Ach ja – der 3. Oktober ist ein Feiertag… Für die einen wichtig, für die anderen egal und für die letzten voll unnötig… Aber für mich: einer der wichtigsten überhaupt!
Ohne ihn, bzw. die Ereignisse, die dazu führten, wäre mein Leben ein ganz anderes und ich hätte meinen Mann niemals kennen und lieben gelernt.
Doch wie war das damals eigentlich vor 13 Jahren? Ich war noch ziemlich jung (also so 18) und ich gestehe: uninteressiert an Politik und dem, was so um mich abging. Meine Prioritäten lagen auf jeden Fall in ganz anderen Bereichen: Party, Jungs und Beruf (also meinen zukünftigen).
Eigentlich begann ja alles viel früher. Doch wie bereits gesagt: ich habe es nicht wirklich beachtet. Und dann war da plötzlich der 10. November 1989: ich kam früh ins Klassenzimmer (während der Lehre) und unsere Lehrerin war erstaunt, dass überhaupt drei Personen auftauchten. Sie war es auch, die uns über die Ereignisse der Nacht aufklärte und berichtete, was in unserer Stadt so abging. Zuerst wollten wir ihr gar nicht glauben und freuten uns einfach, dass sie uns wieder nach Hause schickte
Ich traf mich dann mit meinem Freund und natürlich beschlossen auch wir, uns sofort Westberlin anzusehen. Allerdings bekamen wir eine Menge Auflagen von seinem Vater (der damals bei der Stasi war und nicht an einen Umbruch glaubte). So durften wir auf keinen Fall von irgendeiner Kamera aufgenommen werden. Und wir sollten aufpassen, dass uns niemand sieht, der uns kennt. Tja – geholfen hat das nicht. Die Wende kam trotzdem! Zum Glück.
Wie viele anderen jungen Menschen erlag ich sofort dem Konsumrausch und kaufte mir als allererstes eine Jeans mit neongrünen (!) Streifen an den Seiten. Oh Mann…Erzählt das bloß nicht weiter!
Im darauf folgenden Jahr habe ich mich schon wesentlich mehr für die Ereignisse interessiert und war am 03. Oktober 1990 total begeistert von der Zusammenlegung, bzw. Wiedervereinigung. Und bin es noch immer!
Die Jahre gingen ins Land und zu meinem Glück war ich in einem Alter, in dem man solche Veränderungen einfach hinnimmt und mit ihnen erwachsen wird. Und als ich dann 2008 Stephan per Skype kennenlernte, war da gar nichts mehr ungewöhnliches dran – obwohl er aus Bayern kam.
Aber ohne die Wende hätte es dieses Kennenlernen nie gegeben… Und auch keine Hochzeit… Und… Und… Und… Welch schrecklicher Gedanke…
Und bei Euch? Gibts da auch eine ganz persönliche Story?