Mein Wahltag 2013

Sonntag, 22. September 2013, 08:21 Uhr: Ich bin noch müde, aber geistig bin ich hell wach. Es ist Wahltag, und wie bei den letzten beiden Bundestagswahlen auch begleite ich diesen Tag auf meinem Blog. Noch weiß ich nicht, wie das Wetter ist, noch habe ich kein Radio eingeschaltet, noch habe ich auf Twitter keinen Filter eingerichtet, mit dem ich den Hash-Tag #btw13 verfolgen werde. Noch bin ich nicht der Radiojournalist, sondern der einfache Mensch, der sich für Politik interessiert, und für den heute trotz allem ein besonderer Tag ist.

 

Trotz allem! Trotz Spähskandal und Sanktionspraxis, trotz mangelhafter Behindertenpolitik, trotz der ganz großen Koalition der etablierten Parteien.

 

Ich weiß noch, wie das früher war. In den achtziger und neunziger Jahren habe ich auf einen Politikwechsel gehofft, da habe ich begeistert die Wahlsendungen und die Umfragen verfolgt. Ich hatte wirklich das Gefühl, Teil des Souveräns zu sein. Seit mich Gerhard Schröder und seine SPD so maßlos enttäuschten, seit sie mich vom mündigen und würdigen Bürger zum Hartzer machten, zum “Fall”, der gefordert wird, sanktioniert, bespitzelt und mit Misstrauen beäugt, habe ich die Begeisterung für die Politik verloren. Oder vielleicht ist das nicht ganz richtig, ich habe das Vertrauen in die Politik nach und nach verloren, habe sie mit nüchternen Augen zu betrachten gelernt.

 

Trotzdem: Der Wahltag ist und bleibt etwas Besonderes. Nicht, weil ich die Macht spüre, etwas verändern zu können. Das ist vorbei, gerade in den letzten Jahren hat sich das gelegt, nur eine Massenbewegung könnte etwas verändern, die mit den etablierten Parteien nichts zu tun hat und doch demokratisch, sozial und rechtsstaatlich ist. Nein: Ich betrachte den Wahltag als den Tag, an dem ich deutlich machen kann, dass ich an der Demokratie festhalten will. Heute ist der Tag, den Politikern zu zeigen, dass wir trotz allem die Institution “Demokratie” wollen und hoch halten. Deshalb gehe ich wählen, und deshalb sitze ich hier und schreibe, noch bevor ich den ersten Bissen gegessen und den ersten Schluck Kaffee getrunken habe. Deshalb beobachte ich die Menschen und die Netzwerke, deshalb mache ich auch heute Radio…

 

… und singe ein fröhlich Liedchen dabei!!!

 

Das solltet ihr auch tun! Geht wählen!

 

(Fortsetzung folgt!)

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