sind im Moment mal wieder ziemlich rund! Na und?
Es braucht schon etwas Selbstbewusstsein, sein winterliches Hüftgold so zu erklären, bzw. so zu rechtfertigen. Aber kommt das ‘na und’ wirklich aus dem Selbstbewusstsein? Eher doch aus Verzweiflung, Trotz oder Resignation. Weil … egal was man versucht, egal wie man sich kasteit, die Röllchen bleiben. Abnehmen kann zäh wie altes Leder sein!
Jetzt, im beginnenden Frühjahr, boomen sie wieder, die WunderDiäten. In fast jeder Zeitschrift liest man eine neue, spektakuläre Maßnahme die Pfunde zu verlieren. Und dann hört es auf, spätestens im Frühherbst wird nichts mehr über Diäten geschrieben. Weil wir ja nun alle so dünn sind, dass wir uns über die kalte Jahreszeit wieder Speck anfuttern müssen, sonst erfrieren wir womöglich.
Jahrelang habe ich diesen Unsinn auch mit gemacht, alles mögliche ausprobiert. Mal hat es geklappt, mal nicht.
Text & Fotos: © Dagmar Hiller
Immer dann, wenn in meinem Leben sowieso Chaos war, ich nicht mal Ansatzweise in mir ruhte, stand das Abnehmen an erster Stelle. Weil ich glaubte, wäre ich erst rank und schlank, würde alles besser. Oft war ich beim morgendlichen Wiegen den Tränen nahe, denn der Zeiger meiner Waage klemmte schon wieder. Vermeintlich! Weil ich trotz den tollsten Diäten kein Gramm weniger wog.
‘Dünnsein’ kann man nicht mit ‘Zufriedensein oder Erfolg’ gleichsetzen. Ein gutes Gefühl kommt von innen, egal wie rund oder schmal ein Mensch ist, es hat niemals etwas mit Äusserlichkeiten zu tun.
Das ist nur das allgemeine Denken. Aber Glücksgefühle kann man sich erarbeiten … doch, doch, das geht.
Wenn es einem gut geht, wenn man in sich ruht, gelassen bleibt und zufrieden ist, nimmt man normalerweise auch nicht einfach so zu. Und wenn die Leckerlis eben zu gut geschmeckt haben, nimmt man in dieser Zeit auch relativ leicht wieder ab.
Das heißt: die innere Zufriedenheit leben, das Sein annehmen so wie es gerade ist, nicht mit dem Schicksal hadern, Allem und Jedem die Schuld an der momentanen Situation geben …
das Leben ändert sich, täglich, man merkt es wenn man Achtsam ist.
Der Mensch in einer Lebenskrise braucht viel Kraft. Seine Seele versucht sich zu schützen, weil sich in dem gewohnten Leben etwas verändern wird, was Angst macht, was vielleicht auch verletzen könnte. SeelenSchutz kann durchaus auch mit Gewichtszunahme einhergehen.
Vielleicht habt ihr schon einmal festgestellt das in Situationen, wenn sich noch nichts geklärt hat, noch kein Wegweiser zu sehen ist, plötzlich das Körpergewicht ansteigt? Obwohl man nicht bewusst mehr gegessen hat? Und trotzdem werden die Kleider eng.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, ein ganz natürlicher Vorgang. Keine Sorge, sobald die persönliche Sonne wieder scheint, geht auch das Gewicht zurück. Wenn neue Perspektiven zu erkennen sind, nimmt man ohne sich darum zu bemühen, ganz schnell wieder ab. Es gab schon einige Klienten in meiner Praxis, die in der Behandlungsphase an Gewicht verloren haben. Einfach dadurch, dass für sie wieder ein Licht am Horizont zu sehen war.
Also einfach Vertrauen haben … klären sich LebensSituationen, egal welcher Art, passen auch die Kleider wieder. Gut zu wissen, oder?
