An einem Sonntagmorgen beginnt es, mein Abenteuer „Skrei auf den Lofoten" auf Einladung von „ Seafood from Norway". Mit einer kleinen Gruppe von Pressevertretern bin ich angereist von Oslo nach Svolvær auf Lofoten. Schon der Flug mit der kleinen Maschine ist atemberaubend über die vielen schneebedeckten Berge und die Küste Norwegens.....
Angekommen in dem kleinen Flughafen von Svolvaer schnappt sich jeder seinen Koffer und weiter geht es mit dem Bus nach Henningsvær, wo sich unser hübsches, gemütliches Bryggehotel befindet. Schon die Fahrt dorthin bei strahlendem Sonnenschein lässt uns alle „Ahh" und „Ohh" rufen und wir können es kaum abwarten, endlich anzukommen.
Fotos: Foto: Marius Fiskum - www.mariusfiskum.no
Lofoten ist eine norwegische Region im Regierungsbezirk Nordland und Teil einer Inselgruppe vor der Küste Nordnorwegens, bestehend aus etwa 80 Inseln. Sie liegt 100 bis 300 km nördlich des Polarkreises im Atlantik, vom Festland getrennt durch den Vestfjord. Lofoten ist tatsächlich der Name eines Distrikts und daher ist die korrekte Bezeichnung auch in Lofoten und nicht auf den Lofoten.
Zunächst gibt es im Hotel ein leckeres und wärmendes Fischssüppchen, dann startet das Programm. Warm eingemummelt in „Floating Anzüge" geht es zu einer „Rib-Boat-Safari" mit einem Rafting-Schlauchboot raus auf's Meer, zu den Seeadlern und den Skrei-Fischern.
Foto: Marius Fiskum - ww.mariusfiskum.no
Den ersten Teil der Tour sitze ich im Boot ganz vorne... sehr schlechte Idee, wie sich bald herausstellt, denn trotz meines sehr warmen und wasserabweisenden Anzugs fällt mir fast die Nase ab, weil ich natürlich bei der hohen Geschwindigkeit des Bootes ständig Spritzwasser abbekomme, mein Schal und meine Mütze klatschnass sind und der Fahrtwind bei - 5 °C richtig fies daherkommt...
Fotos: Marius Fiskum - www.mariusfiskum.no
Tut aber dem unglaublichen Erlebnis, Seeadler quasi direkt vor der Nase zu haben und die ersten Fischer mit ihren Booten beim Skreifischen zu beobachten, keinen Abbruch! Allerdings bin ich schon jetzt schwer beeindruckt von den Fischern auf ihren kleinen Booten, die jeden Tag von früh morgens bis zur untergehenden Sonne nach traditioneller Weise den Skrei angeln... das ist harte, sehr harte Arbeit! Aber dazu später mehr!
Fotos: Foto: Marius Fiskum - www.mariusfiskum.no
Auf der Rückfahrt bei langsam untergehender Sonne habe ich den Platz mit einer lieben Kollegin getauscht und taue langsam auf, komplett geflasht von der unfassbar schönen Natur - einer Mischung aus Bergen und Meer - die bei diesem Prachtwetter die allerschönsten Blautöne hervorbringt! Überhaupt bin ich in den zwei Tagen auf Lofoten einfach ständig nur überwältigt und auch ein wenig demütig, das erleben zu dürfen! Ich kann es kaum in Worte fassen, wie sehr mich dieser traumhafte Fleck Erde, die Landschaft, die Ruhe, die Berge, das Meer, der Skrei, die Menschen beeindruckt haben. Aber der Reihe nach....
Nach der aufregenden Rib-Boat-Tour geht es zum Aufwärmen und Umziehen ins Hotel, danach zu Fuß durch das schöne Henningsvær zu Siv Hilde in ihr kleines Restaurant „Lofotmat", wo wir ein Menü mit diversen Gängen mit frischstem Skrei serviert bekommen und das in einer extrem herzlichen und sympathischen Atmosphäre.
Siv führt ihr Restaurant schon seit vielen Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Geir, kocht sehr lecker regional und saisonal und zeigt uns an diesem Abend, wie vielfältig der wunderbare Winterkabeljau mit dem sehr festen, weißen und fettarmen Fleisch schmeckt. Außerdem erfahren und erschmecken wir, dass man nahezu jeden Teil des Fisches verwerten kann: wir essen Skrei-Filet, Skrei-Zunge, Skrei-Bäckchen, Skrei-Rogen, Skrei-Leber .... - das ist quasi from „Nose to Tail"! Dazu plaudert Siv aus dem Nähkästchen: Sie erklärt uns an dem Abend beispielsweise, dass es ein wahnsinnig beliebter und auch traditioneller Job von Kindern und Jugendlichen sei, die Skrei-Zunge heraus zu schneiden... Sie gilt als absolute Delikatesse und beschert, weil extrem gut bezahlt, den Jugendlichen immer ein sehr gutes Taschengeld!
