Es gibt so viel zu tun
Nach der großen Entrümpelungsaktion fehlte es in meiner Küche an allen Ecken und Enden. Ich musste Ersatz für Kochlöffel, Plastikdosen, Brotdose, Mixschüssel für den Kuchen, eine Reibe für Nüsse, Mixstab, Zitronenpresse, Messbecher und vieles mehr suchen.
Auf keinen Fall wollte ich das alles neu kaufen, das würde meinen Regeln widersprechen!
Nachdem ich – was eigentlich als Notlösung gedacht war – die Vorratsbehälter aus Glas neu gekauft habe, stand der Entschluss fest, ein Besuch am örtlichen Flohmarkt muss sein.
Der Flohmarkt – eine wahre Fundgrube
Das war die beste Idee meines Lebens, denn so ein Flohmarkt ist eine wahre Fundgrube. Die meisten Menschen wollen genau die Dinge loswerden, die ich gerne hätte! Aus Nachlässen werden so viele uralte Dinge verkauft, die großteils ohne Plastik sind. Eben weil uralt. Aber uralt ist in diesem Fall gut – ich bin im Paradies.
Sehr schnell und sehr günstig bekomme ich Holzsprudler, ein Vorratsglas für Kekse, mehrere Gläser mit Deckel, einen Messbecher aus Glas, der gleichzeitig als Mixschüssel dienen kann und vieles mehr.
Was ich hier nicht finde, suche ich im Internet bei Flohmarktanzeigen und finde die heiß ersehnten 2 Schneekesseln samt einer Bröselreibe, mit der ich auch Nüsse mahlen kann sowie ein Käsebrett samt 2 Käsemesser mit Holzgriff.
meine neue Butterdose
Brotaufbewahrung
Im Keller habe ich 2 große Suppenterrinen gefunden, in denen ich nunmehr mein Brot aufbewahre. Das ist insofern nicht perfekt, weil die eine Terrine unten schmal und oben breit ist (am Bild zu sehen) und die andere oben schmal ist und dafür einen Bauch hat (ohne Bild). Daher verwende ich sie hauptsächlich für Kleingebäck, das ich selbst backe.
Den perfekten Brottopf habe ich auf dem Flohmarkt entdeckt. Er ist handgetöpfert, innen glasiert und die Deckelunterseite ist unglasiert. Dadurch gibt es einen perfekten Feuchtigkeitsaustausch. Der Deckel nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt sie bei Bedarf wieder ab. Ich liebe dieses Teil, das ich um 5,– Euro erstanden habe!
umfunktionierte Terrine und Brottopf
Aufbewahrung von Resten und Einfrierbehälter
Nachdem ich bisher alles in den verschiedenen Plastikdosen aufbewahrt habe, stand ich also vor dem Nichts und mir ist anfangs auch nicht viel eingefallen. Ich kannte es nicht anders und mir fehlten die Ideen.
Eine erste sehr einfache Lösung fand ich in der Speiseglocke, aber darüber hinaus musste trotzdem noch ein Ersatz her.
Wieder einmal kam mir der Internetflohmarkt zu Hilfe, am Ende der Einkochsaison wurden sehr viele Einkochgläser verkauft. Schließlich habe ich 35 Gläser in verschiedenen Größen um 10,– Euro erstanden und bin damit sehr glücklich.
Zu Weihnachten haben wir darin die Weihnachtskekse aufbewahrt, fürs Raclette befand sich das marinierte Fleisch darin und auch fürs Einfrieren sind diese Gläser hervorragend geeignet. Der Glasdeckel liegt zwar nur lose auf, aber schließt ausreichend. Wenn es dichter sein soll, dann kann man eine Gummidichtung und Klammern verwenden, das war bisher aber nicht nötig.
mariniertes Fleisch in Einkochgläsern
endlich wieder Kuchen
Mein ganzes Leben lang habe ich zum Mixen von Kuchenteig ausschließlich Plastikschüsseln verwendet. Aber gerade in diesem Bereich sind die größten Belastungen durch das Plastik, weil sich durch das Mixen kleinste Plastikteile lösen und in den Kuchen übergeben. Ich darf gar nicht daran denken, es ekelt mich regelrecht.
Ebenfalls über den Internetflohmarkt habe ich daher 2 verschieden große Schneekesseln erstanden. Dazu kam der Messbehälter aus Glas vom Flohmarkt, in dem man auch mixen kann.
Es gibt wieder Kuchen – das Leben ist endlich so, wie es sein soll.
Ökobilanz:
In diesem Bereich habe ich nichts Neues gekauft, ich konnte alles auf dem Gebrauchtmarkt finden und gleichzeitig habe ich für das, was ich nicht mehr verwenden will, neue Besitzer gefunden.
Es musste nichts Neues produziert werden und es entstand kein Müll. Das finde ich ziemlich perfekt.
Verkauft wurden zahlreiche Plastikbehälter, Mixbehälter, Butterdose, Reibe, Brotdose, Tortenglocke und Zitronenpresse, weiters die große Küchenmaschine und der Dampfgarer. Vieles wurde auch verschenkt und wird daher weiterverwendet.
Durch die bisherigen Verkäufe wurden rd. Euro 200,– eingenommen, einiges liegt noch zum Verkauf bereit.
Dem gegenüber stehen der Flohmarktbesuch mit rund 40,– Euro und einiges vom Internetflohmarkt. Die 35 Einkochgläser haben 10,– Euro gekostet, die Brotdose 5,– Euro, die beiden Schneekesseln zusammen 20,– Euro, die Bröselmühle 10,– Euro.
Finanziell hat mir die Aktion sogar einen deutlichen Ertrag gebracht, den ich für weitere Maßnahmen verwenden kann.
Vor allem der Verkauf der Küchenmaschine und des Dampfgarers haben es insofern doppelt gebracht, weil ich dadurch zusätzlich viel mehr Platz in der Küche habe.
Fazit:
Eine wirklich gelungene widerstandistzweckmaessig Aktion!
Fortsetzung folgt…
Auch im Kühlschrank ist noch viel Handlungsbedarf und wie nehme ich meine Jause und mein Mittagessen in die Arbeit mit? Viele Überlegungen und ein weiterer Flohmarktbesuch standen an.
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