Meine absolut nicht perfekte Morgenroutine

Meine absolut nicht perfekte MorgenroutineEigentlich stand heute ein Wedding Wednesday Post auf dem Plan, aber meine morgendliche Frühstückslektüre hat mich dazu inspiriert, alles nochmal umzuschmeissen. Während ich meine zwei Schalen Cini Minis mit fettarmer (!) Milch (irgendwo muss man sich ja auch gesund ernähren) gelöffelt habe, habe ich Carly Heitlingers Beitrag über die perfekte Morgenroutine gelesen. Und ich konnte nicht umhin, so ungläubig zu schnauben, dass Milch über den Tisch gespritzt ist. 
Vorweg: Meine persönliche Maxime ist "Leben und leben lassen". Wir sind alle unterschiedlich und jeder hat eigene perfekte Vorstellungen von seinem Leben / Alltag / Morgen. Aber irgendetwas an diesem Text hat mich richtig auf die Palme gebracht. War vielleicht ein bisschen Neid dabei, weil ich auch gerne bis morgens um sieben schlafen würde und gerne ein Fitness Studio um die Ecke hätte, in dem ich vormittags erstmal gemütlich meinen Hintern in Form bringen kann? Absolut möglich. Aber es war noch etwas anderes. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass der einzige Sinn und Zweck dieses Artikels war, die eigene Perfektion zur Schau zu stellen, anstatt andere abzuholen und zu inspirieren. Und da bin ich sehr empfindlich. Vielleicht weil ich den Blog anders kennengelernt habe und das zugängliche und offene genau das war, was ich daran mochte. Das, was mich dazu inspiriert hat, selbst offen und ehrlich mit meinen Unzulänglichkeiten umzugehen, um anderen zu zeigen: Ist ok. Ihr seid nicht alleine mit euren Problemen, aber wir sind trotzdem fabelhaft. 
In diesem Sinne will ich hier gar nicht haten (denn das macht hässlich), sondern lieber meine Energie in einen ehrlichen Beitrag über meine eigene Morgenroutine stecken. Behold!
Gesagt sei, dass ich an dieser Routine nicht aus Überzeugung sondern aus purer Faulheit festhalte. Ich würde so gerne eine Stunde früher aufstehen, um noch in Ruhe Yoga zu machen, aber ich schaffe es einfach nicht. Ich brauche meinen Schlaf und eigentlich ist schon 6.00 Uhr noch viel zu früh für mich. 
Gesagt sei auch, dass ich zum Morgen als Tageszeit ein sehr gespaltenes Verhältnis habe. Ich bin eigentlich gerne früh wach und unterwegs. Aber eben nach meinem eigenen Rhythmus. Ich wache von alleine um ca. 7.00 Uhr auf - auch an den Wochenenden - und dann bin ich fit und voller Tatendrang. Aber aufgeweckt zu werden, wenn mein Körper noch nicht bereit dafür ist und zum wach sein gezwungen werden, macht mich einfach unproduktiv und erschöpft. Das ist die Realität, mit der ich arbeite.
6.00 Uhr: Das Vogelzwitschergeräusch meines Weckers reisst mich aus dem Tiefschlaf, in dem ich mich zu dieser Zeit unweigerlich immer noch befinde. Damit ich ganz sicher nicht nochmal einschlafe, stellt sich im Winter dazu noch automatisch langsam das Licht an, sozusagen um den Sonnenaufgang zu imitieren. Die ersten fünf Minuten des wachen Tages verbringe ich damit, orientierungslos im Bett zu liegen, mich zu sammeln, Traum und Realität vorsichtig auseinander zu zupfen und überhaupt erstmal klar zu kriegen, wer und wo ich bin.
6.05 Uhr: Wenn ich die Grundpfeiler meiner Existenz geklärt habe, reisse ich mich zusammen und mache die vorgeschriebenen drei Minuten lang Notizen in mein Dankbarkeitstagebuch. Das Ding hat mein Leben wirklich verbessert. Ich benutze es seit einem Monat täglich und es hilft mir tatsächlich dabei, positiver auf mein Leben zu schauen und Freude in den kleinen Momenten des Alltags zu finden. Allerdings muss ich zugeben, dass mir die Übung unter der Woche morgens wahnsinnig schwer fällt. Wenn man sich mit jeder Faser des Körpers müde fühlt, fällt es erstaunlich schwer dankbar für irgendwas zu sein.
