Was habe ich nicht schon alles an Produkten verschiedenster Marken in meinen Trainingseinheiten und besonders in Wettkämpfen probiert. Viele verschiedene Hersteller mit etlichen Geschmacksrichtungen. In feste Form gepresst oder im flüssigem Zustand. Mit simplem Citrusgeschmack oder auch mit verführerischem Cookie & Cream , mit extra viel oder ohne Koffein.
Zufrieden war ich selten. Entweder spürte ich zu wenig Energie, die mir durch das Gel oder den Riegel zur Verfügung gestellt wurde oder aber der Geschmack enttäuschte nach dem ersten Biss oder Schluck! Viel schlimmer aber, wenn mir etwas auf den Magen schlug und das kam mit zunehmender Belastung immer häufiger vor. Der Preis eines Produktes wurde mir mit der Zeit immer bedeutungsloser. Im Vordergrund stand die Verträglichkeit. Wer möchte schon gerne Zeit verlieren wegen eines Boxenstopps auf einer dieser mobilen Plastikdinger? Über die Jahre konnte ich da einiges an Erfahrung sammeln und meist half auch keine Gewöhnungsphase im Training. Der Magen weiß was gut für ihn ist und was nicht.
Mein großer Saisonhöhepunkt stand vor der Tür und ich ging meine Wettkampfvorbereitung durch. Rad – Laufschuhe – Schwimmbrille – passende Bekleidung – Pulsuhr – alles war gut vorbereitet. Doch dann kam es mir wieder in den Sinn. Angst hatte ich doch am meisten vor der Verpflegung. Bananen und Wasser und mein nicht mehr all zu geheimes, selbst zusammengerührtes isotonisches Getränk würden mich vermutlich nicht über diese lange Distanz bringen.
Ich war auf der Suche nach einem verlässlichen Partner im Wettkampf. Selbst MyGoal Trainerin Anke und andere Läufer haben mir verschiedene Produkte empfohlen. Ich fand bis jetzt nur eins, das ich richtig gut vertragen habe und das ist von Aktiv3. Es hat nur einen entscheidenden Nachteil, es gibt es nicht mit Koffein. Bei geplanten fünf bis sechs Stunden wünschte ich mir einfach für ab und an eine ganz schnelle Aufmunterung mit ordentlich viel Energie, die mich durch ein richtiges Tief bringen könnte.
Meine eigene Verpflegung mit dem gewissen Energy-BOOST stand nach einiger Zeit des Probierens fest. Etwa fünf Wochen vor dem Wettkampf kam die Firma Maxinutrition auf mich zu. Mittlerweile ist sie Sponsor verschiedener größerer Sportveranstaltungen in Deutschland, wie dem Urbanathlon in Hamburg. Mir war sie bis jetzt nur als Marke bekannt, die Produkte zum Muskelaufbau herstellt. Aber sie haben auch Regenerations- und Energieprodukte für Ausdauersportler im Programm.
Ich erhielt nach einigen Gesprächen über Verträglichkeit das ViperBoost Energie Gel mit Citrus Geschmack, das schon von der Größe ordentlich etwas her macht. Da musste einfach Energie drin stecken. Mit 60ml ist es bis jetzt das größte Gel, das ich bei Wettkämpfen und im Training je mit hatte. Der dezente Geschmack gefiel mir sehr gut, aber noch viel besser die ziemlich flüssige Konsistenz. Es ist nicht so, dass einem die Zähne aneinander kleben, aber auch nicht so dünn wie Wasser.
Die Verpackung war gut und schnell aufzureißen, der Transport unproblematisch. Durch seine Flexible Verpackung sogar prima an meinem roten Renner festzukleben. Mit einem Power Riegel geht das nicht so einfach. Aber entscheidend war, ob mein Magen mitspielte. Ich, als fast lebenslanger Vegetarier mit einer ausgesprochen vorsichtigen Ernährung, reagiere immer sehr sensibel auf ungewohnte Zutaten oder Geschmacksaromen. Kein Gegrummel, keine Übelkeit, keine unerwarteten Boxenstopps im Training. Die befürchteten Probleme blieben aber einfach aus. Ich war sehr zufrieden.
Natürlich musste ich auch einen Blick auf die Zutatenliste werfen – sicher ist sicher. Ich weiß zwar nicht genau, was ich nicht vertrage, aber ich habe eine Vermutung; keine genaue Erklärung, denn ich bin kein Arzt, aber Riegel oder Gele mit einem zu hohen Anteil oder auf Basis von Fruktose, Glukose oder Dextrose gehören nicht auf meinen Ernährungsplan.
