Meine Schreiberei – Hilfestellung von euch *bitte*


Hallo ihr Lieben,

einige von euch wissen ja dass ich auch ein bisschen an Geschichten schreibe und bisher habe ich alles immer nur an der Vergangenheit und der Ich-Perspektive geschrieben. Aber ich möchte einmal etwas neues ausprobieren und habe deshalb nun eine kleine Szene für euch und ich würde mich freuen, wenn ihr mir ehrlich sagen könntet wie das klingt. Teilweise gefällt es mir und teilweise klingt es komisch. Liegt das nur an mir oder hättet ihr einen Tip/ Hinweise was hier falsch läuft?! DANKE

Also los – hier kommt die Szene:

“Am Morgen nach ihrem ersten Kampftraining erwacht Lori mir brennenden Muskeln, oder was von ihnen übrig geblieben ist. Slash hat sie ganz schön rann genommen, ihr keine Pause gegönnt und genossen wie sie Schweiß gebadet nach Luft keuchte. Am liebsten würde sie jetzt noch im Bett verweilen und ihren Muskelkater wie einen normalen Kater behandeln – langes Schlafen und viel Wasser trinken. Aber sie bezweifelt, ob das auch in diesem Fall helfen würde. Gähnend schreckt sie Beine und Hände durch, nur um wieder vor Schmerzen zusammen zu zucken. So ein Mist, geht es ihr genervt durch den Kopf. Die Sonne strahlt ihr ins Gesicht und dies ist der richtige Ansporn, um sie aus dem Bett zu treiben. Lori schlüpft aus dem Bett und bewegt sich bei jedem Schritt vorsichtig, dreht ein paar Runden in ihrem kleinen Reich, der ungefähr drei mal drei Meter misst, und fühlt sich von Sekunde zu Sekunde wieder besser. Die Muskeln vom Training schmerzen zwar nach wie vor, aber irgendwie ist es auch ein tolles Gefühl. Ähnlich wie nach einem langen Lauftraining, wenn man mit diesen grandiosen Glückgefühlen überflutet wird, Wissenschaftler sagen zu diesem Hormonen auch öde Dopamin und Noradrenalin. Das hier ist zwar etwas anders, aber es fühlt sich dennoch genauso gut an. So kräftig, lebendig und voller Willenskraft, als ob man Bäume ausreißen könnte. Genau das, was sie jetzt am Meisten braucht. Vor dem Spiegel bleibt sie stehen, sieht sich ihren nackten Körper genau an – sehnige Muskel entlang ihrer Arme und ihren Hals, lange schmale Beine, enge Hüfte und flacher Bauch und trotzdem ganz passable Brüste und Po – und muss zufrieden feststellen, dass es doch auch ein paar positive Punkte bei diesem sonst vermaledeiten Götterzeugs gibt. Denn sie ist sich sicher, dass ihr Körper nicht nur ein Produkt von ihrem Training oder Essen ist, sondern auch dieses gewisse Göttliche in ihr einen Anteil daran hat. Noch immer nackt vor dem Spiegel, hämmert jemand gegen ihre Tür. Lori schnappt sich hastig den Kimonos, der am Haken an der Tür hängt und schlingt ihn schnell und behelfsmäßig über. Bevor sie einen letzten Blick auf ihre Garderobe werfen kann, wird ein weiteres Mal wild dagegen getreten. Daher öffnet sie einfach die Tür. Der Wind bläst herein und wallt ihre Bekleidung um die Beine auf, aber sie rührt keinen Finger, um alles an Ort und Stelle zu halten. Denn vor ihr steht Slash, hinter ihm bilden die Lichter des strahlenden Sonnenaufganges einen Heiligenschein um sein Haupt und lassen seine braune Haut leuchten. Seine Züge sind weicher als sonst, abgelenkt und nicht so fokussiert, wie sie es von ihm gewöhnt ist. Seine Augen wandern an ihrer Gestalt auf und ab, saugen alles auf, was ihnen präsentiert wird. Da er keine Anstalten macht sein Erscheinen zu erklären, ergreift Lori das Wort, kurz und bündig: „Hallo.“
