Originaltitel: Pieces of me
Autor: Amber Kizer
Genre: Jugendbuchbuch aber 13 Jahren
Verlag: cbt
Format: Hardcover, 384Seiten
ISBN: 978-3-570-16341-2
Inhalt:
Jessica Chain wird nicht von vielen wahrgenommen. Ihr Leben findet abseits statt, bis zu diesem einen Tag, an dem sie bei einem Autounfall ums Leben kommt. Plötzlich steht sie im Mittelpunkt, für so viele Menschen. Ihre Organe werden gespendet, auch an Samuel, Vivian, Leif und Misty. Vier Teenager die leben, weil Jessica gestorben ist.
Meine Meinung:
Dieses Buch hatte ich im Geschäft jedes Mal in die Hand, weil das Cover so unglaublich ansprechend ist, aber der Klappentext hat es mich immer wieder zurückstellen lassen, weil ich, so muss ich zugeben, nicht sonderlich an diesem Thema interessiert war, vielleicht auch, weil ich mir nicht wirklich eine Geschichte darüber vorstellen konnte, aber wie es so ist, irgendwann kam es doch mit nach Hause und wenn es schon im Regal steht, so kann man es auch lesen. Der Plan stand und rückblickend war es eine kleine Überraschung.
Zuerst lernt man Jessica kennen, die ich relativ schnell ins Herz schloss, so verloren wirkte sie in ihrem Alltag und zu Beginn, kennt man den Inhalt nicht genau, denkt man nicht daran, dass sie sterben wird, da schleicht sich das Gefühl ein, das Buch wäre ihre Lebensgeschichte, was es letztlich auch eigentlich ist, nur anders wie gedacht. Sie stirbt, ihre Eltern entscheiden die Organe spenden zu lassen. Die Entscheidung begrüße ich, aber ansonsten sind ihre Eltern komplette Vollidioten, von denen ich mich ständig fragte, wieso sie ein Kind haben, wenn sie sich dafür gar nicht interessieren und auch ihren Tod eher mit einem Schulterzucken hinnehmen, aber gut, es ist nur ein winziger Teil des Buches.
Nach ihrem Tod lernen wir vier Empfänger von Organen kennen. Samuel, der Stubenhocker. Vivian, die Kämpferin gegen die Zeit und den Tod. Leif, die Sportskanone und Misty, deren Familie von Geldsorgen umgetrieben wird. Vier verschiedene Charaktere, eine grandiose Mischung. Man erfährt viel über ihr Leben, wie sie mit ihren Krankheiten im Alltag umgehen, welche Sorgen sie beschäftigen. Ihre Geschichten sind komplett unterschiedlich und manchen deswegen das Buch so außergewöhnlich, weil so viele Stränge aufeinandertreffen und sich einzigartig verweben. Man liest allerdings nicht nur von den Empfängern, auch Jessica kommt zu Wort, wie es für sie ist, „aufgeteilt“ zu sein, wie sie fühlt, mit den Menschen, die ihr so fremd und nahe gleichzeitig sind. Diese ganzen Eindrücke, sie erschlagen einen nicht, aber beschäftigen unglaublich, weil, wie es nun einmal ist, finden die Vier auf unterschiedlichsten Wegen zueinander, wie, dass sollt ihr selber lesen, aber ich fand es angenehm, auf jeden Fall nachvollziehbar.
Über keine Geschichte mag ich werten, sagen, sie sei schlimmer als die andere, aber um ehrlich zu sein, die Geschehnisse um Misty bringen einen schon ziemlich nahe an den Rand des Erträglichen. Spoilern will ich nicht, aber zu sehen, was eine Krankheit und Armut bedeuten, dass hat mich schon sehr mitgenommen. Wie gesagt, auch die anderen Geschichten berühren, doch Mistys ist bei mir am deutlichsten hängen geblieben.
Fazit:
„Mein Leben fürs deins“ beschäftigt sich mit dem wichtigen Thema Organspende und zeigt auf, dass es Leben rettet, die dann gelebt werden, in den unterschiedlichen Formen. Letztlich bleibt nur zu sagen: lesen, verstehen, Spenderausweise beantragen.