten ohne die heutigen technischen Möglichkeiten?! Das Münster jedenfalls brauchte bis zu seiner ersten Fertigstellung mit dem Kirchturm allein schon mehr als 100, bis zur kompletten Fertigstellung waren es dann insgesamt 500 Jahre. Und auch heute noch wird ständig restauriert und gebaut, wundert euch also nicht, wenn ein Teil von Bauzaun umgeben ist.
Im Übrigen kann die Kirche natürlich während der regulären Öffnungszeiten kostenlos besucht werden. Wer schwindelfrei ist und sich traut, kann aber auch die Möglichkeit nutzen den Kirchturm hinauf zu steigen und von oben die Aussicht über Ulm und das Umland zu genießen.
Preis: Erwachsene 4 Euro I Kinder & Jugendliche 7 -17 Jahre sowie Schüler & Studenten 2,50 Euro
Nach der Besichtigung bietet sich euch rund um den Münsterplatz – abgesehen von der Möglichkeit shoppen zu gehen – die erste Gelegenheit, um auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen in ein nettes Café einzukehren. An kühleren Tagen gehe ich gern ins Henrys Coffee World oder ins QMUH.
Euch ist eher nach einem leckeren frischen Smoothie für zwischendurch? Dann ab ins Fruchtrausch [Hafengasse 1], dass schon etwas abseits der Shoppingmeile auf der linken Seite am hinteren Ende des Münster liegt.
Oder wie wäre es mit einem Stück traditionellem Ulmer Zuckerbrot – ein Hefeteig verfeinert mit Rosenwasser, Malagawein und diversen Gewürzen wie Anis, dass heute immer noch nach dem Originalrezept gebacken wird.
Wenn ihr euren kleinen Hunger gestillt habt, heißt es jetzt nichts wie ab in das historische Viertel der Stadt.
Tipp 2 // Rathaus
Vom Münster aus auf dem Weg hinüber zum Fischerviertel, könnt ihr das Rathaus der Stadt eigentlich gar nicht verpassen. Die Außenfassade des Gebäudes, dessen ältester Teil aus dem Jahr 1370 stammt, ist fast vollständig verziert mit Malereien aus der Frührenaissance.
Besonders interessant ist neben den verschiedenen bildlichen Darstellungen die astronomische Uhr und im Inneren der Nauchbau des Fluggerätes vom “Schneider von Ulm”.
Tipp 3 // Bummeln durch das Fischer- und Gerberviertel
Und wenn ihr am Rathaus steht, seid ihr auch schon mittendrin im Fischer- und Gerberviertel – dem schönsten Teil der Stadt, wie ich finde. Ehemals das Quartier von Handwerkern geht es hier entlang an kleinen, liebevoll restaurierten und dekorierten Fachwerkhäuschen, gemütlichen Cafés sowie Restaurants, über kleine Brücken und durch enge Gassen.
Der Ulmer Spatz – das Wahrzeichen der Stadt Ulm
Wollt ihr gern wissen, wie laut Guiness Buch das schiefste Hotel der Welt ausschaut? Dann werdet ihr hier ebenfalls fündig. Macht euch einfach auf die Suche nach dem sogenannten Schiefen Haus - es liegt etwas versteckt mittendrin.
Tipp 4 // Spaziergang an der Donau
Ihr habt das Schiefe Haus gefunden? Dann gehts jetzt weiter…ein Bummel im Fischerviertel lässt sich nämlich hervorragend mit einem Spaziergang an der Donau kombinieren. Je nachdem wieviel gerade los ist, laufe ich am liebsten entweder direkt entlang des Flussufers, wo viele Sitzgelegenheiten die perfekte Möglichkeit bieten um die Sonne zu genießen oder ich entscheide mich für eine Runde auf dem Promenadenweg auf der Stadtmauer, die nicht nur einen wunderbaren Blick auf die Donau, sondern auch in die Gärten und Häuser des Fischerviertels bietet. Das ist es, was mir an dieser Stadt auch so gefällt – alles liegt so nah zusammen, dass man alles entspannt zu Fuß erlaufen kann.
Auf der Stadtmauer
In der Sonne an der Donau sitzen
Nach diesem Rundgang hungrig? Hier ein paar Tipps von Locals, wo ihr gut und lecker essen gehen könnt:
Fischerviertel:
- Asia Restaurant Jade – Gerichte aus Vietnam, Thailand & China [Kronengasse 6]
- Tanivera – Italienisch [Weinhofberg 7]
- Dolce Cocktailbar – Für Nachtschwärmer – Cocktails & more [Kronengasse 8]
- John Benton – Steakhouse [Marktplatz 15+16]
In der Nähe vom Ulmer Münster:
- L`Osteria Pizza e Pasta – Italienisch [Judenhof 8]
- Q-MUH – Burgergrill, Steakhouse, Bar [Lautengasse 4]
Tipp 5 // Ausflug ins Blaue gefällig?
Okay, die Stadt habt ihr nun weitgehend gesehen und jetzt habt ihr noch ein wenig Zeit übrig für einen kleinen Ausflug in die Umgebung? Wie wärs mit einem Besuch am Blautopf, der zweit-wasserreichsten Karstquelle Deutschlands? Ca. 30 Minuten mit dem Auto von Ulm entfernt, liegt dieses wunderschöne kleine Fleckchen, wo das Flüsschen Blau entspringt und das je nach Sonneneinstrahlung in einem intensiven Blau oder Türkis schimmert. Direkt am Wasser und gegenüber der Kirche könnt ihr den schönen Anblick bei einem Kaffee und Eis genießen. Anschließend lohnt sich noch ein kleiner Rundgang durch das Örtchen Blaubeuren.
Weitere Infos & Tipps
Ulm lohnt sich für ein ganzes Wochenende, aber auch für einen Tagestrip zum Beispiel von Stuttgart oder München aus oder für einen Stopp auf dem Weg zum Bodensee. Neben dem Auto und Zug kann man Ulm mittlerweile zudem mit Meinfernbus oder Flixbus aus verschiedenen Städten erreichen.
So, that´s it – mein kleiner Guide für Ulm
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