Von Natur aus ist jeder Hund ein Schlinger. In freier Wildbahn hätte das Tier keine Zeit langsam und bedächtig zu fressen. Ganz im Gegensatz zum heutigen Haushund ist der Organismus eines Wolfs auf ein schnelles Fressverhalten ausgerichtet.
Im Laufe der Jahre hat sich das Fressverhalten der Hunde jedoch verändert. Allerdings gibt es unter unseren Hunden immer wieder Exemplare, die ihr Futter schnell und unzerkaut verschlingen.
Besonders gut ist das bei Hunden zu beobachten, die lange Zeit auf der Straße lebten oder sich in einem großen Rudel zurechtfinden mussten. Wer hier schneller frisst, bekommt mehr Nahrung ab.
Doch das Schlingen birgt bei unseren Haushunden einige gesundheitliche Risiken. Dadurch kann es sogar zu ernsthaften Erkrankungen kommen.
Antischling gegen Schlundverstopfung sinnvoll
Durch das rasche Hinunterschlingen von Futter kann es zur Schlundverstopfung kommen.
Dabei bleibt das Futter im Schlund stecken. Die Muskulatur der Speiseröhre verkrampft und die Futterteile können nicht verschluckt werden.
Schlundverstopfung ist ein lebensbedrohender Zustand, ebenso wie die gefährliche Magendrehung. Das Risiko für eine Magendrehung wird durch Schlingen deutlich erhöht, weil das Tier dabei sehr viel Luft schluckt. Dies sorgt für eine Aufblähung des Magens und in weiterer Folge zur Magendrehung.
Durch die geringe Speichelproduktion beim Schlingen kann es zu Magenschleimhautentzündungen kommen. Bei der Gabe von Trockenfutter steigt die Gefahr, dass der Hund sich verschluckt. Selbst die Zahnsteinbildung wird durch die rasche Futteraufnahme gefördert.
Napf als Grundausstattung oder Lifestlye-Objekt?
Der Futternapf gehört zur Grundausstattung des Hundes. Grundsätzlich ist es unseren Vierbeinern wohl egal, woraus sie ihr Futter fressen, doch Hundehalter verwöhnen ihre Lieblinge gerne.
Zahlreiche bunte Futternäpfe in allen Varianten und aus unterschiedlichsten Materialien stehen daher im Handel zur Auswahl, bis zu höhenverstellbaren Näpfen.
Darunter finden sich auch ganz spezielle Modelle wie der Anti-Schling-Napf. Dieser Napf soll dabei helfen, dass der Hund sein Futter nicht allzu rasch hinunterschlingt.
Anti-Schling-Napf selber machen
Wenn Sie das Prinzip einfach einmal ausprobieren möchten, können Sie natürlich einen Anti-Schling-Napf ganz einfach selbst konstruieren.
Dazu brauchen Sie nur einen Kunststoffnapf und einen oder zwei große runde Steine. Diese Steine müssen so groß sein, dass der Hund sie keinesfalls ins Maul nehmen kann.
Legen Sie die Steine zwischen das Futter in den Napf.
Die Steine wirken wie Hindernisse und der Hund muss sich bemühen, um das Futter rund um die Steine fressen zu können.
Edelstahl klappert, Keramik bricht
Verwenden Sie aber unbedingt einen Napf aus Kunststoff. Bei einem Edelstahlnapf können die Steine zu viel Lärm machen, was den Hund verunsichern kann. Keramikschüsseln würden die Prozedur nicht lange überleben.
Ähnlich funktioniert auch der sogenannte "Portion Pacer", eine schwere Kugel aus Edelstahl oder Keramik, die einfach in den Futternapf gelegt wird.
Trotz eines Anti-Schling-Napfs ist es optimal, wenn der Hund mehrere kleine Portionen pro Tag erhält. Dies senkt das Krankheitsrisiko deutlich.
Warum schlingt Ihr Hund eigentlich?
Bei "Schlingern" sollte in erster Linie Ursachenforschung betrieben werden. Zeigt der Hund das Schlingverhalten schon immer oder hat er es erlernt, zum Beispiel als Form von Futterneid?
Neben diversen Erziehungsmaßnahmen können Sie mit einem speziellen Anti-Schling-Napf Abhilfe schaffen. Dort sorgen Hindernisse wie Blöcke oder Ringe im Inneren dafür, dass der Hund nicht ungehindert zum Futter kommt.
Je nach Modell können Sie die Fütterungsdauer durch den Napf entsprechend verlängern. Auf diese Weise kann er schlichtweg nicht mehr schlingen. Er muss um die Hindernisse herum fressen, was automatisch länger dauert. Gleichzeitig wird die Speichelproduktion angeregt.
Viele dieser Spezialnäpfe werden jedoch aus dem Kunststoff Melamin hergestellt. Verwenden Sie diesen Kunststoff am besten niemals, um das Futter darin in der Mikrowelle warm zu machen. Hier finden Sie mehr über die Gesundheitsbedenken zu Melamin.
Oder Sie entscheiden sich für die Edelstahlvariante der Napf-Kugeln, die aus jedem Futternapf einen Anti-Schling-Napf machen.
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