Mein Fuß ist mir verknaxt

Von Andramas

Beim Gassigehen.

Zum Glück ist das Gelenk nicht gebrochen, diagnostiziere ich. Und: Das Bein braucht Ruhe. Eine elastische Binde, Heilsalbe, Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe, mehr kann man nicht machen. Nicht einmal an den Rechner sollte ich mich setzen.

Witzig das Volk mit seinen Ratschlägen, deren zentraler:

“Geh doch zum Arzt!”

Diese Gläubigkeit in die Wunder der Medizinmänner!

Ich soll also solchem Ratschlag folgend zum Mediziner humpeln, der nicht viel mehr machen kann, als mich weiter zum Röntgen humpeln zu lassen und hinterher sagt, was ich ohnehin schon weiß:

“Gebrochen isses nicht, eine Zerrung wies aussieht – ihr Bein braucht Ruhe”

Und dann kriege ich vielleicht Schmerztabletten verschrieben, als Bonbon sozusagen, weil ich so artig war. Und die zu kriegen, muss ich weiter zur Apotheke humpeln – bei diesem Wetter! “Heilige Einfalt!” – “O sancta simplicitas!” soll der zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilte Reformator Jan Hus 1415 ausgerufen haben, als er sah, wie eine übereifrige Frau weiteres Holz brachte.

NEE!

Ich gab meinem Gelenk einfach nur Ruhe und hatte damit Recht getan. Heute geht es <hübscher Doppelsinn!> wieder einigermaßen.

Zumindest kann ich wieder tippen.


Filed under: Kranksein Tagged: Behinderung, Beinchen verknackst, Medizinmänner, Ratschläge