Eine gewisse nachvollziehbare Dramatik ist beiläufig in einem Film erfasst, der einst von von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels himself, aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Ufa-Filmstudios in Auftrag gegeben wurde. Sie – diese Dramatik – zu erleben ist Sonderheit. Oder in gewisser Weise Unglück.
Wie man es auch nennen mag – dem Film über den Baron Münchhausen aus dem Jahre 1943 ist eine von der Vorlage aus dem “Vademecum für lustige Leute” abweichende Handlung beigefügt. Der Baron warnt nämlich den Zauberer Cagliostro vor einer drohenden Verhaftung und erhält dafür – aus Dankbarkeit sozusagen – von diesem die ewige Jugend. Was, wenn man wirklich liebt, und mit seine(m|r) Partner(in) alt werden möchte, ziemlich blöde ist. Wer ewig jung bleibt, findet irgendwann innerhalb der eigenen Generation keine Themen mehr.
Schließlich hat auch der Münchhausen des 1943er Filmes …
“… die ewigen Jugend satt, gibt diese freiwillig zurück und altert schlagartig. Seinem Wunsch gemäß kann er nun zusammen mit seiner Frau alt werden.” (Wikipedia)
In gedanklicher Fortsetzung jener Handlung wird also dieser Baron ebenso muffig, spießig, starrsinnig und unneugierig wie alle anderen seiner Zeitgenossen auch. Bastelt von da an regelmäßig Fotoalben, nervt die Umwelt, weiß alles besser und ist egozentrisch, wie alle anderen auch…
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Soweit war ich im Text gekommen, da kommt ein Wanderer des Weges daher Lenchen zur Tür herein. In der Hand hält sie eine Gitarre.
“Mily, guckmal, – Ich werde nun das Gitarrespiel erlernen!”
Nun bin ich es, der überrascht ist.
“Gitarre lernen? Wozu?”
Ist sie DAZU nicht ein bisschen zu alt?