Ihr müsst nicht Helmut Newton oder Mario Testino heißen, um eine Ausstellung mit euren Fotos zu zeigen – in eurem Zuhause könnt ihr das ganz locker auch!
Eigentlich mochte ich meine Küche immer ganz gerne und fand sogar, dass es der schönste Raum in meiner Wohnung ist. An der Wand hatte ich eine Bordüre aus einer besonders schönen Auswahl von diesen Postkarten geklebt, die man umsonst in Restaurants oder Bars bei den Toiletten findet. Aber irgendwie war mir das ganze nun mittlerweile zu bunt geworden, es hatte einfach zu sehr die Atmosphäre eines provisorischen Jugendzimmers. Nun sollte also etwas Neues her, das ein bisschen ruhiger, cooler und passender zum Farbkonzept der Küche ist. Also am besten etwas nur in schwarz-weiß.
Viele Menschen hängen sich mit großer Freude Familienfotos an die Wand, häufig auch in einem wilden Mix aus schwarz-weiß, sepia und bunten Farben. Ich mag zwar meine Familie wirklich gern, aber trotzdem darf es in dieser Hinsicht bei mir etwas dezenter zugehen. Wenn ich mir Fotos an die Wände hänge, dann darf auch mal ein Mensch mit drauf sein, aber der Hauptfokus sollte auf den Formen, Strukturen und Farben des Bildes liegen. Wenn ich auf Reisen bin (oder manchmal auch einfach in Berlin) suche ich gezielt nach spannenden Motiven, gerne auch Details, vor allem aus den Bereichen Architektur und Natur. Für ein paar großartige Fotos muss man kein berühmter Fotograf sein. Schaut doch mal in euer Foto-Archiv (das vermutlich wie bei mir zum Bersten voll ist, ohne dass man sich die Bilder wirklich anschaut), und sucht euch mal ein paar gelungene Schnappschüsse heraus. Wenn ihr nun all diese Bilder mit Photoshop oder einem anderen Programm in schwarz-weiß ändert und ein bisschen mit den Reglern für Kontraste und Helligkeit spielt, werdet ihr erstaunt sein, wie sehr eure Fotos nach Foto-Ausstellung aussehen können. Noch besser: in Photoshop zum Beispiel kann man jeden einzelnen Ausgangsfarbton in einen bestimmten Grau-Ton verwandeln. Dadurch könnt ihr bestimmte Bereiche des Bildes nochmal besonders betonen. Wenn ihr alle Bilder in einem ähnlichen Stil bearbeitet und zusätzlich alle auch thematisch oder von ihrer Struktur in ein Schema passen, dann solltet ihr sie unbedingt entwickeln lassen und an die Wand hängen! Ich habe in meinem Fall die Küche als Ort gewählt, ich finde aber, dass besonders ein langer Flur dazu einlädt, dort eine kleine Ausstellung zu eröffnen.
So hab ich es gemacht:
Die Fotos habe ich im Format 13x 18 cm entwickeln lassen. Wenn ihr große Formate wählt, achtet auf die Qualität und Auflösung eurer Bilder, damit nichts verpixelt dargestellt wird. Wenn ihr die Fotos online in Auftrag gebt, wird euch aber meistens angezeigt, wenn die Qualität der Fotos nicht ausreicht. Zusätzlich braucht ihr eine Schnur und etwas, um die Bilder an der Schnur zu befestigen. Ich habe Foldback-Klammern in schwarz gewählt und als Schnur etwas Bakers Twine in charcoal. Außerdem benötigt ihr ein paar kleine Nägel.
Markiert euch die Stellen für die Nägel an der Wand, achtet darauf, dass sie immer auf der gleichen Höhe liegen.
Spannt dann eure Schnur von Nagel zu Nagel. Ich finde es schöner, wenn die Schnur etwas durchhängt, da sonst die Gallerie etwas starr wirkt.
Zuletzt befestigt ihr die Fotos mit den Klammern an der Schnur. Fertig! Wie gefällt euch meine kleine Foto-Sammlung? Entstanden sind die Bilder in Rom, Florenz und Ligurien, in Panama, sowie in Peking und Qingdao.