prinzipiell finde ich das eine gute sache, aber ich weiß nicht, ob ein kleinkind wirklich die transferleistung zwischen der erkrankung des plüschhasen und einem eigenen arztbesuch leisten kann. in meiner eigenen praxis sind zwar viele kinder, die ihre lieblingsbezugobjekte neben mama und papa dabei haben, aber wirklich therapieren muss man die in der regel nicht. das wird meist von den eltern angeregt – „komm, jetzt bekommt dein bubu den piekser und dann du.“ – naja. geschrei trotzdem.
dann lieber janznormal als tröster dabei. ein kuscheltier in der einen hand, während am anderen arm geimpft wird – das bringt schon was.
es gibt ja auch andere projekte, kinder an ärzte heranzuführen oder einen krankenhausbesuch leichter zu ertragen.
und dann gibt es natürlich auch immer noch die assoziation von clowns mit horror – dank stephen king. ich habe wirklich mal einen achtjährigen in der klinik erlebt, der vor panik unter der bettdecke verschwand.
ob plüschtier hin oder her, die wichtigste vorbereitung für den arztbesuch erfolgt immer noch über die hauptbezugsperson, also die eltern. ich erschrecke immer wieder, wie wenig eltern das umsetzen. sicherlich haben wir jeden tag zwei oder drei kinder, die auf den arztbesuch, sei es spritzen oder stinknormale vorsorgeuntersuchungen nicht vorbereitet waren. wie kann man so wenig kommunikation mit seinem kind leben? oft sind es nur vermutungen, die sich auf nachfrage aber immer bestätigen. kinder verhalten sich einfach anders, wenn sie vorher nichts vom anstehenden arztbesuch erfahren.
wann das richtig alter der vorbereitung ist? ganz sicher ab zwei jahren. aber es schadet nicht, dies bereits von anfang an zu trainieren zur selbstverständlichkeit werden zu lassen, bereits mit seinem säugling über die dinge des tages zu sprechen. auch kleinste kinder verstehen doch immer mehr als man denkt. und verschweigen war noch nie eine gute strategie.