Ich mag Krimi-Serien. Sehr gerne sogar. Ich verfolge einfach gerne die Entwicklung eines Kommissars, oder eines Ermittler-Teams, gehe mit ihnen durch dick und dünn, verfolge ihre Erfolge und auch ihre Misserfolge – ob nun privat oder beruflich.
Im Laufe meines Leselebens haben sich da so einige angesammelt, und die in einigen Fällen auch schon über viele Jahre von mir gelesen, gesammelt, verfolgt werden. Platz für Neues? Eigentlich nicht. Zu eingelesen bin ich mit meinen vertrauten Kommissaren, zu sehr mit ihnen vertraut – da hat es ein neues Gesicht wirklich schwer. Aber ab und ab…und vor allem, wenn er mir so in die Hände fällt…na ja, da kann man schon mal eine Ausnahme machen.
Es beginnt mit Der Sünde Sold.
Im idyllischen Mariaseeon verschwindet ein kleiner Junge spurlos, kaum dass Agnes Gaudera ihr neues Haus bezogen hat um ein neues Leben zu beginnen. Kurz darauf geschieht ein brutaler Mord – es ist die Erzieherin des verschwundenen Jakob. Besteht da also ein Zusammenhang?
Das Verbrechen hätten wir also. Ebenso die unbeteiligte Einwohnerin. Fehlt uns noch ein Kommissar. Kommissar Konstantin Dühnfort kommt aus dem nahen München, ist leicht übergewichtig und wenig sportlich, segelbegeistert und ledig. Mal wieder so einer, der mit dem Leben nicht ganz so gut zurechtkommt, der nicht so in sich ruht, wie man das vielleicht von einem erwarten könnte, der immer noch einen neutralen Blick auf die Lage behalten sollte. Andererseits ist er doch noch erstaunlich heile für jemanden, der täglich mit den tiefsten Abgründen der Menschheit konfrontiert wird.
Ein wenig behäbig kommt er mir vor, wie er sich einen ersten Überblick verschafft. Wie er Mariaseeon erkundet und dabei auch Agnes Gaudera kennen und lieben (oder etwas dem ähnliches) lernt. Aber gerade diese Behäbigkeit ist es, die ihn zum Schluss doch noch ans Ziel bringt, dieses Nicht-Locker-Lassen und Immer-Wieder-Nachfragen. Und zum Schluss? Nehme ich mir direkt das nächste Buch.
Am Starnberger See wird ein pensionierter Kinderarzt tot aufgefunden. Jemand hat ihn im Badezimmer seiner Wochenendhütte an die Heizung gefesselt und qualvoll verdursten lassen. Doch was für ein Motiv gibt es, einen scheinbar friedfertigen alten Mann so sterben zu lassen? Genug – denn Dr. Wolfram Heckeroth war nur scheinbar friedfertig – es gibt ein jahrelang gehütetes Geheimnis, das nun an die Oberfläche kommt.
Kommissar Konstantin Dühnfort muss lange in einem Sumpf aus Schuld und Rache stochern, alte Wunden wieder aufreißen, die gerade mal verheilt waren, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Dühnfort stochert geduldig, Und er stochert tief. So kommt am Ende doch noch die Wahrheit ans Licht.
Ich will nach dem dritten Band greifen. So unselig schön. Ich muss wissen, wie es mit Konstantin (wir sind ja schon lange beim Du) weitergeht, welcher Fall ihn als nächstes beschäftigen, quälen, beunruhigen wird. Ich habe den gutherzigen Kommissar schon längst ins Herz geschlossen. Aber – das Buch liegt hier nicht. Nein, das geht nicht, das darf nicht sein. Es muss sofort her! Ein Blick ins Portemonnaie – Ebbe. Dann kommt es halt auf die Liste für die nächste Krimireihen-Großbestellung. Damit es so schnell wie möglich hier einfliegen kann.