Posted by Marlene on Januar 26, 2019 · Schreibe einen Kommentar
Seit 2017 hängt über meinem Schreibtisch eine Liste, auf der ich vermerke, wenn ich für mich ein neues Kleidungsstück gekauft oder genäht habe. Noch bin ich nicht so weit, dass für jedes Neue ein Altes gehen muss. Und auch ein paar von Freunden gebraucht geschenkte Teile habe ich vergessen zu registrieren. Aber interessant finde ich schon, dass ein ganzes Jahr vergangen ist, und ich nur vier neue Teile gekauft habe!
Die Neueingänge: Willkommen in meinem Schrank 😉
Ich habe mir im Januar zwei gebrauchte Pullis (schwarz und weiß, zum Drunterziehen) gekauft und im September eine neue bio-faire Jeans (genau das gleiche Modell, das ich schon hatte, was aber komischerweise nicht bedeutet, das es genauso gut sitzt wie das alte?! Sie ist trotzdem ok). Auch wenn eine neue umweltverträglich und fair hergestellte Jeans um die 100 Euro kostet, denke ich, dass ich das Budget 2018 damit nicht überreizt habe (Geld für anderes gespart!). Im Dezember kam dann noch ein Spontankauf auf einem kleinen Weihnachtsmarkt dazu: ein mit naturfarben gefärbtes Strickkleid, das aber ansonsten weder bio noch fair hergestellt wurde und somit die schlechteste Ökobilanz aufweist.
Diesen Pullover habe ich schon viele Male genäht – und er sieht immer anders aus 🙂
Außerdem habe ich mir noch zwei Pullover, teilweise aus Bio-Stoffen und teilweise aus Stoff, der schon ewig bei mir lag, und eine neue Upcycling-Tasche genäht, mit denen ich sehr zufrieden bin! Für die Pullover verwende ich mit Variationen fast immer den gleichen Schnitt (hier gibt es das kostenlose Schnittmuster auf einem französischen Blog), weil ich weiß, dass er mir steht. Ein Versuch, ein T-Shirt nach einem anderen Schnittmuster zu nähen, ist im Sommer gescheitert. Ich glaube, ich werde den Stoff für etwas anderes nutzen.
Das Experiment ausweiten?
Ich denke darüber nach, das Monitoring auch auf andere Dinge auszuweiten. Nahrungsmittel kaufe ich ohnehin so gut wie immer bio und am Essen sparen möchte ich nicht. Unser Fleischverbrauch als Familie ist bereits sehr gesunken (auch durch den Anspruch, das Fleisch bio zu kaufen), aber wie viel es tatsächlich ist, wäre schon interessant. Auch bei Kosmetika sieht es gut aus. Inzwischen verwenden wir viel Seife am Stück, selbstgemachtes Spülmittel und ausgewählte Cremes, Pulverwaschmittel, nur wenige Putzmittel. Aber dann gibt es noch den Konsum anderer Dinge, die man für sich kauft: elektronische Geräte, Kleinigkeiten und Impulskäufe hier und da. Vielleicht lohnt es sich, die einmal genauer im Auge zu behalten? Oder vielleicht Möglichkeiten, um den eigenen Stromverbrauch oder das eigene Müllaufkommen weiter zu reduzieren? Ich bin noch nicht fertig, mit meinen Erwägungen.
Meine 2,4 Planeten und ich: Mein persönlicher ökologischer Fußabdruck
Bei Brot für die Welt kann man sich durch ein Formular klicken, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu bestimmen. Aufgeteilt wird auch hier in verschiedene Themen, die sozusagen die persönlichen Baustellen darstellen.
Darunter Ernährung – hier wird klar, dass beim Konsum von Wurst und Fleisch und tierischen Produkten wie Milch, Käse und Joghurt, der bei uns zwar unterm deutschen Durchschnitt liegt, trotzdem Verbesserungspotential besteht. Die Herstellung dieser tierischen Produkte in diesen Mengen, wie wir sie konsumieren, tragen nun mal sehr zum CO2-Ausstoß bei. Vielleicht ein Vorsatz für 2019, hier noch mehr fleischfreie Tage die Woche einzuführen. Mit den Alternativen für Joghurt und Milch bin ich bisher nicht richtig warm geworden. Sie schmecken mir einfach nicht genauso gut und auch den Rest der Familie kann ich damit jagen.
Trotz Anstrengungen ist mein ökologischer Fußabdruck noch viel zu groß. Wie kann unsere Lebensweise angemessen werden?
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Den Punkt „Wohnen“ im Formular zum ökologischer Fußabdruck finde ich etwas schwierig, denn die Angaben zu Wohnfläche und Heiztemperatur sind sehr allgemein. Unsere Zimmertemperatur bewegt sich (im Winter: leider) oft zwischen 18 und 20 Grad. Ich kann nicht sagen, was der Durchschnitt ist, mehr schafft die Heizung auf keinen Fall. Wähle ich 18 Grad als Durchschnitt, ist unser ökologische Fußabdruck weit unter dem deutschen Durchschnitt. Wähle ich die nächste Stufe, 20 Grad, liegt er genau im Durchschnitt. Ich nehme an, bzw. hoffe, dass wir uns hier in Wahrheit irgendwo dazwischen befinden. Faktoren wie Isolierung des Hauses z.B. fließen in die Berechnung allerdings nicht ein.
Beim Punkt „Mobilität“ bin ich mir nicht sicher, ob beim Auto die Jahreskilometer der ganzen Familie oder der Anteil per Person gezählt werden sollten. Ich hab mich für den per Person-Anteil entschieden. Bei Kilometern für Bus/Bahn pro Woche kann man zwischen 0 und 100 wählen, wo meine 5-10 mehr oder weniger langen Bahnfahrten im Jahr auf die Woche heruntergebrochen höchstens bei 50 km landen. Für einen Geschäftstermin musste ich letztes Jahr mit dem Flugzeug fliegen, was den Fußabdruck für 2018 ziemlich erhöht hat, wenn er auch noch unterm deutschen Schnitt liegt. Flugreisen sollte man natürlich möglichst vermeiden 😦
Beim Thema Konsum stehe ich laut Fußabdruckrechner ganz gut da – obwohl ich das Auto, das wir uns als Familie teilen, für die Rechnung ganz auf meine Kappe genommen habe, und auch bei den Ausgaben für Kleidung, Unterhaltung und anderes großzügig 100 € pro Monat gerechnet habe, wobei ich mir da nicht sicher bin (ein Fall, das mal genauer zu betrachten?!).
Fakt ist aber, dass ich, wenn alle so leben würden wie ich, wir 2,4 Erden bräuchten. Da besteht also dringender Handlungsbedarf!
Wo seht ihr persönlich eure größten Potentiale die eigene Klimabilanz zu verbessern?
Ab zu EiNaB!
Den Beitrag gebe ich mal wieder zu unserer nachhaltigen Linkparade „einfach. nachhaltig. besser. leben.“. Wir sind eine wechselnde, wachsende und doch feste Gruppe Blogger, die sich mit Nachhaltigkeit im Alltag beschäftigen und sich als Gastgeber der Linkparade abwechseln. Ich freue mich, dass sich mehrere von euch gemeldet haben, 2019 einen Gastbeitrag zu schreiben und Gastgeber für die Linkparade zu sein, denn das bringt frischen Wind in die Linkparade und stärkt die Gemeinschaft!