Ziel der Kur ist es, sein Zuhause wieder ein wenig auf Vordermann zu bringen bzw. einen gewissen Wohlfühlfaktor zu erreichen. Dies passiert aber nicht von heute auf morgen, sondern in vielen kleinen Schritten. Sicherlich kann man vielleicht nicht jeden Schritt ganz nachvollziehen und einiges wird einem bekannt vorkommen, wenn man sich schon mal mit den Themen "Aufräumen", "Sortieren" oder "Organisieren" befasst hat, aber dennoch kann man unheimlich viel für sich mitnehmen. So kam es beispielsweise dank der Buch-Kur dazu, dass meine Tamagotchi-Sammlung einen Vitrinen-Platz bekam und dort schon von etlichen Besuchern mit großen Augen bestaunt wurde. Hintergrund war sinngemäß der, dass Sammlungen, die ein Stück Charakter, Vorliebe und auch Erinnerung wiederspiegeln, in verstaubenden Kisten, überfüllten Schränken, etc. eher Ballast sind. Stilvoll in Szene gesetzt hingegen können sie ein echtes Highlight bilden. Dem kann ich nur zustimmen, auch wenn man vielleicht nicht unbedingt seine 230 Sammlungen auf 30qm ausstellen kann/sollte.
Die Kur ist für einen Monat (Januar) angesetzt und beinhaltet mehrere Schritte bzw. Aufgaben, von denen ich dir hier berichten werde. Ich werde aber nicht unbedingt auf jeden Schritt einzeln eingehen, sondern versuchen, das Wichtigste in kleinen Zusammenfassungen aufzuschreiben.
Also fangen wir mal mit den Schritten eins bis vier an.
1. Aufgabe: Make a project-list! (Erstelle eine Projektliste!)
Als allerallererstes sollte ich Raum für Raum durch mein Heim schreiten und notieren, was mich an den einzelnen Räumen stört (Lampe defekt, Türklinke locker, Schreibtisch unordentlich, etc.).
Nachdem ich alles notiert und die Problemsichtung abgeschlossen hatte, sollte ich mir einen Textmarker nehmen und 3 - 5 Schlüsselbereiche pro Raum anstreichen, die die größte Wirkung/Veränderung ausmachen.
Anschließend ging es darum, zu jedem Problem die Problemlösung aufschreiben (Ersatzbirne für Lampe besorgen, Werkzeug für lockere Türklinke herauslegen, etc.)
Die gesamte Zeit durfte ich aber NUR SCHREIBEN und NICHT MACHEN. Egal wie sehr es mir unter den Nägeln brannte.
2. Aufgabe: Weekend Chores: Flowers & Floors (Wochenend-Aufgabe: Blumen und Böden)
In dieser Aufgabe, ging es nun darum, frische Blumen zu kaufen, zu saugen, zu wischen und umweltfreundliche Reiniger zu kaufen.
Frische Blumen habe ich nicht gekauft, denn ich bekam von meinem Vater zu Neujahr einen Glücksklee geschenkt, dessen Anblick mich unheimlich und immer wieder erfreut. Das sollte aber auch durchgehen, denn Kern der (Teil-)Aufgabe ist es, durch Blumen, die eine gewisse Lebendigkeit und Frische vermitteln, ein gutes Gefühl in die Wohnung zu bringen. Ich denke, jeder kann dieses Gefühl nachvollziehen, ich persönlich kenne nämlich keinen Menschen, der "Grünzeug" in der Wohnung nicht als schön empfindet.
Ebenso kenne ich niemanden, der sich nicht über ein sauberes Zuhause freut. Und hier wären wir auch schon bei der nächsten Teilaufgabe, bei der man alle Teppiche saugen und alle Böden wischen sollte. Diese Aufgabe bewirkt ebenfalls ein positives Gefühl und dient gleichzeitig als leichter Einstieg ins "Saubermachen".
