Wenn es einen Kardinalsfehler gibt den viele Anfänger machen, dann den das sie alles auf eine Karte setzen. Nach dem Motto, der nächste Trade macht mich reich. Falsch, der nächste Trade macht dich arm. Man muss das eingesetzte Kapital als Rohstoff sehen der nur begrenzt vorhanden ist.
Kein Bäcker würde aus seinem Mehl nur eine einzige Brotsorte backen und darauf hoffen das die Kunden nichts anderes mehr kaufen. Er würde seinen Rohstoff verschwenden wenn er sein Sortiment nicht breiter streut. Die Bäckererei würde wahrscheinlich pleite gehen, genau so wie der Händler der alles in einen Trade steckt.
Aber wie teilt mein sein Geld richtig ein? Die gängige Meinung ist nie mehr als 0,5% - 5% der Kontogröße bei einem Trade zu riskieren. Denn ist das Geld weg, ist das Spiel zu Ende. Der vorsichtige Einsatz des Kapitals sorgt dafür das man nicht vorzeitig aus dem Rennen fliegt.
Ich risikiere 3% bei variabler Kontogröße. Allerdings passe ich mein Risiko nicht bei jedem Trade an. Ich mache das stufenweise und nutze so den Zinseszinseffekt. Jeder kennt den vom Sparbuch, am Ende des Jahres werden die angefallenen Zinsen kapitalisiert und dem Sparbetrag abzüglich Kest gutgeschrieben. Lässt man das Geld jetzt liegen und man hat einen gleichbleibenden Zinssatz, bekommt man nächstes Jahr wieder etwas mehr Zinsen, weil sich das Grundkapital erhöht hat.
Beim traden werden die "Zinsen" (Buchgewinne) beim schließen der Position kapitalisiert. Ich kann also sofort damit beginnen auch diese zu verzinsen. Das kann man jetzt entweder bei jedem Trade neu berechnen, oder so wie ich, in Stufen ausführen. Alle € 500,- Depotsteigerung beginne ich meine Berechnung des Risikokapitals von vorn. Das hat gegenüber der permanent dynamischen Kontogröße minimale Vorteile.
Sehr einfach, aber effektiv. Hat mich seit Anfang an davor bewahrt mit meinem Depot ernsthaft ins Minus zu rutschen.