Mein Leben als Soldaten-Frau

Von Purplevaleforia @purplevaleforia
Vorab: Dieser Post hat nichts mit Beauty oder so zu tun, aber aus gegebenem Anlass muss ich mir einfach mal was von der Seele schreiben. 
Es begann im September 2006. Da lernte ich meinen späteren Mann kennen. Er war bereits seit 2002 Zeitsoldat, weil er über die Bundeswehr ein Studium absolvieren wollte. Damals war ich in einem kleinen Städtchen in NRW und er zum Studieren in München. Wir sahen uns nur alle 2 bis 4 Wochen. War okay, ich war froh, überhaupt jemanden zu haben, der mich liebt, den ich nur selten sehen kann, als gar keinen.
2008, als er mit dem Studium fertig war, ging es nach Munster bei Hannover. Das war schon nicht ganz so weit weg, und wenn alles gut klappt, war er jedes Wochenende daheim. Zu diesem Zeitpunkt wohnten wir bereits zusammen, wenn auch bei seinem Schwiegervater mit im Haus, aber hey :D Bei uns lief eben ALLES ein bisschen anders!
2009 kam dann die Hochzeit. Sehr kleiner Rahmen und nach der Zeremonie auch echt unkonventionell. Wir hatten ein kleines Frühstücksbuffet in einem Lokal der Stadt gebucht, danach gab es noch die obligatorischen Fotos und dann ab nach Hause. Umgezogen und dann erstmal mit dem Schwiegervater nach Holland zum Lebensmitteleinkaufen. Abends bei Burger King eingekehrt auf der allabendlichen Runde mit dem Hund. Eine Hochzeitsreise hatten wir bis heute noch nicht. Kam irgendwie nicht dazu, Punkt.
Auch die Hochzeit war damals "nur schnell am Wochenende" und nur auf einen Freitag zu schaffen, weil mein Mann sich dann doch diesen Tag frei nehmen konnte und so rechtzeitig daheim war. Für mich war das damals okay, denn: Wir kannten es ja nur so zusammen!
2010 wurde mein Mann dann nach Eschweiler bei Aachen versetzt, ich war gerade im Sommer mit der Ausbildung fertig geworden und so war sofort klar: Diesmal komme ich mit! Großer Pluspunkt: Endlich konnte man mal wie ein ganz normales Ehepaar Abends nach Hause kommen und der jeweils andere Partner war auch da! Ganz normales Leben eben. Das war wirklich schön. Man konnte viel mehr miteinander machen.
Das ging dann auch nur bis Ende 2012 gut, denn dann wurde beschlossen, dass mein Mann nach Koblenz soll! Na gut denn, sind ja nur 150km. Anfangs,, als ich noch in der Arztpraxis arbeitete, kam er eben 2x die Woche heim. Einmal mittwochs abends und donnerstags in aller Frühe zurück und dann zum Wochenende wieder. So  ging das eben wirder los. Aber: Wir waren es ja gewohnt! Und die Katzen hatte ich ja auch noch. Kommunikation findet durch die Woche abends über ICQ statt, total oldschool, aber in seiner Dienstwohnung hat er irgendwie nicht genug Netz, um Whatsapp anständig zu nutzen. Und am Laptop ist es dann ja doch irgendwie angenehmer.
Doch dann begann ich im Juli meine neue Ausbildung. Wir haben Öffnungszeiten bis 20 Uhr jeden Werktag und so lohnte es sich  nicht mehr, dass mein Mann mittwochs nach Hause fährt. Wieder nur Wochendehe. War okay....
Jetzt schreiben wir also Oktober 2013. Bald jährt sich unser Hochzeitstag zum 4. Mal und was ist? Mein Mann wird nicht zu Hause sein, da er einen vierwöchigen Lehrgang in Bremen absolvieren muss. Letztes Jahr war er auf besagtem Tag auch nicht hier, aber da habe ich es mir noch einreden können, dass das ja nicht so schlimm ist. Ist ja "nur der dritte Hochzeitstag, nicht der zehnte oder so was".
Jetzt jedoch bin ich auch schon 27 und auch wenn ich keine Kinder will, möchte ich endlich ein normales Familienleben. Doch das wird so schnell nicht passieren. Mein Mann ist noch bis Sommer 2014  Zeitsoldat und danach wird er von einer Ecke Deutschlands in die nächste geschickt, weil er eine Art Ausbildung machen soll, bevor er in der Institution, wo er bereits arbeitet, zivil weitermachen kann.  Das wird dann nochmal ca. 2 Jahre in Anspruch nehmen. Und Was danach passiert, ist noch nicht mal wirklich sicher. So heißt es erst mal für mindestens die nächsten 3 Jahre ICQ und Wochenend-Ehe...
Kennt diese Problematik noch jemand von euch?