In der neue Reihe “Mein Weg zum Mac” beschreiben Mac-User ihren ganz persönlichen Weg in die Apple Welt. Wenn auch du deine persönliche Geschichte darüber schreiben möchtest, hinterlasse einfach einen Kommentar. Ich komme dann auf dich zu.
Lange, lange ist es her. Ich bin zum Mac durch mein Tontechnik (Audio Engineering) Studium gekommen. An unserer Schule gab es fast nur Macs. In den Studios standen auch nur Macs. So habe ich mich 2003 zu Weihnachten beschenken lassen mit einem iBook G4, 1GHz, OS X 10.4 Tiger. Das Book hat sich als Glücksgriff erwiesen. Glücklicherweise gab es damals noch nicht so viele Spiele für den Mac und ich konnte mich voll und ganz auf mein Studium fokussieren. Später wurde ich dann als Mitarbeiter übernommen und bin nach Stuttgart gezogen, wo ich mir meinen zweiten Apple Laptop gekauft habe: ein MacBook Pro 17″. Das war 2006. Auch dieses feine Stück Technik hat mir lange gute Dienste geliefert und lief bis vor kurzem bei mir zu hause noch als Medienserver, wurde aber jetzt abgelöst durch mein MacBook Pro, ebenfalls 17″, aus dem Jahr 2011.
Jetzt habe ich mir zu Weihnachten eines der Haswell MacBooks gegönnt. Durch meinen leicht anderen Job, als Produzent von Screencasts und Erklärvideos, habe ich mich für das schnellere 15″ MacBook mit dem 1TB Update entschlossen.
Ein iPhone besitze ich seit 2011 und wechsle alle 2 Jahre. Aktuell ein iPhone 5. iPad alle 3 Jahre. Da ist ein iPad 3 aktuell.
1. Was gab den Ausschlag zu einem Wechsel
Die Gründe hierfür sind sehr banal. In der Studio-Umgebung mit Medienproduktion sind Macs gang und gäbe – sowohl in der Tontechnik, als auch in der Videoproduktion. Es lag also nah zum Mac zu wechseln. Es gehört quasi zum guten Ton einen Mac zu besitzen. Vor allem wenn man sich mit “alten” Studio Hasen unterhält, die einem davon erzählen wie gut ihr alter OS 9 Mac noch läuft. Es gibt Produzenten die immer noch OS 9 benutzen, weil es damals Software gab, die gewisse Manipulationen erlaubte, welche moderne Software nicht mehr bietet. Jedem sein Bier. Ich bevorzuge da lieber etwas moderneres.
2. Wie reagierte das Umfeld, habe ich missioniert
Ich glaube ich habe eher indirekt missioniert. Als ich noch tontechnisch beruflich unterwegs war, habe ich irgendwann mal Tutorials für mich entdeckt. Damals habe ich an der Schule bereits als Dozent gearbeitet. Es war mir ein Bedürfnis, das was ich da für Produktions-Tricks gefunden habe, mit einem breiteren Publikum zu teilen. So habe ich also irgendwann Snapz Pro X1 ausgekramt und mein erstes Tutorial aufgenommen.
Über die Zeit hat sich diese Liebe, Leuten etwas zu zeigen und beizubringen, zu einer Leidenschaft entwickelt. Nicht nur durfte ich in der Schule Leuten etwas beibringen, sondern auch meinen Blog-Lesern und Abonnenten. Damals habe ich auch eine Tutorial DVD aufgenommen, veröffentlicht durch DVD-Lernkurs.
2010 war es dann soweit. Zusammen mit Bernd und Falko gründete ich Mac OS X Screencasts (jetzt MOSX). Dort habe ich während meines Master Studiengangs viele Tutorials und Reviews veröffentlicht. Eine schöne Zeit an die ich mir gern zurück erinnere. Geld war mir nicht wichtig. Wissen teilen mit der Community war mir wichtiger. MOSX war bisher eines meiner erfolgreichsten Internet Projekte. Nachdem ich dessen einstweilige Stilllegung ankündigte, erreichten mich viele Nachrichten der Bedauerung und auch Glückwünsche.