Und das hat uns die wunderbare Siv kredenzt: Skreirogen - Lachskaviar und Portwein, Bolinhos mit Stockfisch - Bacon und Kartoffel, panierte Skreizunge mit Pickles, gedünsteter Skrei auf Kürbispüree mit Skeirogen und -leber, halbgetrockneter Skrei mit Bacon auf Kartoffelpüree mit Kapern, dieses Essen war definitv ein Hochgenuss!
Als ob dieser Tag nicht schon aufregend genug gewesen wäre, sehen wir auf dem Heimweg (die natürlich erhofften) Nordlichter - Aurora Borealis ... es ist unglaublich beeindruckend und bewegend. Wir stehen alle still und staunend, während unser famoser Fotograf Marius Fiskum diesen einzigartigen Moment für uns so wunderbar festhält.
Fotos: Foto: Marius Fiskum - www.mariusfiskum.no
Am nächsten Morgen holt uns unser Skipper Geir Martin von XX-Lofoten direkt nach dem leckeren Frühstück im Hotel ab und es geht - wieder warm eingepackt in spezielle Anzüge - auf die mehr als 100 Jahre alte MS Symra, deren Kapitän uns zum Skrei bringen wird. Wir werden den Skrei selbst angeln - das Gold der Lofoten - oder auch bekannt als der „edelste Kabeljau der Welt". Was ihn so besonders macht, ist seine einzigartige 1.000 Kilometer lange Wanderstrecke aus der Barentssee bis Nordnorwegen - ein lokales Phänomen, das nur einmal im Jahr während des Winters auftritt, in der Laichzeit des Fisches. Gefischt wird im Vestfjord, der Meeresbucht zwischen Lofoten und Festland.
Die Saison für die Skrei-Fischerei geht von Januar bis April und hat auf Lofoten eine jahrhundertealte Tradition. Jede Saison wird erneut mit großer Vorfreude erwartet, da der Fisch seit jeher die Überlebensgrundlage für viele Dörfer entlang der nordnorwegischen Küste bedeutete. Zum Schutz der Bestände läuft die Skrei-Fischerei unter strenger Aufsicht und nach bestimmten Regeln, dadurch wird die Nachhaltigkeit des Fischens garantiert.
Gefischt wird ausschließlich mit traditionellen Fischkuttern entweder mit Langleinen, der klassischen Angel oder mit kleinen Netzten. So gibt es sehr wenig Beifang und außerdem ist es schonend für den Meeresboden, das macht Norwegen in Sachen nachhaltigem Fischfang zum Vorbild, denn die Fischer wissen, überfischen sie ihren Bestand, wird sich das in den kommenden Jahren schnell rächen.
Fotos: Marius Fiskum - www.mariusfiskum.no
Wir dürfen an Bord von MS Symra auch unser Glück versuchen und so lasse ich, wie von Geir erklärt, die Langleine mit dem Köder ins Meer. Wo sich der Skrei genau befindet, sieht der Kapitän auf seinem Radar und teilt uns die Höhe mit... in 80 Meter Tiefe soll er sein.
Foto: Marius Fiskum - www.mariusfiskum.no
Nun ziehe ich die Leine gleichmäßig ein Stück an Bord und lasse sie dann wieder zurück - immer wieder und wieder und plötzlich, ein Widerstand! Ich habe den ersten Skrei des Tages an meinem Haken und bin totaaaaaal aufgeregt. Geir hilft mir und ich drehe mit zwei Händen die Kurbel, um die Leine einzuholen. Mann, ist das schwer! Die letzten Meter vor der Wasseroberfläche aufs Boot erledigt der Skipper mit einem langen Stock... ich habe meinen ersten Skrei gefangen! Es folgt ein routinierter Schnitt von Geir durch die Kehle des Fisches, so kann er ausbluten und das Fleisch bleibt weiß.
Foto: Marius Fiskum - www.mariusfiskum.no
Seit 2005 gilt der Skrei als eine eigene geschützte Marke, die mit einem Gütesiegel versehen wird. Denn anders als bei dem herkömmlichen atlantischen Kabeljau gibt es Skrei nur während der Saison von Anfang des Jahres bis Ende April. Außerdem ist die Herkunft ein weiterer Garant für die Qualität: Verifizierter Skrei muss aus der Barentssee stammen und im Norden Norwegens gefangen worden sein. Im Fang- und Verarbeitungsprozess herrschen bestimmte Regeln vor, die nach der amtlichen Qualitätsnorm NS 9406:16 unter strenger Einhaltung erfolgen.
Nur Kabeljau aus der nordöstlichen Arktis (Ghdus morhua), darf laut Norwegian Seafood Council (NSC) das Skrei-Qualitätssiegel tragen. Ist der Fisch gefangen, muss er an Bord vollständig ausbluten und innerhalb von 12 Stunden verpackt und eisgekühlt transportiert werden.
