Meine Kindheit im Iran, mein Leben in Köln

Meine Südstadt: Mojdeh Noorzad kennt wohl jeder Südstädter: Die selbstbewusste Frau mit dem dichten, dunklen Haar arbeitet in der Ubier-Apotheke direkt am Chlodwigplatz. Sie ist gerade 50 geworden und hat ein Leben hinter sich, von dem wohl fast niemand weiß: Mojdeh Noorzad stammt aus dem Iran – und ein Großteil ihrer Familie lebt bis heute dort, in einem der kompliziertesten und widersprüchlichsten Länder der Welt. Auf der einen Seite steht die Islamische Republik, in der die Menschenrechte verletzt werden, in der es keine freie Presse gibt und in der viele Menschen als politische Gefangene im Gefängnis sitzen. Auf der anderen Seite ist der Iran ein Land mit einer ungeheuer reichen und alten Kultur – und ein junges Land mit einem Altersdurchschnitt von kaum 27 Jahren. Vor allem die jungen Menschen waren es, die mit der “grünen” Oppositionsbewegung im vergangenen Jahr versucht haben, mehr Demokratie zu erkämpfen. Bislang vergeblich. Wir sitzen im “Ecco”, und als erstes frage ich Mojdeh Noorzad etwas ganz Banales.

Frau Noorzad, die Iranerinnen haben oft so schöne, poetische Vornamen. Harir zum Beispiel, das heißt auf deutsch: Seide. Was bedeutet Mojdeh?

(Sie lacht) Mojdeh spricht man Moschde aus (sie betont das sch wie das zweite g in Garage), und auf deutsch ist das die “schöne Nachricht”.
Wie halten Sie Kontakt mit ihrer Familie im Iran?

Wir telefonieren viel miteinander. Ich rufe meine Mutter oft an, sie lebt im Norden von Teheran und ist krank. Ich habe auch viel Kontakt zu Verwandten über das Internet. Mit meinen Schwestern maile ich regelmäßig, ebenso mit meinen Neffen und Nichten. Eine meiner Schwestern wohnt auch in Teheran. Die anderen beiden leben in Sari und Amol im Norden des Landes, auf der anderen Seite des Alborz-Gebirges. Damit sind sie ganz nah am Kaspischen Meer.

Woher stammen Sie selbst?

Ich wurde 1960 in Amol geboren, das ist eine sehr kleine Stadt. Ich hatte eigentlich eine schöne Kindheit und eine sehr liebe und liberale Familie. Ich habe in Amol auch mein Abitur gemacht, das war 1979, im Jahr der islamischen Revolution.

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