Mein Tag

Von Lareine

Ich lese total gerne die Tagesabläufer meiner Mama-Blogger-Kolleginnen. Und nie habe ich selbst mal so etwas verfasst. Außer meinem Beitrag zum Thema Wochenende. Da habe ich das getan. Und Mr. Essential hat mal ein Wochenende in Bildern dargestellt.

Jetzt mache ich das auch mal. So ab und an.

Okay:

Heute hatte ich einen ruhigen Tag.

Morgens habe ich Nummer 4 zur Tagesmutter gebracht, Nummer 1 war mit, denn die beiden Großen haben heute schulfrei. Nummer 3 lag mit Bauchschmerzen im Bett – hatte Nummer 2s Magen-Darm-Virus abgegriffen …

Danach bin ich nach Hause und habe angefangen, ein bisschen aufzuräumen. Plötzlich klingelte es und unser Haustechniker stand da mit Kartons. Anscheinend hatte Mr. Essential mir nicht gesagt, dass heute der Termin für die Steckdoseninstallation im Bad ist. Oder ich hatte es vergessen. Wie den Zahnarzttermin von Nummer 1 neulich – den hatte ich echt zwei Mal vergessen. Ist mir auch noch nicht passiert, dachte ich.

Und während ich das so denke und Nummer 3s Schmutzwäsche und als Klump verdrehte Socken vom Zimmerboden aufklaube, da kommt Nummer 2 hoch mit dem Telefon.

Wer war dran? Meine Freundin. Ich erschrecke:

“Oh Mann, das ist ja superpeinlich! Wir waren ja vor 40 Minuten verabredet!” rufe ich in den Hörer.

Meine Freundin fand das nicht schlimm. Sie hat eine neue Küche bekommen und die wollten wir mit einem Tässchen Tee einweihen. Also eilte ich los, sagte dem Techniker Bescheid und auch den Kindern. Dann saß ich in der Sonne auf einer Bank bei meiner Freundin und wir unterhielten uns sehr schön. Tee war zu warm bei dem Wetter und so sind wir nach der Küchenbesichtigung nach draußen mit einem Wasser. Okay, zwischendurch rief der Techniker an und teilte mit, dass er fertig sei, aber leider mit dem Hammer eine Macke in unsere nagelneuen Fliesen (die nach 180 Arbeitsstunden endlich die Basis des renovierten Bads bilden) gehauen habe. Toll. Dann muss man nicht ängstlich bangen, dass ein Kind das übernimmt. Zack, Macke mitgeliefert. Immer positiv denken. Da wir seit Juli 2014 das Bad nicht benutzen können, ist mir alles recht, das uns vorwärts bringt. Von mir aus auch mit Macken.

Irgendwie verflogen die knappen zwei Stündchen im Garten und ich flitzte los, um Nummer 4 zu holen.

Zuhause wurde er von den Großen begrüßt und ich kochte, während sie mit ihm spielten. Dann gab Essen, anschließend verschwand der kleine Kerl im Bett. Ich räumte die Küche auf, hängte Wäsche auf und so weiter.

Dabei hörte ich, wie auch beim Kochen, ein spannendes Hörbuch.

Das alles war nahe an Wellness. Ja, echt. Freundin besuchen und quatschen. Hammer. Mach ich höchstens ein Mal im Monat oder so. Ansonsten hocke ich seit Monaten und Monaten in der Bude und gucke in den grauen Himmel, während ich einen Höhlenkoller entwickle.

Danach habe ich dann in der Tat mit dem Notebook auf dem Schoß auf dem Sofa gesessen! Bestimmt über eine ganze Stunde lang. Ich hätte an meinem Projekt arbeiten können oder nach meinem inneren Druck zu urteilen: müssen. Aber das wollte ich nicht. Und so groß war der Druck auch nicht. Also einfach rumgammeln. Das war schön. Aber davon werde ich immer so müde.

Normaler Weise hätte ich den Nachmittag zum Bügeln, Räumen und Ähnlichem genutzt. Aber heute nicht. Das war seltsam und nett zugleich.

