mein Narrentaxi

Neulich, genaugenommen gestern,  fuhr ich wieder einmal Taxi. Ein kurzfristiger Einsatz; den ganzen Tag brachte ich behinderte Kinder zum Schule. Und wieder nachhause. Meine Fahrgäste waren alle mehr oder minder geistig behindert. Und viele zudem auch körperlich behindert; also kompliziertes Einsteigen und bleischwere Spezialsitze. Aber ich mag sie.
mein NarrentaxiDas Ganze funktioniert so. Grössere Busse verkehren auf den Hauptrouten im Tal und kleinere Busse bedienen die abgelegeneren Gebiete. Ich fahre einen kleinen. Für mich heisst das also, steile und enge Bergstrassen. Ein dauerndes rauf und runter. Und ausgerechnet heute schneit es noch einmal! Auf der Strasse liegt ein schmieriger Schnee. Ja super! Dank Allrad komme ich aber gut rauf, die Talfahrten sind allerdings etwas heikel.
Eines meiner Kinder ist schwerstbehindert. Es kann weder selbstständig sitzen noch schlucken. Sprechen oder sich bewegen sowieso nicht. Als ich es vor Jahren zum ersten mal fuhr, sagte mir eine Betreuerin: «kein Problem - du musst bloss schauen, dass es unterwegs nicht erstickt!». Ja super! Ich gebe mir Mühe…
Am Nachmittag gab es vor dem Schulhaus noch eine Krise. Ein Mädchen hat sich im Basteluntericht seine Haare abgeschnitten. Und nun schreit sie wütend herum. Sieht halt nicht schön aus, die neue Frisur.
Am Feierabend hatte ich 157 Kilometer auf der Tachoscheibe. War ein schöner Tag.
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