Loslassen bedeutet Leben, Zeichnung von Karin Mühlbacher
Einen wunderschönen Tag heute aus dem sonnigen Salzburg. Es geht diesmal um Loslassen. Dieses Thema könnte heute nicht passender sein. Wie ich schon mehrmals geschrieben habe, schreibe ich in diesen Blog nicht Tipps die in Büchern stehen, sondern erzähle aus meinem Leben, beschreibe meine Erfahrungen und lasse hier meinen Gefühlen freien Lauf.
Um es auf den Punkt zu bringen, heute habe ich mich seit langem wieder einmal richtig geärgert und dieser Ärger hielt über eine Stunde lang an, was für mich nicht normal ist, denn normalerweise dauert Ärger bei mir höchstens 10 Minuten. Ich wurde heute genau an meinem wundesten Punkt erwischt, nämlich wenn es darum geht,
“Was könnten den die anderen sagen”.
Obwohl ca. 20 Bücher über Loslassen zu Hause stehen und diese auch von mir gelesen wurden, ich Seminare über Loslassen besucht habe und ich sogar hier in meinem Blog eine 10 teilige Serie über Loslassen geschrieben habe, gibt es immer noch ein Thema, wo mir dieses Loslassen nur sehr schwer gelingt.
Da ist ein altes Muster in mir, welches ab und zu mal wieder zum Vorschein kommt und wie auf der Startseite meiner HP schon steht, bin ich keinesfalls perfekt.
Bsp: Obwohl ich meine Eltern bedingungslos liebe wie hier beschrieben http://herzundliebe.com/allgemein/herz-und-liebe-teil-5/ und wir uns auch sonst überall sehr gut verstehen, gibt es ein Reizthema für mich, wo ich das Bewusstsein über meine Gedanken verliere und ich nur noch nach meinem Gefühl und Emotionen reagiere.
- Was könnten denn die anderen sagen
- mach das nicht, denn sonst schreit er dich aus
- sag ja nichts über uns oder unseren Betrieb
- erzähl das bloß niemanden
- die anderen haben dies und das, mehr, größer, besser, wertvoller, schöner, teurer
- hast du schon gehört,…….
- die anderen sagen du schreibst hunderte Seiten Blödsinn
- das darfst du nicht, denn sonst reden die Leute wieder
- was sollen wir den Leuten sagen,
Habt ihr was gemerkt???
Es geht meinen Eltern immer nur darum, was die anderen von uns denken könnten, oder über uns sagen könnten. Wichtig ist vor allem, was wir haben und die meisten Gespräche drehen sich um die Vergleiche mit anderen, was die alles haben und wie brav und erfolgreich die anderen sind. Mir tut es ehrlich gesagt sehr weh, dass ich immer nur nach meiner Leistung und dem was wir haben, beurteilt werde. Da bin ich der brave Sohn auf den man sehr stolz sein kann. Da wir ein richtiges Paradies für unsere Tiere geschaffen haben und wir sehr erfolgreich sind, ist auch eine große Harmonie mit meinen Eltern gegeben und ich bin ihnen für alles sehr dankbar.
Ich versuche zwar, zu akzeptieren dass meine Eltern so denken und ich kann sie dank meiner bedingungslosen Liebe auch irgendwie verstehen, doch wenn es um das Getratsche der Leute geht, halte ich an meinem alten Muster fest und muss mich darüber sehr ärgern.
Natürlich habe ich gelernt, dass eine Situation so lange wiederkommt, bis wir sie endlich loslassen. Obwohl mir dies völlig bewusst ist, falle ich dennoch immer wieder auf dieses Thema herein. Da möchte ich dann am liebsten einfach schreien:
“Hey hier ist ein Mensch, mit Herz und vielen Gefühlen” noch dazu bin ich euer Sohn, da kann es es doch nicht so wichtig sein, was die anderen von uns denken oder über uns sagen.
Mir ist schon klar, dass alle Menschen und deren Meinung gleich viel wert sind, aber kann man deswegen das Gerede der Leute wichtiger nehmen, als die Gefühle eines Menschen??? (Helmut Mühlbacher)
Hier fehlt mir noch das Verständnis.
Nun wie gelingt es mir dennoch diese negativen Gefühle loszulassen??
Sonnenaufgang Grabensee
Zuerst habe ich heute beim Futter holen für unsere Tiere den Sonnenaufgang bewundert und genossen. Das gibt mir viel Freude und vor allem wieder viel positive Energie. Danach habe ich dann mit meiner Frau über dieses Thema gesprochen, denn sie hat noch nie interessiert, was andere von uns halten oder andere über uns denken. Da habe ich eine großartige Partnerin, die ein wenig lächelt und sagt: “Lass sie reden”
Und schliesslich schreibe ich meine Gefühle hier in diesen Blog, hier kann ich sie am besten und restlos verarbeiten. Mir wird dadurch immer wieder bewusst, dass nur ich mich ändern kann.
