Mittlerweile bin ich über 30 Jahre alt und im städtischen Alltag benötige ich eher selten "handfestes Werkzeug". Der Inhalt meiner Schultertasche hat sich daher mit der Zeit stetig verändert und so liegt neben dem Moleskine, Handy, Handcreme und Geldbeutel auch nicht mein altes Taschenmesser, sondern meine aktuelle Vielzweckwaffe, das Nexus 7 (32 GB/3G).
Ob Fernseher, Taschenbuch, Navigationsgerät, Fahrzeugortung, Preisvergleich, Wecker, Stadtrad-Suche, Kochbuch, Wasserwaage oder Computer mit mobilen Netzzugang, Office-, Facebook-, Wikipedia-, YouTube- und Qype-App, das Nexus 7 kann das alles bzw. konnte es.
Denn seit rund einer Woche ist es kaputt und ich merke was mir fehlt: In der U-Bahn ein eBook auf dem vergleichsweise kleinen Nexus-4-Display zu lesen macht in etwa so viel Spaß, wie warme Cola zur Erfrischung trinken. Beides geht, aber frag lieber nicht wie!
Auch bei Kochen "mal eben" einen Blick auf das Rezept werfen ist bei einem durchschnittlichen Smartphone schlichtweg eine Zumutung - wenn man es anders kennt. Kaum verwunderlich sitze ich zu Hause nun wieder häufiger mit meinem MacBook Pro auf dem Sofa, aber unterwegs möchte ich diesen Ballast nicht mehr durch die Stadt schleppen.
Daher ist dies eine Liebeserklärung an mein Nexus 7, denn es ist nicht tot, sondern nur kaputt. Hoffe ich zumindest. Seit rund einer Woche ist es nun in der Reparatur. Bisher gibt es zwar keine Lebenszeichen, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Deshalb habe ich mir auch die nun endlich verfügbare Dockingstation bestellt und erfolgreich nach einer Alternative zur bisherigen O2-Lösung umgesehen. Das arme kleine Tablett konnte nichts dafür, dass ich aus falschen Geiz ihm eine SIM-Karte eines solch grottenschlechten Netzanbieters untergeschoben habe. Leider zieht sich die Kündigung hin. Da ist es auch kein Trost für mich, dass ich damit scheinbar nicht alleine bin.
Eine Liebeserklärung - mit Nachdruck.
Liebes Nexus 7, solltest du dies lesen, bitte ich doch von ganzem Herzen schnell wieder den Weg zu mir zu finden. Du fehlst mir! Sollte ich aber binnen zwei Wochen nichts von dir hören, werde ich nicht nur den Druck beim Kundendienst erhöhen, sondern auch einen Bruder von dir kaufen. Kein Surface (das fand ich ja schrott), kein anderes Nicht-Nexus-Tablett (selbst auf der CeBIT gab es keine brauchbare Alternative) und erst recht kein IPad. Aber wie bereits geschrieben - komme lieber schnell zurück; das Nest ist für dich gerichtet. Und auf das kleine Taschenmesser in meiner Schultertasche musst du nun wirklich nicht sauer sein, denn einen Holzsplitter kann ich mit dir leider noch immer nicht aus dem Finger ziehen. Aber für (fast) alles andere brauche ich dich!
Dein Blumepeter
---Diesen Beitrag habe ich bei cyberbloc.de als TechLove-Story eingereicht. Den Inhalt habe ich unabhängig von jeglicher Beeinflussung verfasst. Er entspricht der Wahrheit. Auch die Kündigung bei O2 ist wahr - und dies nach über 10 Jahren als Vertragskunde.