Posted in Natur pur, Natürlich gesund On Montag, 31. März 2014 Comments: Keine Kommentare vorhanden.
Download Artikel als PDFMein Kind isst kein Gemüse – was tun?
Gehört Ihr Kind auch zu den Wählerischen und sieht das Thema Ernährung völlig anders als Sie? Sind gesunde Dinge wie frisches Obst oder gar grünes Gemüse einfach überhaupt nicht in Ihr Kind hinein zu bekommen und sind Sie schon froh, wenn Ihr Kind überhaupt irgendetwas isst? Keine Sorge, so geht es unzähligen Eltern. Lesen Sie hier, wie Sie Ihrem Kind die unliebsamen Nahrungsmittel schmackhaft machen können.
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Zunächst einmal: es ist kein Beinbruch:
Der kindliche Geschmack verändert sich ständig, und je weniger Drama man daraus macht, desto besser. Denn wenn sich erst einmal Abwehr gegen bestimmte Lebensmittel manifestiert hat, ist der Unwille zu einem handfesten Problem angewachsen. Bei unserer heutigen vielseitigen Überfluss-Ernährung wird Ihr Kind sicher keine Mangelerscheinungen bekommen, wenn es vorübergehend oder auch etwas länger keinen Rosenkohl oder Brokkoli essen mag. Sicher ist es wichtig, Kinder zu gesunder Ernährung zu erziehen und ihnen von klein auf gesunde Nahrungsmittel nahezubringen – aber nicht um jeden Preis. Ist die Ablehnung wirklich so groß, dass Essen zum Kampf wird, wird es höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen.
By Sanja565658 Eigenes Werk [CC-BY-SA-3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0 or GFDL http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html], via Wikimedia Commons
Nehmen Sie zunächst einmal allen Druck vom Thema essen:
Kochen Sie ein paar Tage lang das, was Ihr Kind gern mag. Schlimmstenfalls bedeutet das, auch einmal darüber hinwegzusehen, einen beinahe noch vollen Teller vom Tisch abzuräumen. Appetit lässt sich nun mal nicht erzwingen, sondern hat mit Lust zu tun. Wenn die Situation bereits so verfahren ist, dass Essen zum Frust wird, dann tut es allen Beteiligten gut, die Luft etwas herauszunehmen.
Reden Sie mit Ihrem Kind, und treffen Sie eine Vereinbarung:
Kinder brauchen Erklärungen und Klarheit. Sie können Ihrem Kind zum Beispiel erklären, dass Gemüse für den Körper wichtig ist, auch wenn es nicht so gut schmeckt. Dann lassen Sie das Kind pro Woche oder pro Tag eine oder auch mehrere Sorten Gemüse aussuchen, die es essen mag. Gemüsesorten, die Kindern gut schmecken sind milde, süßliche Gemüse wie Karotten, Kürbis, Tomaten, Paprika. Je mehr Sie Ihr Kind in Auswahl, Aussuchen von Rezepten und Zubereitung einbeziehen, desto größer ist die Chance es ihm schmackhaft zu machen.
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Gestalten Sie es spielerisch:
Kinder lieben Motivation durch Spiel. Sie können Ihrem Kind zum Beispiel ein Punktekonto erstellen. Hängen Sie dazu eine Tafel auf, oder heften Sie ein Blatt Papier an eine Pinnwand, um eine Strichliste zu führen. Vereinbaren Sie im Voraus eine bestimmte Anzahl an Portionen von Obst und Gemüse, die Ihr Kind essen muss, um eine Belohnung zu erhalten. Eine solche positive Verstärkung nimmt den Druck weg und schafft einen besonderen Anreiz. Vor allem bei Geschwistern kann dies ungemein motivierend wirken, da natürlich keiner dem anderen in Punkto Belohnungen nachstehen möchte.
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Positive Verstärkung und eine Vorbildfunktion sind besonders wichtig:
Ohne dass in Ihrem Familienleben gesunde, vielseitige Ernährung zum Alltag wird, werden Sie sie Ihrem Kind nicht schmackhaft machen können. Regelmäßige Mahlzeiten, Naschereien zwischendurch nur ausnahmsweise, und täglich frisch gekochtes, abwechslungsreiches Essen sind Gewohnheiten, die Ihre Kinder von Ihnen übernehmen. Auch wenn Fertiggerichte schneller zubereitet sind und meist bei Kindern gut ankommen, stecken sie voller versteckter Fette, Zusatzstoffe und oft auch Zucker, die dem Kind nur den Appetit auf wirklich gesunde Nahrungsmittel nehmen.
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Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre und die Gesundheit Ihres Kindes.
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Für Fragen, Anregungen, Lob, Kritik, Erfahrungsberichte, etc. stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung.
Herzlichst Manuela und Arno Richter