Fotos: Marius Fiskum - www.mariusfiskum.no
Regelmäßige Kontrollen finden sowohl im Meer als auch auf dem Land statt. Wenn der Skrei letztendlich mit dem Siegel im Fischgeschäft Eures Vertrauens ausliegt, ist also garantiert, dass durch achtsame Fang- und Verarbeitungsmethoden eine absolute Delikatesse angeboten wird.
Unsere Ausbeute für das Abendessen ist reichlich, nahezu Jeder an Bord hat zwei bis drei Fische gefangen und so können wir uns auf der Fahrt in Richtung Svolvær zur Fischfabrik ein wenig ausruhen und den wundervollen Eintopf „Bacalao" genießen, der Bauch und Seele wärmt.
Ich sitze einfach da, schaue in diese unwirklich schöne Landschaft, beobachte die Möwen und andere Fischkutter und genieße... das ist definitiv ein Erlebnis, das ich niemals vergessen werde!
Die MS Symra legt in Svolvaer an und wir machen uns auf den Weg zu Saga Fisk, der Fischfabrik. Hier sehen wir, wie der Fisch von den Kuttern abgeladen wird, in Windeseile von Innereien gesäubert, vom Kopf getrennt und sofort eisgekühlt in den Laster vor der Tür verladen wird. Der ununterbrochen gekühlte Fisch hat so eine Haltbarkeit von 12 Tagen.
Wir erfahren, dass die Köpfe (ohne die köstlichen Zungen) beispielsweise getrocknet und anschließend hauptsächlich nach Nigeria verschifft werden. Oder aber, dass auf den klassischen Trockengittern, die man überall stehen sieht, zwei Fische, jeweils am Schwanz zusammen gebunden, über eine Stange zum Trocknen gehängt werden. Das eigentliche Trocknen erledigt ganz von alleine das günstige Klima und als Ergebnis hat man leckeren Stockfisch.
Zurück im Hotel gibt es noch einen heißen Tee mit leckerer Waffel, danach gönne ich mir eine Runde Ausruhen in meinem Bett, um für das bevorstehende Abendessen wieder fit zu sein.
Zum Abendessen fahren wir ins „Full Steam", die ehemalige Lebertranfabrik, die heute als Museum und Eventlocation in Henningsvær dient. In diesem gemütlichen „Museums-Ambiente" empfängt uns wieder unser Skipper Geir und erzählt uns noch ein wenig mehr vom traditionellen Fischfang, vom Stockfisch und natürlich auch vom Walfang (von dem er weiß, wie umstritten er ist).
Fotos: Marius Fiskum - www.mariusfiskum.no
Unser Tagesfang kommt in einem Wahnsinns-Menü daher, das uns der wunderbare Küchenchef Roy Magne Berglund kocht.
Foto: Marius Fiskum - www.mariusfiskum.no
Es gibt: geräucherten Heilbutt mit Nüssen, Selleriecreme - rohe Shrimps - eingelegte Gurken mit Sellerie-Sauce, Artischocken mit roher Jacobsmuschel in Buttersoße und geräuchertem Skreirogen, Heilbutt auf Blumenkohlcreme mit Tapiokakugeln und Sellerie-Gelatine, Skrei mit King-Crab und Shrimp-Sauce, als erstes Dessert Tynn-Lefse mit Butter, Zucker, Kondensmilch und braunem Käse und als zweites Dessert schwarze Johannisbeeren-Eis mit jungen Pinienzapfen.
Es war schlichtweg sensationell und ein würdiger Abschluss für eine wirklich fantastische, eindrucksvolle und unvergessliche Pressereise!
Ich danke an dieser Stelle Seafood from Norway für die Einladung und auch der Agentur (insbesondere Julia) für die perfekte Organisation dieser wundervolle Reise!
Und natürlich habe ich auch für Euch noch ein Rezept mitgebracht, denn vielleicht wollt Ihr diesen fantastischen Fisch einmal probieren!
Ich mag Skrei einfach am liebsten nur in Butter gebraten, die Haut schön kross und mit Pfeffer und Salz gewürzt. Dazu habe ich ein ganz einfaches, aber sehr leckeres Rahmsauerkraut gemacht. Schmeckt wirklich großartig in dieser Kombi und der Fisch kommt mit dem milden Kraut sehr schön zur Geltung. Probiert es doch mal, jetzt habt Ihr noch bis Ende April die Gelegenheit, frischen Skrei zu kaufen!
Für 4 Portionen:
Butter zum Anbraten
Rahmkraut:
1 Zwiebel
1 Apfel
1 El Butter
1 Dose Sauerkraut (580 g)
1 Lorbeerblatt
200 ml Schlagsahne
Salz
Pfeffer
1 Prise Zucker
Ich wünsch' Euch was!
Andrea
Transparenz: Zu dieser Pressereise wurde ich eingeladen von „Seafood from Norway", die eng mit der norwegischen Fischerei- und Aquakultur zusammen arbeiten. Das Norwegian Seafood Council ist ein öffentliches Unternehmen, da unter des Führung des Ministeriums für Handel, Industrie und Fischerei steht.