Die letzte Teilaufgabe habe ich nicht umgesetzt. Hierfür sollte ich mir umweltfreundliche Reiniger anschaffen, die auch für den Menschen nicht so schädlich sind (Hast du schon mal gesehen, dass die meisten Reiniger schädlich bis ätzend sind und laut Hersteller eigentlich nicht ohne Handschuhe und Co. genutzt werden sollen, weil der Hautkontakt schädlich ist?!). Ich glaube aber, dass die von mir benutzten Produkte im Rahmen liegen. Lediglich der Bref Kalkreiniger sprengt das Ganze. Da ich ihn aber extrem selten benutze, sollte das weitestgehend in Ordnung sein und zudem werde ich in Zukunft mal sehen, ob ich vielleicht einen umweltfreundlicheren Ersatz finde. Vielleicht hast du ja einen Tipp für mich?
Das hier sind alle meine Reiniger. Wie ich schon HIER berichtete, ist der General mein absoluter Lieblingsreiniger.
3. Aufgabe: Get a fresh perspective! (Bekomme eine neue Perspektive)
Bei der dritten Aufgabe war der Kernpunkt, einen neuen Blick auf seine "Problemzonen" zu erlangen und so besser zu erkennen, was man wirklich will bzw. braucht. Hierfür sollte ich mich für rund 10 Minuten in den einzelnen Räumen an Stellen setzen, die ich sonst nur zum Saubermachen frequentiere und sonst keinerlei Aufmerksamkeit schenke. Von diesen Stellen aus sollte ich den gesamten Raum einmal betrachten und mir in Erinnerung rufen, wie er früher mal aussah oder wie er aussehen würde, wenn er komplett leer wäre.
Sobald ich dies einmal verinnerlicht hatte, sollte ich meinen Fokus auf die größte Problemzone legen. Hierbei galt es, die Zonen gedanklich einmal leer zu räumen und danach Stück für Stück nur die Dinge wieder hinzu zufügen, mit denen man sich auch vor seinem geistigen Auge wirklich wohlfühlte und jene wegzulassen, bei denen sich so ein gedankliches Wohlgefühl nicht einstellte.
Nach dem Gedankenspiel sollte ich mir Notizen machen (Was will ich wirklich? Wie will ich es haben? Worauf kann ich gut verzichten?).
Diese Aufgabe kann man auch später in der Kur nutzen, wenn man sich einmal nicht sicher ist und nicht so recht weiß, was man machen soll.
4. Aufgabe: Set up an Outbox! (Stelle eine “Outbox” auf)
Bei der vierten Aufgabe ging es darum, einen Platz für Dinge zu schaffen, die (vielleicht) wegkönnen und ein ebenso besagtes Stück hinein zu legen. Sinn der Outbox ist es, Dinge ohne festen Platz zu sammeln und so Ordnung zu schaffen und/oder sich etappenweise von Dingen zu trennen.
Hierbei gibt es, folgende Regeln zu beachten:
- Alles kann in die Outbox gelegt werden
- Die Outbox kann ruhig „zugemüllt“ werden und unordentlich sein
- Jedes Teil in der Outbox muss mindestens eine Woche darin liegen bleiben
- Nach dieser Zeit hat man folgende Wahlmöglichkeiten für die Dinge darin:
a) Man nimmt etwas wieder heraus
b) man lässt etwas, bei dem man sich immer noch unsicher ist, eine weitere Woche drinc) man entsorgt etwas, indem man es in den Müll schmeißt, zum Recyceln bringt oder spendet
Die Boxen-Hilfe trifft man in verschiedensten Büchern an und selbst im Fernsehen habe ich sie schon gesehen. Zu Recht, wie ich finde, denn obwohl ich mich sehr gut von Dingen trennen kann (so gut, dass mein Vater vor mir schon diverse Dinge in "Sicherheit" gebracht hat), nutze ich sie auch immer wieder gern. Es gibt einfach Stücke, bei denen man sich erst nicht sicher ist.
So weit, so gut. Das waren jetzt die Schritte eins bis vier. Ich hoffe, ich konnte jetzt alles weitestgehend richtig zusammenfassen, denn die originale Anleitung ist in Englisch und meine Sprachkenntnisse sind ein wenig eingerostet. Ich denke aber, dass ich das ganz gut hinbekommen habe.
Nächste Woche gibt es hier auf jeden Fall die Umsetzung der nächsten Schritte. Vielleicht magst du mich ja weiter bei diesem Experiment begleiten und eventuell sogar mitmachen?! Gerne darfst du mir den Link zu deinem Ordnungs-Projekt als Kommentar hinterlassen. Ich würde mich jedenfalls riesig freuen!