Ich backe und backe und backe. Nicht jeden Tag, nein, das lässt unsere Zeit gar nicht zu. Aber so alle zwei Wochen stehe ich schonmal einen ganzen Sonntagnachmittag in der Küche.
Habe ich nämlich nicht genug Zeit zum Backen, und erschöpfen sich dann auch noch meine Vorräte an selbst Gebackenem mitten in der Woche, dann werde ich schon ein bisschen grummelig. Abends ins Bett zu gehen, um sich am nächsten Tag beim Frühstück wieder auf einen leckeren Muffin, Keks, Müsliriegel oder ein Küchlein zu freuen.... tolles Gefühl. Außerdem stelle ich meiner Familie oft einen kleinen Teller zum Frühstück hin, an dem sie sich dann bedienen können, und was mit auf die Arbeit nehmen können. Oft bin ich die erste, die das Haus verlässt. So habe ich an sie gedacht, ohne sie gesehen zu haben. Ein schöner Einstieg in den Tag.
Nun aber mal zu meinem guten Vorsatz, dem Brot und dem damit verbundenen Frühstück: ja, ich liebe frühstücken. Und gerade schwappt eine riesengroße Frühstückswelle sowohl durch's Internet als auch durch die (Frauen)zeitschriften-Welt (vielleicht ja auch durch die der Männer, aber die lese ich nicht. :D). Porridge und Overnight-Oats sind in aller Munde, Green Smoothies sind hip. Und frisch duftende Brötchen, natürlich selbstgebacken, zum Sonntagsfrühstück keine Seltenheit mehr. Super! Und da komme ich nun zum Punkt: zwar hatte ich vor 4 Jahren schonmal eine Phase, in der ich relativ viele Brötchen gebacken habe. Brot eher nicht, irgendwie hat das bei mir nie hingehauen. Das wurde dann erstmal auf Eis gelegt. Aaber Fräuleinchen ist ja nicht faul, nein, und so lautet mein guter Vorsatz für dieses Jahr: ich möchte lernen gutes und besseres Brot selbst zu backen. Dafür habe ich schon die erste Voraussetzung in die Wege geleitet. Zum Geburtstag durfte ich mir das Brotbackbuch von Lutz wünschen, welcher den äußerst interessanten, und mittlerweile super professionellen Blog "Plötzblog" führt. Das Buch ist klasse, bis jetzt habe ich zwar wirklich nur GANZ kurz reingeschnuppert, aber sofort ist mir eines ins Auge gefallen: der Aufbau der einzelnen Rezepte. Hier wird angegeben in welchem Verhältnis welche Zutat in den Teig kommt, wie viel Vorbereitungszeit das Brot insgesamt in den verschiedenen Phasen der Zubereitungszeit braucht (also am Tag selber, oder am Vortag), und es sind Tipps und Tricks angegeben, sowie ausführliche, Grundlagen, Techniken, Zutaten... wie gesagt, mein erster Eindruck. :)
Sowieso bin ich momentan im Kochbuch-Wahn. Nach der tollen Aktion des Wanderbuches von Betti, welche übrigens immer noch läuft und gerade hier angekommen ist, musste ich das Buch "Backen mit Leila" haben. Es beinhaltet tolle Wohlfühlrezepte rund um das Thema Backen, von Süß über Ausgefallen, Einfach und Herzhaft ist alles dabei.
Dieses Brot hier, ist mir vor einem Jahr bei Andrea von zimtkeksundapfeltarte schonmal über den Weg gelaufen, da hatte ich das Buch noch gar nicht, habe aber schon kommentiert, ich müsse das Brot unbedingt backen. So hier ist es nun! Es ist kein anspruchsvolles Brot, so wie es mich voraussichtlich bei Lutz erwarten wird, nein, es ist super simpel, ganz schnell zusammengerührt. Lasst euch von der langen Zutatenliste nicht aufhalten, der Geschmack zahlt sich aus, versprochen!
Das Brot ist süß und herzhaft zugleich: süß, dank der Trockenfrüchte, die immer wieder im Teig auftauchen. Herzhaft, da es mit Roggen gebacken und Brotgewürz (meines war von Alnatura, mit Anis, Fenchel, Koriander und Kümmel) bereichert wird. Außerdem süßt Zuckerrübensirup den Laib, wodurch nochmal eine besondere Würze entsteht. Den besonderen Crunch geben die grob gehackten Haselnüsse. Insgesamt eine Gaumenfreude, zum Frühstück mit etwas Butter, Quark und Marmelade, oder einfach pur genießen.
Die Schwedenmilch bekommt ihr im gut sortierten Bio-Markt. Auch Weizen- und Roggenschrot könnt ihr da mahlen lassen.
Beim Verarbeiten sollten die Zutaten (insbesondere die flüssigen) Zimmertemperatur haben.
Für eine Kastenform mit 30cm Länge
450 ml Schwedenmilch (= eine 500g Flasche) (ersatzweise Buttermilch)
140 g dunkler Zuckerrübensirup
60 g getrocknete Aprikosen, grob gehackt
65 g Haselnüsse, grob gehackt
60 g Rosinen
60 g Weizenschrot
60 g Roggenschrot
30 g Haferflocken
125 g Roggenvollkornmehl
180 Weizenmehl
70 g zerstoßene Leinsamen
70 g Sonnenblumenkerne
1 1/2 TL Salz
1 1/2 TL Backpulver
1 1/2 TL Natron
2 TL Brotgewürz
Haferflocken zum Bestreuen
So geht's
Lege eine Kastenform mit Backpapier aus, heize den Backofen auf 200°C vor.
Verrühre die Schwedenmilch mit dem Zuckerrübensirup in einer großen Schüssel.
In einer anderen Schüssel verrühre die trockenen Zutaten. Dann rühre diese kurz unter die Schwedenmilchmischung.
Gib den Teig in die Kastenform, bestreue ihn mit Haferflocken und backe ihn auf mittlerer Schiene etwa 40-50 Minuten lang (bei mir waren es 40 Minuten), bis bei der Pieksprobe kein flüssiger Teig mehr an der Stricknadel (oder was du benutzt) kleben bleibt.
Lasse das Brot außerhalb der Kastenform komplett auskühlen, mir hat es am zweiten Tag nach dem Backen am allerbesten geschmeckt. Es hält sich kühl gelagert gut 1 Woche.
Und dieses tolle Brot soll natürlich auch wo teilnehmen:
Seit schon über einem Jahr, ruft Clara von tastesheriff zum allmonatlichen #ichbacksmir auf. Bis jetzt habe ich es immer verbummelt, da mal teilzunehmen, und mich oft über mich selbst geärgert. So, ha, aber neues Jahr, neues Glück, JETZT denke ich dran, denn das Thema lautet: Frühstücksglück! Dabei muss ich mich bei der lieben Sia von siassoulfood bedanken, denn aufgrund ihres Instagram-Accounts, auf dem sie herrliche, geflochtene Sonntagsbötchen für das diesmonatliche #ichbacksmirpostete, lief mir das Event zum Glück wieder über den Weg.
Habt es schön!
Eure Lena