An dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten, vielleicht ermutige ich ja den einen oder anderen Leser dazu sich das Buch zuzulegen. So viel sei aber gesagt: „Meine Krönung“ hat mich nicht mehr losgelassen. In den Grundzügen geht es um einen 89 Jahre alten Mann, der sich in seiner Pariser Wohnung verschanzt hat und für eine wissenschaftliche Leistung geehrt werden soll, an die er sich nicht einmal mehr erinnern kann.
Véronique Bizot skizziert einen traurigen Mann, der in bissigen Monologen sein Leben analysiert. Bis auf wenige Ausnahmen ist seine Haushälterin Madame Ambrunaz die einzige Vertrauensperson des pensionierten Chemikers und deren Freundschaft geht so weit, das sie sich sogar schon ein gemeinsames Grab reserviert haben. Kurz und gut: Toll geschrieben, typisch französische Literatur und verdammt unterhaltend. Im Original heißt das Buch übrigens „Mon couronnment“. Schade das die 126 Seiten so schnell vorbei waren.