Ich kann mich zwar immer wieder ärgern, verpflichtet dazu bin ich allerdings nicht.
Es liegt nur an mir, wie ich auf eine Situation reagiere. Die Situation kann ich nicht ändern, es ist – wie es eben ist, jedoch habe ich immer die Möglichkeit meine Einstellung zu ändern. Durch das Schreiben wird mir dies wieder so richtig bewusst und mir geht es jetzt schon wieder sehr gut, bin voller Freude und auch die Sonne in meinem Herzen scheint bereits wieder sehr hell.
Außerdem gibt es sehr viele Leserinnen und Leser, denen es ähnlich geht, wenn man sie an ihrem wunden Punkt trifft. Da ist es gut zu wissen, dass sich auch ein Lebensfreudetrainer manchmal ärgern muss und wie er diesen Ärger dann verarbeitet.
Eines möchte ich euch am Ende auch noch sagen: Glaubt nicht immer alles, wenn jemand euch erzählt, dass die Leute schlecht über euch reden, oder euch belächeln, denn ich habe da ganz andere positive Erfahrungen gemacht. Ich wohne in einem kleinem sehr schönem Dorf und habe eine große Verwandtschaft, die aus vielen liebenswerten Menschen besteht.
Obwohl man mir immer wieder sagt, was die Leute angeblich über mich erzählen, hat mich noch nie jemand konkret darauf angesprochen, in meiner Gegenwart schlecht über mich geredet und was das Schönste ist: Immer wenn ich bis jetzt jemanden um Hilfe gebeten habe, wurde mir noch jedes mal geholfen, es hat noch keiner eine Bitte von mir abgelehnt. (Nicht vergessen, meine Bitte an euch, zukünftig Bücher bei Amazon über die Lebenshilfe zu bestellen, siehe Starstseite oder Inhalt)
Ich mag zwar “Small Talk” und die Oberflächlichkeit nicht sehr gerne, aber die Menschen sind bis jetzt alle immer sehr nett und freundlich zu mir. Noch nie habe ich das Gefühl gehabt, dass mich einer nicht mag, mit dem ich zu tun hatte, da ist es doch völlig egal, ob sie hinten rum schlecht über mich reden oder auch nicht, schon langsam glaube ich all das nicht mehr. Vielleicht bin ich da auch zu naiv, das mag schon sein.
Als Abschluss habe ich noch eine wunderbare Geschichte meines Freundes Werner Forneberg aus Bremen, welche genau zu diesem Thema passt und den Wert einer Unterhaltung von mir bestimmt. Es gibt für mich nichts Schlimmeres, als mir bewusst zu werden, dass ich auch einmal etwas Schlechtes über einen Menschen erzähle. Wenn mir schon nichts Gutes einfällt ist es für mich besser den Mund zu halten. Oftmals werde ich dafür für einen Außenseiter gehandelt, aber das ist völlig O.K so.
Schade dass wir Menschen so sind, denn zuviel Leid und Kummer sind durch unbedachte Worte und Handlungen schon ausgelöst worden. Ich will niemanden kritisieren, denn nur ich selber kann mir meiner Gedanken, Worte und Handlungen noch bewusster werden. Hier bin ich noch keineswegs am Ziel. Vielleicht wäre es besser bevor ich spreche, jedes meiner Worte durch die 3 Siebe des Sokrates zu prüfen. (einfach anklicken)
http://www.das-eselskind.com/search?q=sokrates+und+die+siebe
So das war jetzt ein Beitrag voller Emotion und Gefühle, genauso habe ich aber meine 10 Wege zum Glück entdeckt.
Loslassen bedeutet für mich nicht nur in Büchern darüber zu lesen, sondern konkret etwas zu TUN um loszulassen. Meinen Ärger mir bewusst zu machen, ihn zu akzeptieren, versuchen die andere Seite zu sehen und zu verstehen, sowie diese Gefühle dann nicht zu verdrängen, sondern sie bewusst zu verarbeiten und in aller Liebe loszulassen. Wichtig für mich ist dabei auch den Menschen zu segnen und ihm nur das BESTE zu wünschen, der diese Gefühle in mir ausgelöst hat. Dazu gehört Vertrauen, hierüber schreibe ich dann im nächsten Beitrag.
Alles Liebe von Helmut