Paperblog ist ein Jahr alt. Da ich von Anbeginn dabei bin wurde ich gefragt, ob ich ein paar Fragen als Interview beantworten würde. Natürlich wollte ich. Und deshalb:
1. Wer steckt hinter „Nics Bloghaus“?
Wie der Name des Blogs schon sagt: Nic. Ich meine, dabei sollten wir es einfach belassen: Nic Frank.
Es gibt zwei weitere Mitschreiber, die aber eher selten etwas veröffentlichen. Aber ich bin sehr interessiert, weitere Autoren „unter das Dach des Bloghauses“ zu bekommen – wenn wir inhaltlich halbwegs übereinstimmen.
2. Wie lange führen Sie Ihr Blog schon?
In der jetzigen (technischen) Konstellation seit etwas mehr als einem Jahr. Aber es gab bereits einen Vorgänger des Bloghauses – das ging vor etwa 5 Jahren online.
3. Weshalb hatten Sie sich entschieden ein Blog zu erstellen?
Das ist eine Frage, die ich kaum beantworten kann. Keine Ahnung: ich kann nicht ohne zu schreiben und ohne zu allen wichtigen und unwichtigen Dingen meinen eigenen Senf dazu zu geben Ich kann tatsächlich nicht genau sagen, weshalb ich angefangen habe, zu bloggen. Das war anfänglich wohl vor allem Neugier auf das neue Medium Blog.
Heute denke ich tatsächlich, dass ich eine Stimme habe im Umfeld der sog. Gegenöffentlichkeit. Meine Themen sind in dieser Art und Sichtweise eher selten in den großen Medien anzutreffen. Und ich halte es für unabdingbar, dass immer wieder darüber aufgeklärt wird, dass die Welt nicht schwarz oder weiß ist. Sondern bunt.
Ich hoffe, ich trage einen winzigkleinen Teil zu dieser Aufklärung bei – und schreibe gegen die Verdummung an. Das ist oft mühsam und oft zweifel ich auch daran, dass es irgendeinen Sinn hat. Aber: siehe oben: ich kann gar nicht anders.
Ich bin mir sehr bewusst, dass es unendlich viele Themen gibt, die in den Medien nicht oder unzureichend dargestellt werden. Doch aus sehr persönlichen Gründen bin ich von den Ereignissen um die gefälschte Wahl in Iran betroffen. Daher habe ich einen (manchmal vielleicht etwas zu starren) Blick in diese Richtung.
Doch dieses Thema gerät medial etwas in Vergessenheit. Dabei meine ich, dass die grüne Bewegung in Iran die Vorreiterrolle des „arabischen Frühlings“ spielte. Auch deshalb greife ich das Thema immer wieder auf. Obwohl es viele andere Orte und gesellschaftliche Umwälzungen gibt, die der Erwähnung wert sind.
Iran wird vermutlich eines der Schwerpunkthemen des Blogs bleiben. Andere Themen über andere Ungerechtigkeiten gelangen aber mehr und mehr in meinen Fokus.
5. Was sind Ihrer Meinung nach die Vor- und Nachteile von Paperblog?
Fangen wir mit den Nachteilen an. Es fehlen noch die ganz großen, die „A-Blogs“. Zwar würde mich das dann schnell von der Top-Ten-Liste katapultieren aber in Anbetracht der Stellung von rivva und newshype zeigt sich ja, dass solche Aggregatoren und die „Zulieferer“ wichtig und notwendig sind.
Einige meiner Anregungen für eigene Artikel hole ich mir auch aus anderen Blogs via Paperblog. Es gehört zu meinem täglichen To-Do im Netz, zu schauen, was bei Paperblog aktuell ist. Und damit habe ich auch schon die Vorteile benannt.
Was mir besonders auf- und gefällt ist die relative Unaufgeregtheit, die diese Seite umgibt. Weder wurde das sonderlich gepusht im Netz noch so wahrgenommen. Das mag für die Betreiber von Paperblog möglicherweise nicht so gut sein; für die Nutzer aber. Vielleicht ist so auch zu erklären, dass es einige Blogs gibt, die – nicht des Inhalts, aber der Qualität wegen – nicht sonderlich gut sind. Die aber bei Paperblog wahrgenommen werden (können). Meinungsvielfalt und -freiheit ist ein hohes Gut. Und das spiegelt Paperblog recht gut.