Mein Herz und andere schwarze Löcher

Von Privatkino
Titel: Mein Herz und andere schwarze Löcher
Autor: Jasmine Warga
Genre: Jugendbuch aber 14 Jahren
Verlag: S. Fischer Verlag
Format: Hardcover, 384Seiten
ISBN: 978-3737351416

Inhalt:
Aysel möchte ihren Leben ein Ende setzen, viel zu schmerzhaft erscheint ihr die Welt, nachdem sie alle danach bewerten, was ihr Vater getan hat. Die Frage ist nur: „Wie?“ Alleine scheint das Unterfangen schwierig und so sucht sie in einem Onlineforum nach einem Suizidpartner und findet dort Roman, er wohnt ganz in ihrer Nähe, ein Treffen wird geplant und die Geschichte nimmt ihren Verlauf.

Meine Meinung:
Ein solches Thema weckt schnell Interesse, was mich aber wirklich fasziniert hat, war die Art und Weise, wie die beiden sich gefunden haben, beinahe über einen Art Partnerbörse und tippt man solche Schlagworte in Google ein, da findet man diese Seiten auch, ohne viel Tamtam, findet man die Menschen, die nicht alleine gehen wollen. Manchmal ist es ein wenig erschreckend, wie leicht man im Internet Zugang, zu allen möglichen Dingen findet, auf der anderen Seite, so meine Meinung, braucht es so was, damit sich die Unverstandenen verstanden fühlen. Nun gut, soviel dazu, im Buch ist es nur das Kennenlernen, was für mich aber schon auf eine sehr besondere Weise authentisch war.

Im Buch erfährt man wie beide zu dem Entschluss gekommen, wobei die Geschichte oder zumindest die Gedankenwelt von Aysel besser und detaillierter ausgeleuchtet wurde, mir kam es so vor, als würde Roman manchmal einfach nur am Rand stehen, obwohl das Buch eigentlich um die zwei gehen sollte. Es war ein wenig schade, wenn es natürlich auch interessant war, was Aysel zu ihrem Entschluss getrieben hat, weil es eine Tat war, die nur nach und nach Erwähnung findet, doch zumindest bleibt man deswegen auf den Seiten kleben, weil, wie es bei einen Suizid ist, das „Warum?“ möchten doch die allermeisten verstehen.

Richtig schlecht finde ich auf den Klappentext folgenden Satz: „Eine Geschichte über zwei, die den Tod suchen und die Liebe ihres Lebens finden.“, weil er nicht wahr ist, nicht vollkommen. Es würde jetzt zu viel verraten, wenn ich sage wieso, aber eigentlich ist die Liebe zwar da, aber wie es bei diesen Gedanken ist, hilflos gegen einen übermächtigen Gegner. Liebe kann ein Leben retten, muss es aber nicht. Wie es hier im Buch ist, verrate ich natürlich nicht, ich kann nur sagen, das Ende war überraschend, natürlich, aber gefallen hat mir, dass die schwarze Wolke über der Situation hängen bleibt, egal was auch passiert.

Aysel war ein gut ausgearbeiteter Charakter, man konnte tief in ihre Gedankenwelt absteigen und mit ihr mitfühlen. Sie war auch zu Beginn ziemlich sympathisch, war mir aber dann gegen Ende hin ein bisschen lästig, mit ihre Weise, die ich zwar verstehen konnte, aber wie sie sie zum Ausdruck gebracht hat, war dann doch etwas nervig.
Roman ist die Schattenfigur in diesem Buch, man erfährt nicht wirklich viel vom ihn. Was man erfährt, lässt verstehen, wieso er den Entschluss gefasst hat, aber was er denkt, wie er denkt, dass bleibt vollkommen im Dunklen und hätte aber eigentlich auch in die Geschichte gehört, wobei sie natürlich von Aysel erzählt wird, vielleicht wurde es deswegen ausgeklammert.

Fazit:
Eine interessante Geschichte, mit Charakteren, die einem im Hinterkopf bleiben, wenn ich auch ein bisschen mit dem Ende hadere.