Ich muss nämlich wirklich mal lernen, dass Pausen und nette Erlebnisse nicht nur etwas für Schluffis sind. Damit will ich keinesfalls Pausen machende Menschen diskreditieren, sondern nur meine verkorkste innere Einstellung aufzeigen. Im Grunde sind mir die Pausierenden und Ausgleichschaffenden nämlich haushoch überlegen. Und das weiß ich auch :D

Das war also ein ruhiger Tag. Die Großen haben sich nur kurz gezofft, weil sie irgendeine Aufgabe nicht machen wollten und lieber aufeinander zeigten, als einfach mal loszulegen. Aber eben nur kurz. Nummer 3 ging es am Nachmittag wieder gut und sie ging mit einer sie besuchenden Freundin draußen spielen.

Derweil buk (tolle Form, hm?) Nummer 2 den Vatertagskuchen und ich musste sie zigmal auffordern, die Küche wieder aufzuräumen. Also alles ganz normal.

Und während es so ruhig war, fiel mir auf, dass ich es als langweilig und öde empfand. Öde, hier rumzusitzen. Wäre irgend etwas zu arbeiten nicht besser? Das ist ja total nutzlos, nur sitzen und von DaWanda zu Facebook zu hüpfen. Ich fühlte mich mit einem Mal leer und ausgesaugt.

Ich muss noch an meiner inneren Einstellung arbeiten :D

Und wie wird das lange Wochenende?

Morgen sind wir nach dem Frühstück unterwegs in einen sehr netten und niemals überfüllten Freizeitpark – als Vatertagsausflug. Davor gibt es Frühstück, Geschenke und eben den Kuchen.

Freitag kündigt sich drohend so etwas an wie: Das Bad muss gestrichen werden und zuvor die neuen Leitungen verputzt. Vielleicht geht es zum Baumarkt. Oder man schiebt es auf und hat es stressend im Nacken. Mr. Essential hat sich Urlaub genommen. Das ist doch dazu da, dass man irgend etwas arbeitet, oder nicht?

Ich mache bald mal eine neue Kategorie oder Serie hier auf dem Blog:

Homer Owner’s Delight

Das habe ich mir abgeguckt von einem guten Freund meines langjährigen Freundes, der in Austin lebt. Und sein besagter Freund hat ein Haus gekauft. Und hat nun auch ein Stockholmsyndrom mit der Immobilie, genau wie wir.

Ironisch und Lakonisch postet er dann auf Facebook, wie er sein gerade Gespartes in einen neuen Müllzerkleinerermotor steckt, den er dann auch noch selbst anbringen muss, weil ja kein Geld für einen Handwerker mehr übrig blieb. Das nennt er manchmal eben Home Owner’s Delight. Hat was, ne?

Samstag haben wir unseren 12. Hochzeitstag und ich freue mich sehr darauf. Wir werden Essen gehen und das wird sicher sehr schön. Davor fallen uns bestimmt noch eine Menge nerviger Sachen ein, die wir erledigen müssen. Immerhin haben wir letzten beiden Samstage genutzt um für 36,- Gebühr Müll zum Wertstoffhof zu fahren. Unter Anderem das aussortierte Spielzeug, das aus Nummer 1s und Nummer 2s Zimmern stammte …

Sonntag. Wie heißt es so schön im Don Quixote so ungefähr? “Sonnabends gab es eine kleine Mehlsuppe mit Brot und sonntags gab es Kummer und Schmerz”. Haha. Ja, Sonntage sind meine Freunde Feinde. Mal sehen, was uns da einfällt. Man sollte sich sonntags mit anderen Familien verabreden. Vielleicht empfinden andere den Sonntag auch als den Heiligen Tag der eingeschlafenen Füße mit lahmem Spaziergang. Wer weiß.

Wenn ich dazu komme, dann berichte ich mal am Montag, wie das Wochenende wirklich abgelaufen ist.

Bis dahin wünsche ich Euch allen ein paar wunderschöne Tage mit viel Sonne. Und viel Vatertag. Oder auch wenig – je nachdem, wie Ihr es mögt! :-)