Mein Weg bei Ullstein #2 | Die Herstellung

Von Kielfeder

Am 31. Oktober endete meine Zeit in der Herstellung.
Zwei Monate sind rum.
Sie sind so wahnsinnig schnell vergangen…
Und ich hatte eine so, so, so schöne Zeit!

Meine Aufgaben


Ich habe eine Einführung in verschiedene Themenbereiche bekommen.
In die Typografie, in alles rund um den Satz und natürlich auch zum Papier.
Mir wurde gezeigt, wie man kalkuliert, wie man die einzelnen Arbeitsschritte für einen Titel in einen ordentlichen Zeitplan verpackt, wie die eizelnen Organe (Druckerei, Hersteller, Rest des Verlags, Setzerei) miteinander kommunizieren und natürlich auch, wie das mit den E-Books funktioniert.
Außerdem habe ich jede Menge Nachauflagen bearbeitet.


Meine Projekte


Während meiner Zeit hat es sich außerdem ergeben, dass ich verschiedene Buchprojekte betreuen durfte.
Einige Male ist es vorgekommen, dass ich mir diese selbst ausgesucht habe, weil ich die Autoren kenne und andererseits war es natürlich auch eine Grundübung, mal selbst den Satz eines Titels und dessen Ausstattung festzulegen.

Das war unglaublich spannend!
Die Hardcover, die ich betreut habe, sind alle mit sehr großem Vorlauf bearbeitet worden, bei den Taschenbüchern ist das dann schon absehbarer.
Ich sage ja nur so, Dezember.

Es hat mich riesig stolz gemacht, als ich “meine” beiden Taschenbücher wirklich vollkommen allein bearbeiten durfte. Wobei es echt nicht leicht war… Das hat mich wirklich Arbeit gekostet, die passende Schrift zu finden, den Satzspiegel ansprechend zu gestalten und dann auch noch ungefähr die geplante Sitenzahl einzuhalten. Ich habe während dieser Zeit sehr intensiven Kontakt mit einer netten Frau in der Setzerei gehabt und das hat mir viel Spaß gemacht.
Als ich dann die fertigen, sogar noch druckwarmen Fahnen in der Hand hielt, hat mich das wahnsinnig stolz gemacht. Denn das war ja quasi ganz allein mein Verdienst.

Und ich habe mir sagen lassen, egal wie oft das einige Hersteller schon erlebt haben, dieser Moment ist immer wieder unbeschreiblich. Aufgeregt sind alte Hasen auch noch immer wieder aufs neue, wenn sie “ihr” Buch dann das erste Mal fertig in den Händen halten. Da glänzen auch nach Jahren noch die Augen, das könnt ihr mir glauben!



Zusammenfassend…


Wie man vielleicht schon ein wenig aus meiner Beschreibung herausliest, hat mir die Zeit in der Herstellung wahnsinnig viel Freude bereitet.
Meine Kollegen waren alle unglaublich freundlich und haben mir meine unzähligen Fragen mit einer immerwährenden Engelsgeduld beantwortet.
Ich hatte das Gefühl, jederzeit zu ihnen gehen zu können. Ihre Türen standen immer offen.
Die Zeit in der Herstellung war viel zu kurz, aber richtig toll!