Grundsätzlich beweisen allein die kultig-verhassten "Seitenbacher"-Radiospots, dass nervige Werbung nicht unbedingt ihr Ziel verfehlt, denn sie bahnt sich ihren Weg in den Kopf der Konsumenten. Problematisch im Fall von Sky ist, dass es sich hier um einen Bezahlsender handelt. Die Zuschauer überweisen Geld, um dort z.B. Fußball zu sehen, und empfinden es daher nicht unbedingt als angebracht, mit Werbung geflutet zu werden. Frei empfangbare Sender finanzieren sich natürlich durch Werbung, das leuchtet ein, von Sendern, die der Zuschauer direkt finanziert, zumindest zu einem gewissen Teil, wird hingegen ein dezenteres Werbeverhalten erwartet. Irgendwie hat man sich doch das Recht auf wenig/keine Werbung erkauft, oder nicht? Zwar bewirbt Sky im Prinzip ein eigenes Produkt, aber eines, für das man extra zahlen muss. Die Fußballfans, die jeden Monat eine feste Summe bezahlen, um ihren Sport live zu genießen, sollen dazu gebracht werden, in die Tasche zu greifen, um sich zusätzlich das Privileg zu kaufen, diesen Boxkampf am Fernsehgerät zu verfolgen. Das ist definitiv Werbung,.
Wie der Blick in die sozialen Medien, inbesondere Twitter, zeigt, reagieren die meisten Fußballzuschauer inzwischen nur noch mit Galgenhumor auf die vielen Hinweise zu dem Boxkampf. Das kann eigentlich nicht das Ziel der Marketing-Abteilung von Sky gewesen sein. Man merkt deutlich, dass die Kommentatoren "von oben" angehalten sind, den Boxkampf anzupreisen. Das wirkt sowohl durch die Qualität als auch die Quantität dieser Hinweise nicht natürlich, es hat nichts Ansprechendes an sich, es ist nur etwas, das Menschen, die gerne Fußball auf Sky schauen, wiederholt über sich ergehen lassen müssen. Wegschalten wie bei regulärer Werbung geht ja nicht, man ist mitten in dem Programm, für das man bezahlt hat. Ja, es wissen jetzt alle von diesem Boxkampf, aber auch, dass am 3. Mai endlich diese Anpreisungen aufhören werden - und die Freude darüber schlägt das Interesse an dem Event.
Nur meine 2 Cent ...