Ihre langen, dunklen Haare schweben um ihren Kopf herum und sie bemerkt wie der Kimono nur locker an ihrem Körper hängt, der eine ausgiebige Sicht auf ihre Beine, Arme und auch tiefen Ausschnitt gibt. Aber möge sie der Blitz treffen, wenn sie jetzt zurückschrecken und sich das Gewand ordnungsgemäß richten sollte. Sie weiß, dass sie nicht hässlich ist und kann ihre Wirkung auf Slash in seinem Gesicht erkennen. Gestern hat er sie leiden lassen, mit Vergnügen, und heute ist ihre Zeit gekommen, um ihm eine Retourkutsche zu verpassen, ihm seine Gemeinheiten und kalte Art heimzuzahlen. Egal mit welchen Mitteln. Wenn sie ihn so etwas leiden lassen konnte, mit diesen Blick, dann wäre ihr das nur recht. ‚Wie du mir, so ich dir’, denkt sie sich schmunzelnd und bleibt bestimmt und ohne Regung stehen, während ihr verbündeter Wind das übrige erledigt. Mit einem wissenden Grinsen fragt sie ihm, unschuldig und doch neckend: „Slash? Willst du vielleicht irgendetwas von mir?“; wobei sie das Wort ‚irgendetwas’ besonders betont und ein Lachen zurück halten muss.
Langsam kommt wieder ein Funke in seine Augen zurück, wie auch die Maske in sein Gesicht. „Morgen. Ich wollte dir nur das hier bringen.“
Mit einer Hand streckt er ihr steif, nicht so geschmeidig wie üblich, eine Dose aus rotem Ton entgegen, bei der Deckel wie auch das Gefäß selber mit kleinen, dunklen Linien verziert ist, die wie alte verblichene Ornamente aussehen. Lori benötigt beide Hände, um die Tondose entgegen zu nehmen. „Danke. Aber…“
Slash dreht sich bereits wieder um und möchte verschwinden, doch Lori ruft ihn zurück. „Slash, warte! Für was ist das?“
Sie weiß nicht warum, aber sie hat das Gefühl, als sei es ihm äußerst unangenehm sich noch einmal zu ihr umzudrehen und die ganze Sache zu erklären. Das erkennt sie deutlich an seiner Körperhaltung mit den angespannten breiten Schultern und den gebildeten Fäusten, die neben seinem Körper Richtung Boden hängen. Widerwillig wendet er sich ihr zu, seine Augen dieses Mal nur auf ihre Augen gerichtet. „Ich dachte du hättest von gestern Schmerzen, in Muskeln oder Gelenken. Deshalb habe ich dir Ambrosia gebracht.“
Ambrosia, das hat sie doch schon Mal gehört, in Büchern oder Filmen. „Und das hilft mir gegen die Schmerzen? Soll ich es einfach trinken?“
Diese Aussage bringt ihn nun doch tatsächlich zum Schmunzeln, Wunder gesehen, jeden Tag Kleine.
„Nein. Ambrosia ist nicht zum trinken, sondern damit cremst du dir deine Verletzungen, beziehungsweise in deinem Fall, die schmerzenden Muskeln ein. Es hilft uns eigentlich bei der Heilung von Wunden nach einem Kampf und kann durch den Duft die Schmerzempfindung dämpfen.“
Okay, das ist neu für sie, oder vielleicht hat sie einfach nur etwas durcheinander gebracht bei diesen ganzen Sagen und Geschichten rund um Götter. Neugierig hebt sie den Deckel und erblickt eine goldig schimmernde Lotion, duftend nach Vanille, Sandelholz und ätherischen Ölen und Dingen, die sie benennen kann. Er muss den staunenden, fragenden Blick gesehen haben, denn bevor Slash sich umdreht und wirklich geht, fügt er hinzu: „Du darfst nicht immer alles glauben, was in den alten Geschichten steht. Das meiste haben die Menschen teilweise verdreht oder falsch aufgeschrieben. Schlag dir das vermeintliches ‚Wissen’ einfach aus dem Kopf, ist am einfachsten.“
Damit ist er weg und lässt eine verärgerte Lori alleine zurück. Schnaubend knallt sie die Tür zu und stellt den Behälter auf das kleine, hölzerne Nachttischchen und schließt den Deckel. Sie hat es zugelassen, dass sie wie ein unwissender Idiot vor ihm steht, verwundbar, kindlich, angreifbar, und hat ihm wieder die Zügel zum Führen in die Hand gedrückt, weil sie so faszinierend von dieser schimmernden Lotion war. Frauen und Glitzer, tolles Klischee, dass sie hier wieder bedient hat. In Zukunft muss sie mehr aufpassen was sie in seiner Gegenwart tut oder sagt, weniger Gefühle zeigen, hart werden; hart und unnahbar wie er. Sie wird es ihm noch zeigen, aber so richtig. Wütend auf sich selbst knallt sie den Kimono zu Boden und zieht sich ihre Klamotten an. Auf keinen Fall wird sie sein ‚ach so tolles’ Geschenk benützen und sich die Schmerzen weg schmieren. Stur wie sie ist, stapft sie zu den anderen zum Frühstück und zum Beginn des nächsten, harten Tages, ohne einen weiteren Blick auf die unberührte Dose zu werfen.”

Meine Schreiberei – Hilfestellung von euch *bitte*


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