Mein Muddistyle ist nicht ganz sauber

Dieses Wort Muddistyle ist witzig und doch fühlen sich viele persönlich angegriffen. Ist man denn als Mutti nicht mehr attraktiv? Wird man dadurch abgewertet? Wieso schafft es so ein Wort, dass man sich unwohl fühlt?

Bevor ich schwanger war und in den Muddizirkel aufgenommen wurde, hatte ich ein genaues Bild vom Muddistyle. Wieso? Na weil es den Muddistyle da auch schon gab.

Muddistyle bedeutete, dass z.B. Frauen mit langen Haaren auf einmal kurze Haare hatten-die Muddifrise. Oder aus engen Klamotten wurden Weite. Aus bunt und frisch wurde schwarz und gedeckt. Aus Highheels wurden Birkenstocks. Aus Bikini wurde Badeanzug. Aus Reizwäsche wurde Shaping Wear.

Ja und so wurden wieder mindestens 3 Schubladen gefüllt und eigentlich jede Muddi war keine Frau mehr sondern eben ne Muddi. Viele Exemplare bestätigen das und somit war die Pauschalisierung komplett.

Ja und dann wurde ich schwanger. Meine sehr schlanke Figur wurde durch Unmengen an Wassereinlagerungen und jeden Tag süsse Teilchen um 30 Kilo erschwert. Ich war ein laufendes Walross. Ich musste dicke feste Kompressionsstrümpfe ab SSW 12 tragen(zumindest waren Sie halterlos und mit Spitze versetzt) und doch machte ich ein Klischee wahr. Ich trug meistens schwarze Leggings. Es war einfach sau bequem und man konnte alles drüber tragen.

Ich fühlte mich trotz der Schwere meines Körpers wirklich wohl. Als der Prinz da war, waren ja innerhalb von 6Wochen 20 Kilo weg. Das war dem Stress geschuldet. Man vergisst einfach zu essen und die Wassereinlagerungen gingen so schnell wie sie kamen.

Trotz alledem waren da noch 10 Kilo zuviel auf meinen Rippen. Meine Klamotten passten nicht mehr wirklich, denn ich liebte enge Jeans und auch enge Oberteile. Also trug ich weiter Leggings. Es war ja Sommer und die Schwangerschaftsklamotten kann man auch, ohne schwanger zu sein, tragen. Ich meine die erste Zeit als Neumuddi war es mir ehrlich gesagt Piepschnurz wie ich aussah. Ich putzte Zähne und meinen Körper nach wie vor täglich und hatte saubere Klamotten an.

Sauber ist ein perfektes Stichwort.

Denn das gehört definitiv nicht zu meinem Muddistyle.

Irgendwas von dem was ich anhabe ist immer dreckig. Meistens die Jacke und Hose, wenn ich den Prinz mit seinen schlammbedeckten Klamotten durch die Gegend schleppe. Stört es mich? Manchmal, wenn ich vergesse meine Jacke nochmal abzubürsten. Macht es mich irgendwie unattraktiver? Ich würde behaupten nein, da es mir am Po vorbeigeht, wenn jemand starrt. Ausstrahlung und so.

Als endlich meine Klamotten wieder passten zog ich Sie auch wieder an. Mein Style hat sich eigentlich weitestgehend zum positiven verändert. Ich bin mutiger geworden in meinem sportlich-legeren Style. Ich habe 3 Kilo mehr als vor der Schwangerschaft und eben auch einen kleinen Bauch. Die Schwerkraft setzt immer mehr ein aber ja so ist es halt. Ich habe nie Sport gemacht und mache es auch heute nicht. Ja manchmal quillt der Bauch aus der Hose- Dann zieh ich eben ein cooles Top an und noch was drüber. Kaschieren? Ja mag so sein aber der Style an sich ist derselbe.

Etwas hat sich doch noch verändert. Ich hatte immer lange blonde Haare und habe Sie auch immer offen getragen. Seit der Prinz da ist, ist eigentlich mein Alltags-Muddistyle mit hochgezwirbelten Haaren. Es ist einfach praktisch nicht immer die Loten im Gesicht hängen zu haben. Ich kämme selten meine Haare, das war schon immer so und ich brauchte noch nie lange im Bad. Weder ohne noch mit Kind.

Einzige Sorgenfalten habe ich immer wegen meiner unreinen Haut. Ich wurde nicht gerade mit Babyarschhaut belohnt und demnach versuche ich jeden Tag, die unreine Haut reiner aussehen zu lassen. Kein dickes Make Up oder so aber etwas Abdeckstift, leichtes Puder und Bronzing Powder und alles sieht etwas frischer aus. Das habe ich aber auch ohne Kind so gemacht, nur intensiver.

Ein paar Minuten kann ich mir dafür nehmen, ohne das das Haus niederbrennt.

So also. Ich passe nicht in die oben aufgeführten Klischees denn nur weil ich ne Muddi bin, kann ich trotzdem noch die Kleidung tragen, die ich vorher trug und die mir gefällt. Mag sein, dass andere mein Style(ich habe gar kein richtigen Style) als Muddihaft betiteln.

Sollen Sie. Ist mir egal. Ich mag mich und meinen Körper und ich finde immer was im Schrank was ich tragen kann. Ich habe nicht viele Klamotten und ich mags praktisch. Ich trage auf dem Spielplatz keine Röcke und auch keine Highheels. Warum auch, wie soll man da spielen? Will ich sowas tragen, dann mach ich das, wenn ich ohne Kind unterwegs bin oder wir essen gehen.

Ist Muddistyle vielleicht einfach nur ein anderer Begriff für Alltagskleidung? Die sieht ja bei jedem anders aus. Ich liebte schon immer Sneaker, flache Stiefel etc. Ich ziehe schon immer Bikini im Sommer an und das mache ich auch jetzt noch, trotz 3 Kilo mehr. Was ist schön?

Zusammengefasst würde ich sagen, ich habe eine positive Veränderung durchgemacht mit leichten Abstrichen, die aber nur Andere wirklich stören.

Ich bin ich und wenn man sich in das Schema F des Muddistyles pressen lässt, dann fühlt man sich entweder dort wohl oder man ändert es?

Frida von 2Kindchaos erzählt von ihrem Style und wie sie sich verändert hat und fragt auch nach unserem. Sie sieht für mich super aus. Sie hat eben auch, wie wir alle, praktische Veränderungen vorgenommen um z.B. Zeit zu sparen. Das ändert aber ihre Schönheit nicht. Es gibt Tage da laufe ich rum wie Schlumpi und Tage da will ich eben nicht Schlumpi sein. Die meiste Zeit will ich mich aber nur wohlfühlen und wenn das eben heisst, das ich wie Schlumpi aussehe, dann ist das so oder?

Was hat sich bei euch verändert? Wie sieht euer Muddistyle aus? Unter dem Hashtag #Muddistyle und #Vaddistyle könnt ihr noch weitere Beiträge finden.

Eure Glucke


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Mein Muddistyle ist nicht ganz sauber

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