Meine Erfahrungen Mit Der Stoffwechselkur

Von Lebenslustiger @l_ebenslustiger

Anfang März habe ich mit der 21Tage Stoffwechselkur begonnen.

Relativ spontan über mein Fitnessstudio und inspiriert von einer Bekannten, die damit enorm abgenommen hatte.

Enorm abnehmen wollte ich gar nicht; mich störten nur die Fettröllchen um den Bauch herum. Und zwar sehr.

Dass diese in den letzten Jahren beständig mehr wurden, wusste ich durch meine Skihose, die mir jeden Winter etwas weniger gut passte.

Diesen Winter musste ich sogar den Knopf auf lassen, sonst hätte ich mich nicht gut vorbeugen können, um meine Skistiefel zuzuschnallen.

Es reichte also und es musste was passieren.

Es ist nicht so, dass ich wahllos wäre beim Essen - im Gegenteil. Ich kenne mich mit Ernährung und Gesundheit, glaube ich sagen zu dürfen, recht gut aus. Aus Interesse beschäftige mich damit schon seit 30Jahren!

Wir essen hauptsächlich natürliche und keine stark verarbeiteten Produkte - viel Salat und Gemüse, aber auch Milchprodukte, Eier, Fisch, Fleisch, Brot und selbstgemixtes Müsli. Wenn möglich Bio, regional und immer einfachst zubereitet. Es gibt also einige Gänge im Supermarkt, die ich nie betrete, weil wir davon gar nichts brauchen.

Auch haben wir natürlich schon einige Spezialrichtungen ausprobiert: Green Smoothies, Paleo, Vegan...you name it! Durch unsere Zeit in Kalifornien waren wir diesen Trends ja schon viel früher ausgesetzt. Aber die Prioritäten ändern sich immer mal wieder und man wird an Erfahrung reicher und so ist die Art, wie wir heute essen für uns im Moment gerade passend.

Sicher gibt es auch mal Leckereien - schon der Kinder wegen - und da ich nicht backe, freue ich mich natürlich auch über einen selbstgebackenen Kuchen, den die Oma ab und zu vorbei bringt. Aber im Großen und Ganzen bleibt alles im Rahmen - wobei ich schon sagen muss, dass ich echt gern esse. Ich fände es aber auch ziemlich traurig, wenn dem nicht so wäre...

Vermutlich habe ich deshalb stetig ein wenig zugenommen, aber es liegt auch am Alter. Mit 48 Jahren hat man nur noch einen durchschnittlichen Grundumsatz von etwa 1300kcal.

Also quasi ständig Diät, denn wie schnell ist man denn bitte auf nur 1300kcal! Da hilft nur Sport, um den Umsatz zu erhöhen...seufz!

Zurück zur Stoffwechselkur. Ich hatte mich dazu entschlossen, die empfohlenen Nahrungsergänzungsmittel zur Kur zu kaufen. Die sind recht teuer, aber ich brauchte das als Druckmittel, um die Kur auch durchzuziehen.

Normalerweise halte ich nichts von solchen Mitteln, vor allem nicht, wenn sie nur aus Chemie bestehen, aber das Lifeplus Pulver enthält auch viele natürliche Vitamine, Mineralstoffe und Kräuter. Dazu kommt ein Fischöl, Antioxidanzien und MSM Schwefel. Und dann auch noch die HCG-Globuli, die dem Körper eine Schwangerschaft vorgaukeln sollen, damit er auch wirklich die Fettdepots anknackt und nicht nur die Muskeln abbaut, wenn dann plötzlich die Kalorienzufuhr gedrosselt wird.

Ja und dann ging es auch schon los. Vorher soll man zwei Tage lang richtig viel essen, damit der Körper nicht gleich den Verbrauch auf noch niedriger regelt. Richtig fettes Zeugs hatten wir aber gar nicht da, so dass diese Tage bei mir relativ normal waren. Irgendwie ging mir das auch gegen den Strich, so extrem zu essen - aber das muss ja jeder auch für sich selbst entscheiden.

Die ersten drei bis fünf Tage waren schwierig! Nicht vor Hunger - der hielt sich tatsächlich in Grenzen, da man zu den Malzeiten soviel von den erlaubten Gemüsesorten essen kann, wie man mag. Es war hart vom Kopf her, da man realisiert, dass 21 Tage doch eine recht lange Zeit sind...

Ich hatte auch etwas Kopfschmerzen in diesen ersten Tagen, aber irgendwann waren sie rum und dann ging es aufwärts bzw. langsam abwärts auf der Waage. Insgesamt habe ich ca.5 Kilo abgenommen. Etwas mehr hätte ich mir gewünscht (die Fettröllchen um meine Mitte sind zwar kleiner, aber natürlich noch da), aber obwohl ich keinen einzigen Ausrutscher hatte, ist mehr nicht passiert.

