Am liebsten schreibe ich im Zug auf meinem Netbook. Auf den Gleisen habe ich Kurzgeschichten überarbeitet, Geschichten angefangen, Ideen eingetippt… alles, was ich sonst auch am Schreibtisch tue. Aber dort ist es anders: Ich habe nur begrenzt Zeit, je nach Strecke zwischen 40 und 100 Minuten. Ich bewege mich mit dem Zug durch die Landschaft und habe das Gefühl, meine Worte würden fließen, als könnten ich in Bewegung besser arbeiten, als hätte ich treffendere Gedanken verglichen mit dem unbewegten Raum.
Seitdem ich diesen Schreibort ausprobiert habe, nutze ich ihn gezielt, um Geschichten anzufangen und an ihnen weiterzuschreiben. Ich schreibe nicht auf, wie es sich anfühlt im Zug zu sitzen, wer da noch so sitzt und was sie tun. Das brauche ich nicht und will ich nicht. Die gesamte Stimmung, Atmosphäre schlägt sich ohnehin in meinem Text nieder. Vermutlich habe ich bisher deshalb im Zug meistens Veränderungs-/Trennungs- oder Aufbruchsthemen behandelt. Aus den Eindrücke, die ich aus verschiedenen Zugfahrten mitnehme, ergeben sich ein paar Wochen später Ideen, die ich in meine Geschichten einbaue, oder die Anlass sind, etwas Neues zu schreiben.