6.10 Uhr: Ich stecke meine Füsse in meine kuscheligen Hausschuhe, um den Aufprall in der harten Realität etwas weicher zu gestalten. Dann streichle ich Momo, der sich meistens nicht von seinem Kissen vor der Schlafzimmertür rührt bis ich aufstehe. Ich kippe das restliche Wasser aus meinem Gute-Nacht-Wasserglas in eine der Topfplanzen. Blumen giessen: erledigt. Produktivität ist toll,  da hat Carly schon recht. 
6.15 Uhr: Ich wanke ins Bad, wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser, betupfe es mit Gesichtswasser, setze meine Kontaktlinsen ein und trage ein Anti-Falten-Serum auf. Dann dusche ich heiss und balsamiere mich grosszügig mit meiner liebsten Sanddorn Duschcreme von Weleda. Wenn ich richtig durchgewärmt bin, schlüpfe ich in meinen kuscheligen Frottee Bademantel und trage Tagescreme auf. Wenn ich Haare wasche, verwende ich jetzt auch noch mein Hair Growth Serum und lasse die Haare etwas trocknen und die Gesichtscreme einwirken, während ich mich eincreme. 
Bodylotion ist ein unumstösslicher Schritt in meiner Beauty Routine. Komme was da wolle; ich creme mich nach dem Duschen ein. Eines der grossen Dramen meines Lebens sind die 1-Liter-Flüssigkeitsbegrenzung auf Flügen und Hotelzimmer ohne Bodylotion. Trockene, juckende Haut kann einem den schönsten Urlaubstag versauen. 
Dann schminke ich mich, was meistens so um die zehn Minuten dauert. Danach föhne ich meine Haare. An Tagen, an denen ich meine Haare nicht wasche, feuchte ich sie trotzdem an und föhne sie mit einer Rundbürste in Form, weil sie nach dem Schlafen meistens ziemlich zerdrückt aussehen.
7.00 Uhr: Mit meinen Haaren und meinem Gesicht in frischem Glanz fühle ich mich schon etwas wacher und der Aufgabe gewachsen, ein Outfit aus meinem Kleiderschrank auszusuchen. Meistens mache ich mir schon beim Schminken Gedanken, was ich anziehen möchte und werfe mir nur noch schnell die betreffenden Sachen über. Es gibt aber Tage, an denen ich mich in wirklich nichts wohl fühle und ewig brauche, um mich für irgendetwas zu entscheiden. Das sind auch die Tage, an denen ich ohne Frühstück aus dem Haus stürze, um noch pünktlich zur Arbeit zu kommen.
7.15 Uhr: Ich bin Ben endlos dankbar, dass er sich morgens um Momo kümmert. Je nachdem, ob ich zuhause arbeite oder mit Ben in die Stadt fahre, mache ich mir einen Tee, eine Schale Cini Minis (die ich später nochmal auffülle) und setze mich hin, um die Nachrichten zu lesen (Home Office). Oder ich schlinge in Windeseile zwei Schalen Cini Minis hinunter und sause wieder ins Bad, um meine Zähne zu putzen, damit ich abfahrbereit bin, wenn Ben mit dem Hund wieder da ist (Büro). 
7.30 Uhr: Die ganze Familie inkl. Momo springt ins Auto und macht sich auf den Weg zur Arbeit.
Was ich damit sagen möchte ist: Ja, es gibt da draussen ein paar Menschen, die die Freiheit und die geistige Konstitution haben, ihren Morgen ideal und effektiv zu gestalten. Für die meisten von uns, die Bürojobs, Haustiere, Kinder und keine Energie fürs Fitness Studio haben, sieht der Start in den Tag anders aus. Viele von uns würden ihre Zeit wahrscheinlich gerne anders einteilen. Aber manchmal ist das einfach nicht drin. Der Vergleich mit anderen bringt uns dann nicht weiter, sondern ist im schlimmsten Fall eher eine Quelle der Frustration. Machen wir doch lieber das beste aus dem, was wir haben. Und manchmal muss man sich auch bewusst machen: Unser Leben muss nicht perfekt sein. Es ist total ok, den Morgen blöd zu finden. Dafür freut man sich dann halt umso mehr auf das Ausschlafen am Wochenende. Oder gestaltet den Abend oder die Mittagspause effizient. Wir sind trotzdem alle fabelhaft!

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