Morgens trinkt man das Pulver, welches ich nur lauwarm und mit etwas Stevia runter gekriegt habe. Durch die Wärme - ich habe heißen Kräutertee mit Wasser gemischt und dann darin das Pulver angerührt - wird der Shake dicker und das fand ich morgens angenehmer. Dann gab es Mittags Gemüse und 120gr Protein und abends noch mal. 

Meistens habe ich Mittags einen großen, roten Paprika Salat angemacht mit "Gute Laune Kräutern" von Sonnentor und etwas gutem Balsamico gegessen. Durch die saftigen Paprika merkt man gar nicht, dass kein Öl im Salat ist. Dazu ein Stückchen gedünsteten Fisch oder mageres Fleisch. Und auch das kann man tatsächlich ohne Fett gar kriegen. 

Nach 3 Tagen hatte ich von Fleisch aber schon ziemlich die Nase voll - so viel esse ich sonst gefühlt in einem Monat, auch wenn 120gr pro Portion gar nicht so viel ist. Ich habe daher dann als weitere Proteinquelle Hüttenkäse dazu genommen. Das war eine große Erleichterung, denn ich liebe Hüttenkäse! Und auf Paprikasalat schmeckt er auch super. Überhaupt habe ich nach ein paar Fehlversuchen (Rosenkohl!) einfach nur noch das Gemüse gegessen, was ich auch sonst wirklich gern esse. Dazu gehört z.B. Fenchel (einfach in ein wenig Gemüsebrühe gegart) und Zucchini (genauso wie Fenchel gegart). Dazu dann meistens Rinderfilet (wenn schon denn schon ) oder Scampis. Ja, günstig war es nicht, aber alles unheimlich schnell zubereitet.

Am Anfang habe ich riesige Gemüsemengen gemacht - aus Angst, nicht satt zu werden und meine Familie hat ja auch irgendwie mitgegessen.

Die tollste Erfahrung war - und das möchte ich unbedingt beibehalten - zu merken, dass ich gar nicht soviel brauche; vor allem keine Snacks zwischendurch. Ab und an einen kleinen Apfel am Nachmittag, aber ansonsten konnte man die Zeit zwischen Mittag und Abendessen gut aushalten. Was sich ganz von selbst ergeben hat, war die Regelmäßigkeit der Essenszeit (soll auch in Zukunft beibehalten werden), weil es eben keine Snacks gab und ich dadurch wirklich um 13Uhr und um 18Uhr essen wollte und das auch zur Priorität gemacht habe. Überhaupt haben mir regelmäßige Abläufe und frühes Zubettgehen sehr bei der Kur geholfen. Wenn man viel unterwegs ist, stelle ich es mir schwieriger vor, aber ist vielleicht auch nur eine Frage der Planung.

Wirklich hart war, für meine Kinder Käsebrote zu machen (und überhaupt zum Bäcker zu gehen, um das Brot zu kaufen!) oder die Müslidose auf dem Küchentresen zu sehen. Diese zwei Sachen habe ich am allermeisten vermisst...Ansonsten ging's mir gut und ich hatte auch super Energie. Durch das Rinderfilet haben sich meine Eisenspeicher vermutlich mal so richtig aufgefüllt  Partys und Einladungen waren auch ok - Salat und Protein gibt es ja meistens irgendwie und wenn man heutzutage keine Carbs isst, haut das auch niemanden mehr vom Hocker. Das Verzichten viel mir zum Ende hin auch überhaupt nicht mehr schwer. Man weiss ja, wie z.B. Kartoffelgratin oder Reis oder Wein schmecken. Unzählige Male hat man das schon gegessen und getrunken - da kann man wirklich auch mal verzichten. Und es ist ja nicht für immer! (das war mein Mantra beim Bäcker!) Viel, viel schlimmer ist eine Allergie z. B. gegen Gluten, bei der man dann wirkich dauerhaft verzichten muss...

Nun bin ich in der sogenannten Stabilisierungsphase. Ob das Gewicht hält?

Ob so eine Crashdiät funktioniert und hält, daran scheiden sich ja die Geister. Ich meine, es ist im Prinzip egal, ob man schnell oder langsam abnimmt, solange einem klar ist, warum man vorher zuviel Gewicht hatte. Wenn man natürlich ganz von vorn anfängt und vielleicht zum ersten mal hört, dass Cola nicht wirklich ein gutes Getränk ist und sehr viel über Ernährung, Bewegung und die Zusammenhänge lernen muss, dann ist es sicher besser, ein ganz neues Verhalten langsam einzuüben.  

Nach Ostern werde ich vielleicht noch mal 21 Tage dran hängen. ECHT! Ich fands's nach der Hälfte der Zeit wirklich nicht mehr schlimm! Ausserdem habe ich noch von den Mitteln und die würde ich gern aufbrauchen... Wenn Ihr Lust habt, folgt mir auf meinem Instagram - da gibt es sicher eher Updates.

So - das waren meine Erfahrungen mit der Stoffwechselkur. Es gibt ja auch Variationen davon, aber so habe ich sie gemacht.

Hat sie jemand von Euch auch gemacht?

Happy Day,

Anette