Mein ganz persönlicher Lost Place ...

Von Frauke Döring

LOST PLACE IM GARTEN

Wenn du so matt und desolat rumliegst, dann hast du ja auch Zeit, in Ruhe Inventur zu machen. Zum Beispiel im Garten. Ich hab's mit Telepathie versucht, hat aber nicht geklappt. Das Dach von meinem ganz persönlichen Lost Place ist immer noch im Eimer und fault gemächlich vor sich hin. Dieser Pavillon sollte "für die Ewigkeit" sein, ist ja schließlich schon der vierte (oder sogar fünfte?) in meinem Garten. Hätte ich nicht am falschen Ende gespart und die Nachbarn für 'ne Kiste Bier und 'nen Fuffi machen lassen, sondern jemanden, der Ahnung hat, dann hätte das vielleicht auch geklappt. Jetzt isses aber Käse und ich darf schon wieder überlegen, was ich mit dem Pavillon anstelle.



WAS IST BLOSS PASSIERT?

Das wüsste ich auch gern. Vor fast genau vier Jahren hab ich dir meinen neuen Pavillon gezeigt, stolz wie Oskar. Und seit Januar (da ist das erste Stück aus dem Dach gebrochen) überlege ich, was ich bloß damit anstellen soll. Wieder ein Holzdach? NEIN! Auf gar keinen Fall. Streichen, nochmal streichen und dann irgendwann wieder streichen, dann aber über Kopf. Nö. Nicht mit mir. Jetzt kommt ein Dach aus verzinktem und pulverbeschichtetem Trapezblech drauf, ein Pultdach. Der Pavillon ist nämlich leider in sich schief, darum sind die Dachstreben auch mit den Platten verschraubt worden, die jetzt dekorativ durchhängen. Ich müsste also nicht nur neue Platten, sondern auch neue Leisten kaufen und streichen und ganz ehrlich? Dazu hab ich noch weniger als keine Lust. Also wird aus dem, was da ist und Trapezblech ein ganz schlichtes neues Dach gezaubert. Dann habe ich demnächst ein hippes Designerteil im Garten stehen.



DESIGNER-FUSSBODEN

Der Boden hat schon zwölf Jahre auf dem Buckel - damals gab es noch in jedem Baumarkt diese Bodenfliesen in 50 x 50 cm aus Holz für drei oder vier Euro. Um Geld zu sparen, habe ich damals einfach eine 3 x 4 Meter große Gewebeplane ausgelegt und die Bodenfliesen mit 120er Schrauben direkt im Rasen festgemacht. Drumherum ein paar Leisten, auch mit 120er Schrauben in den Boden getackert und fertig war die preiswerte Lösung ohne auskoffern und Kies aufschütten. Da, wo die Jahre und das Wetter den Platten nicht so viel anhaben konnten, hält diese Konstruktion noch immer. An den Außenseiten leider nicht, also muss auch ein neuer Boden her. Noch so ein Projekt, auf das ich unglaublich Bock habe (vielleicht besser zurück zur Natur und Rasen aussähen?). Aber ich habe schon zwei Ideen: entweder einen Outdoorteppich, der so groß ist, dass er die schadhaften Stellen überdeckt (und ich kann diese großartige Arbeit noch ein Jahr verschieben) oder OSB-Platten verlegen und die dann streichen. Christine hat da ein großartiges DIY für die Bodenkonstruktion gepostet, das käme dann auch bei mir zum Einsatz.


ERSTMAL PLÄNE SCHMIEDEN UND MATERIAL KAUFEN

Ich gehe jetzt schon so lange mit Ideen für den Lost Place schwanger, dass es auf eine Woche mehr oder weniger auch nicht mehr ankommt, oder? Aber ich kaufe diese Woche schon mal das Material ein, sozusagen als zusätzliches Mahnmal, endlich in die Hufe zu kommen. Ist doch ein prima Projekt für den Sommerurlaub, oder? Wenn du noch die ein oder andere Idee dazu hast, gerne her damit!

Ich mach's mir so lange auf der Terrasse bequem, schlürfe ein Kaltgetränk, bestaune den neuen weißen Kübel mit Sonnenhut und versuche mich weiter in Telepathie. Hast du auch Projekte, auf die du dich so waaaaaahnsinnig freust, die aber irgendwann mal erledigt werden müssen?Die nächste Reise geht übrigens nach Belgien und dann setzen wir uns in den Flieger und gucken mal, was auf Ibiza so los ist. Kram schon mal die Sonnecreme raus!
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