Quelle: Julias Blog
Majid Tavakoli
Der 11. Jahrestag der Angriffe auf die Studentenwohnheime am 9. Juli steht bevor, und unser Schmerz ist immer noch nicht verheilt. Am Vorabend dieses 11. Jahrestages brennen unsere Kerzen weiter für eine Ära, in der unsere Freiheit in einer Verschwörung geopfert wurde, bei der es zu Serienmorden kam und alle Zeitungen verboten wurden. Wie immer standen die Studenten bei diesem Kampf gegen den Autoritarismus in vorderster Reihe, aber die Verbrechen, die in den Wohnheimen der Universität geschahen, sprechen nur von beispiellosen Gräueltaten.
Der Verrat an unserem historischen Wunsch nach Freiheit und unserem nationalen Kampf dafür war das Ende der Demokratie und ein Patt für die Republik. Die Universitäten wurden zu einer Brutstätte für alle, die sich der Gewalt verschrieben hatten. Respekt wurde mit Füßen getreten, Grenzen wurden verletzt, und alles gipfelte darin, dass die Türen zu den Zufluchtstätten [oder auch "Heiligtümern" (sanctuaries), d. Übers.] der Studenten eingetreten wurden.
Alles, worauf ihr Blick fiel, zerstörten sie oder brannten es nieder. Schutzlose Studenten wurden zum Ziel ihrer Schlagstöcke oder ihrer Schusswaffen, alles im Namen der Religion und in Unterstützung des Obersten Führers. Sie stießen unsere Schulkameraden aus den Fenstern der Wohnheime, und es gab noch mehr blutgetränkte Nächte und schmerzvolle Tage.
Sie tränkten den 9. Juli in Blut. Sie brandschatzten und zerstörten, bis nichts als Asche zurückblieb. Sie stellten sicher, dass der Schmerz, den sie zufügten, monate- und jahrelang anhalten würde. Die Zeit stand still am 9. Juli 1999, und die Universitäten wurden zu einem immerwährenden Symbol des Kampfes der Studenten gegen Autoritarismus und für den Freiheitskampf.
Doch zehn Jahre später lebt der Hass gegenüber der Tyrannei in den Herzen derer fort, die die Ereignisse des 9. Juli mitangesehen hatten. Die schmerzliche Geschichte des 9. Juli fand ihre Fortsetzung im Jahre 2009, als die Herrschenden erneut zur Gewalt griffen, erneut unsere Schulkameraden vergewaltigten und ermordeten, und die Folterkammern des Kahrizak-Gefängnisses in eine Ausstellung der abscheulichsten und bittersten Verbrechen jener Jahre verwandelten.
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“”–üÄöääüüääüüßüäüÜGepostet am Montag, Juli 12th, 2010 um 08:28 in Blogs, Gastbeitrag, Internet, Politik | RSS feed | Antworten | Trackback URL
Tags: Iran