Mein Fazit
Rosa und Frank begegnen sich am anderen Ende der Welt. Durch Zufall oder weil es so sein soll. Sie sind sich ähnlich und doch grundverschieden - Rosa widersprüchlich, Frank ruhig. Zusammen sind sie nicht nur weniger allein, sondern ziemlich nah dran an vollständig. Sie beschließen, gemeinsam weiterzureisen und einen alten Camper zu kaufen. Doch dann taucht unerwartet Franks bester Freund David auf, und mit ihm ändert sich alles. Sind drei einer zu viel oder hat genau er noch gefehlt? Diese Frage stellt sich immer wieder, während sie zu dritt Tausende Kilometer durch Australiens unendliche Weite fahren, vor ihnen nur der Horizont, über ihnen nichts als Himmel und zwischen ihnen mehr, als Worte je beschreiben könnten.
Es gibt ein paar Autoren und Autorinnen da draußen, bei denen ich mir im Vorfeld schon sicher bin, das neue Buch wird mir gefallen. Und dann gibt es unter diesen wenigen eine Handvoll, die es schaffen, sich mit jedem neuen Werk noch ein bisschen zu übertreffen.
Mit Freude kann ich behaupten, dass Anne Freytag dies in meinen Augen gelungen ist.
Ich meine, fangen wir bei Titel und Cover an. Selten habe ich es erlebt, dass mich allein der Titel dazu zwingt, ein Buch zu lesen. Dann kam noch das Cover (diese Farbe...) und für mich war klar - das muss in mein Regal. (Das diese Aussage im allgemeinen für alle Freytage gilt, lassen wir mal außen vor.)
„Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte." hat mich in den letzten zwei Woche im Auto begleitet. Vier Stunden in der Woche verbringe ich im Auto, auf dem Weg zu Arbeit und diese Stunden sind mir heilig. Diese Stunden umgebe ich mich mit Geschichten und tauche in andere Welten und andere Leben, und die letzten 9 Stunden und 29 Minuten habe ich in der Welt von Rosa, Frank und David verbracht.
Ich war mit ihnen auf der Straße, habe sie bei ihrem Roadtrip begleitet. Ein Roadtrip, bei dem nicht das Land und die vielen Kilometer im Vordergrund stehen, die sie zurücklegen. Sondern ein Roadtrip des Lebens. Eine innere Veränderung, die sicher jeder von uns irgendwann durchmachen muss, um am Ende des Weges sagen zu können: „Ich habe nichts bereut und nichts verpasst."
Rosa, Frank und David. So unterschiedlich sie sind, so gleich wachsen sie einem doch ans Herz. Man verbringt gerne Zeit mit ihnen. Erkundet die Weiten Australiens. Schläft mit ihnen im Camper und sieht fast die malerischen Kulissen vor seinem inneren Auge. Und gleichzeitig erlebt und fühlt man die Veränderungen, die Ängste, die Sehnsüchte. All das, was in diesen drei jungen Menschen vor sich geht.
Danke Anne, für diese tolle Zeit, für diese tolle Erfahrung und dafür, dass du Rosa, Frank und David mit uns geteilt hast.