Seit 2011 bin ich wieder in Deutschland und habe nach meinem bestandenen Master entschlossen mich beruflich in die Video-Richtung weiter zu entwickeln. Weg von der Tontechnik, hin zu professionellem Video. zCasting 3000 wurde ins Leben gerufen. Dort produziere ich (plus andere Freelancer) professionelle Erklärvideos, Screencasts und Image Filme für jeden der so etwas gerne für seine App oder Firma haben möchte. Mit zCasting 3000 läuft es so gut, dass ich nun in die Gründung gegangen bin um mit anderen kreativen Video-Leuten zusammen arbeiten zu können und ihnen die Chance zu geben zu zeigen was sie können. Hier könnt ihr gerne die Augen und Ohren offen halten. Jetzt wo ich meine Business Idee mit einigen Leuten besprochen habe, wurde mir vielfach bestätigt, dass meine Idee richtig gut ist.
3. Welche App möchtest du nicht mehr missen
Da gibt es ein paar! Viele meiner Leser wissen, dass MindNode dazu gehört. Die App hab ich auf jedem Device und den ganzen Tag offen. Das Ding ist gut um meine Gedanken zu sortieren2, Sachen zu planen, Entscheidungen zu fällen. Minimalstes Feature Set, extrem gutes Design. Das weiss ich schon zu schätzen.
OmniFocus ist glaube ich zweiter. Auch auf jedem Device vorhanden hilft mir OmniFocus nach meinen Prioritäten, statt meinen Aufgaben, zu arbeiten. Ich schiele ein bisschen auf Trello und Asana, bin mit beiden aber nicht zufrieden. Im Gegenzug zu einer Mind Mapping App möchte ich bei meinem Task Manager vor allem Features. OmniFocus bildet das sehr gut ab, auch wenn ich Kontexte nicht benutze.
Ich bin ein grosser Keyboard Maestro Fan. Peter hat, seit er Variablen eingeführt hat, eine grossartige App gebastelt. Das Ding ist super-nerdy und super-geeky und extrem schwer zu verstehen. Genau so mag ich das. Die Lernkurve ist hoch, doch wenn man da einmal drin ist kann man so schöne Dinge wie Markdown for Keyboard Maestro machen!
Es gäbe noch viele über die ich hier schreiben könnte. 1Password, TextExpander und Konsorten. Die gehören zum Standard. Ich möchte deshalb noch eine App erwähnen, die nicht so bekannt ist, mir aber grosse Freude bereitet. Claquette ist die Screencasting App meiner Wahl. Warum? Aus Claquette, kann man direkt nach Motion und Final Cut exportieren. Da ich viel Motion Graphics mache, ist das einfach grossartig. Claquette exportiert sogar “Layer”. Damit kann ich bei der Produktion detaillierter arbeiten als ScreenFlow und Camtasia das erlauben.
4. Wo siehst du die Stärken und Schwächen von Apple
Apple innoviert. Was mich an Apple fasziniert, ist wie der ganze Laden aufgebaut ist. Der einzige Sinn und Zweck den Apple verfolgt ist zu innovieren wo sie nur können. Ob das jetzt beim Supply Chain Management, der Technik, Customer Satisfaction oder (Soft) Selling ist. Apple puscht mit grosser, aber sehr sanfter, Gewalt nach vorne. (Ist auch kein Wunder, schliesslich wurde Apple von einem Buddhisten modernisiert.) Das kann ihnen auch irgendwann mal das Genick brechen. Noch scheint aber dafür die Zeit noch nicht reif. Es muss auch irgendwann mal eine Zeit kommen in der Apple abgelöst wird. Wie Steve schon in einem Interview sagte. Produkte und Firmen haben eine Anfangszeit, eine Glanzzeit und eine Sterbephase.
Die Stärke sehe ich definitiv in der Geschwindigkeit in der Apple reagiert. Gemessen an der Grösse und der zu berücksichtigenden Faktoren kann Apple das Ruder extrem schnell herum reissen. Das macht mich schon ein wenig neidisch.
Schlussworte
Danke, Jürgen, dass ich hier mal meinen Weg zum Mac loswerden durfte!
Wenn ihr mich weiter verfolgen wollt, macht das am besten auf Twitter. Ich mache auch Podcasts. Da wird es demnächst noch etwas neues geben! Bin mir ziemlich sicher, euch gefällt das was ihr da hören werdet.
Kontakt:
- Blog: MOSX Tumblr
- Twitter: @Zettt
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Damals erstanden im allerersten MacHeist Bundle. Das waren noch Zeiten. ↩
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Weil das als Hyperaktiver, wohlgemerkt ohne Konzentrationsschwäche, manchmal auch wirklich nicht so leicht ist. ↩