Da ich meine Kindheit ausschließlich in städtischen Mehrfamilienhäusern verbracht habe, wurde mir das hohe Lied der Gartenarbeit nicht unbedingt an der Wiege gesungen. Und da es auch sonst in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis nicht von Gärtnern wimmelt, musste ich alle Erfahrungen selber (und manchmal am eigenen Leib) erfahren.
Und so grub und hackte ich mich am Anfang unserer Ehe mit sehr viel Elan durch die lehmigen Erden Niederbayerns genauso, wie später durch die trockenen Mainsandböden in Unterfranken.
Und dabei habe ich manche Überraschung erlebt.
Umsatzplus der Branche
Einen Garten anzulegen und zu pflegen kostet nicht nur Zeit und Energie, sondern auch Geld.
Automatisch legt man sich im Laufe der Zeit eine gewisse Ausstattung an Geräten und Werkzeugen zu, und dann man braucht natürlich auch Pflanzen und Samen.
Das hat längst auch die Branche erkannt und freut sich jährlich über ein kräftiges Umsatzplus und das sogar in schlechten Zeiten, wie in diesem sonnenarmen Jahr.
Teurer Kompost
Sobald die letzten Schokonikoläuse aus den Regalen geräumt worden sind, bieten die Discounter die ersten Primeln im 8er Pack an. Wer diese Frühblüher dann gleich in die heimische Erde pflanzt, wird sich 4 Wochen später neue kaufen müssen, wenn der nächste Nachtfrost ihnen den Garaus gemacht hat.
Genauso handhabt diese eigentlich branchenferne Branche dies mit allen anderen Pflanzen, z.B. Stiefmütterchen oder Geranien.
Solche florale Billigstware kommt oft aus Niedriglohnländern, in denen unmögliche Arbeitsbedingungen herrschen und werden nach langen Transportwegen auf den Markt geschmissen.
Wer teueren Kompost erwerben möchte, ist hier am richtigen Platz.
Mein schöner Garten
Inzwischen kaufe ich die meisten Gartenpflanzen in der Gärtnerei. Dort kosten sie etwas mehr, aber die Chance, etwas zu erstehen, was dann tatsächlich daheim auch anwächst, ist erheblich größer. Und wenn nicht, dann kann ich mich beschweren oder mir Rat und Hilfe holen.
Wer eine Alternative zum örtlichen Gärtner sucht, kann seine Pflanzen online kaufen. Dies lohnt sich in jedem Fall, wenn man besonders ausgefallene Gewächse sucht oder wenn man als Gartenneuling ein fertig zusammengestelltes Sortiment bevorzugt.
Inzwischen ist mein schöner Garten mit allen möglichen Stauden, Hecken, Rosen und Zwiebelpflanzen so gut bewachsen, dass ich kaum noch neue Pflanzen kaufen muss.
Aber Gartenarbeit hat auch immer etwas mit Überraschung zu tun.
Foto: Fresien in meinem Garten ©Sabienes
Text: Mein schöner Garten ©Sabienes