Die Grundlage bei ViperBoost ist Maltodextrin, ein Kohlenhydratgemisch, das eben nicht wie die anderen Stoffe nur aus Einfachzuckern besteht. Vielmehr sind hierbei neben den einfachen sowohl Doppel- wie auch Mehrfachzucker enthalten. Das führt nicht nur dazu, dass viele Menschen es besser vertragen, als einen Hammer-Einfachzucker. Es gibt noch weitere Vorteile, die auch die zweite Grundlage in diesem Gel, die Saccharose vorweist: der Blutzuckerspiegel wird wie bei Einfachzuckern auch nach oben geschraubt, allerdings nicht so dramatisch schnell. Das Gute daran ist nun, dass dieser Spiegel auch nicht so rasant wieder abfällt – sprich, die Energie hält länger an. Außerdem bindet Maltodextrin weniger Wasser an sich, was auch für eine bessere Verträglichkeit sorgt, weil es so nicht in erhöhten Mengen in den Dünndarm einströmen kann.
Hinzu kommen bei ViperBoost für die schnelle Energie auch Dextrose und Fructose in geringen Mengen und eben auch Koffein.
Manche Athleten benötigen einen gewissen Biss im Mund, um auch das Gefühl zu haben etwas Energie zuzuführen. Ich gehöre nicht dazu. Keine Zeit verlieren ist mein Motto, Konzentration auf das Rennen und nicht aufs Picknick. In den Mund und runter damit. Um so schneller kann ich wieder Luft holen, um weiter zu atmen. Mit dem “ViperBoost” fühlte ich mich auf der sicheren Seite. Mit dem Mund aufreißen, etwas andrücken und schon kommt das Gel aus der weichen Aluminium Verpackung. Sie ist leicht auszuquetschen und benötigt kaum Kraft. So wenig Kraft, dass meine Radbegleitung während einer Trainings-Ausfahrt einiges über seinen Lenker kleckerte. Ich war froh das er für die Nachbereitung und Reinigung der Ausrüstung zuständig ist. Wenn so etwas erst einmal antrocknet, muss man ordentlich schrubben.
Ganze drei Packungen hatte ich für die Radeinheit für meinen Saisonhöhepunkt, der Mitteldistanz beim BerlinMan einkalkuliert. Eine hatte ich zusätzlich während des Laufens zu mir genommen. Bis zum Schluss gab es keine Probleme.
Die 60ml Portionen hatte ich jeweils am Oberrohr und am Aerolenker mit Isolierband an meinem Rad fest geklebt. Ist ja auch irgendwie die übliche Vorgehensweise beim Triathlon – kein lästiges Gefummel am Trikot – einfach abreißen – aufreißen – ausquetschen – wegwerfen. Fertig! Vorsicht ist aber geboten – wie genau ein Carbonrahmen auf Rückstände von Tesafilm oder Isolierband reagiert, kann nicht beantworten. Ich bin momentan schließlich nur auf Leichtmetall unterwegs…
Mein Resümee: Magen und Körper waren zufrieden. Die Verträglichkeit ist für mich sehr gut. Die extra Portion Energie aus dem Koffein war auch an diesem Tag, an dem ich einfach immer nur müde schien, unbedingt nötig. Auch wenn vielleicht ein Matcha besser gewirkt hätte, wer kocht ihn mir mitten im Rennen? Vielleicht ein Tipp für die Unternehmen, die solche Gele herstellen? Aber auf jeden Fall war der kurze Koffeinkick einfach auch mental eine super Sache. So konnte ich mir erfolgreich einreden, dass ich es tatsächlich schaffe; das DNF keine Option ist. Ich werde dem ViperBoost Gel erst einmal treu bleiben.
Und die gespürte Leistungssteigerung war legal laut den Inhaltstoffen auf der Verpackung. Nach dem Rennen wurde mir von Mittstreitern gesagt, wie frisch ich doch aussehe und das, obwohl ich noch nicht einmal duschen war. Lag sicher an dem Gel! Ein Doping Test zur restlosen Aufklärung wurde jedoch (auch auf mein Drängen hin) vom Veranstalter nicht durchgeführt
Erdbeere oder Mango wären meine gewünschten Geschmacksrichtungen für die Zukunft. Die Hauptsache ist aber, dass es mir damit gut geht und ich eine Leistungsoptimierung verspüre. Nur damit sind wir Athleten auf dem richtigen Weg. Plastik Toiletten und Boxenstopps sage ich “Adieu”!