Mein Blog, meine Baustelle

Mein Blog, meine Baustelle„Wer bestimmt wie ich blogge?" Genau diese Frage habe ich mir in den letzten Monaten sehr oft gestellt. Am Wochenende auf der #denkst, kam sie wieder auf, die Frage und als ob Sie meine Gedanken lesen kann, hat die wunderbare Wiebke vom Verflixten Alltag meine Gedanken aufgeschrieben.

Das könnte man jetzt zu 100% so stehen lassen und aufhören aber ich habe eine Begabung den Mund nicht halten zu können und deshalb muss ich einfach jetzt doch etwas dazu sagen, da es mein Herz belastet.

Jede(r) BloggerIn fängt an zu bloggen, weil Sie oder er eben Bock drauf hat. Weil Sie was zu sagen hat und Sie denkt, dass sie es auch kann, das Schreiben, das Berühren, das etwas Bewirken. Technisch gesehen ist es inzwischen relativ einfach einen Blog online zu stellen. Man schreibt, diskutiert und hat Spaß.

In meinem Fall war es auch so, dass ich es für mich gleich „richtig" wollte. Ich kaufte mir eine eigene Domain und ließ mir ein Logo nach meinen Vorstellungen vom wunderbaren Roberto zeichnen. Mein Blogbaby wuchs recht schnell vom gelegentlichen Hobby zur allergrößten Leidenschaft und zum regelmäßigen hinaus.

Auf einmal wurde auch in der Online Welt das Thema Professionalisierung immer größer. Mit seinen Worten Geld verdienen? Hey na klar, das ist für mich eine Ehre und ich spreche nicht von der Lobpreisung einer Tütensuppe sondern meiner Meinung zu gesellschaftskritischen Themen, will jemand hören und mich dafür entlohnen.

Die Tütensuppe bringt mir auch Geld und wenn ich das will dann mache ich das eben.

Ja und schon gehts los.

Ist man offen und ehrlich mit dem Thema, kommen einige Geier angeflogen und geben ungefragt ihre Meinung und Anweisung an mich weiter.

„Du musst das und das verlangen!"

„Du darfst dich nicht unter Wert verkaufen!"

„Du bringst die ganze Branche in Verruf!"

Ähmmm, die Rechtfertigung nahm ihren Lauf aber ich sage euch nun ein für alle mal

Es ist mein Blog, meine Baustelle!

Meine Leidenschaft und nicht eure. Wieviel und ob ich überhaupt irgendetwas nehme geht euch überhaupt nichts an. Erzählt ihr jedem eurer Kollegen auf der ganzen Welt was er verdienen muss oder ihr verdient? Ihr redet von Branche und Beruf aber immer nur wenn es darum geht was für euch dabei rumkommt.

Wenn es darum geht etwas zu bekommen, dann seid ihr hilfsbereit und wie eine Familie aber wenn es darum geht zu helfen, dann kommen ganz andere Gesichter zu Tage.

Wirklich? Sind wir inzwischen soweit, dass wir den Ruf der Fashion Blogger annehmen wollen? Wo man sich nicht mal mehr grüßt wenn die Reichweite nicht passt oder weil man angeblich für einen Appel und ein Ei einen Beitrag schreibt?

Was soll die Gier? Was soll das ungefragte Einmischen?

Zusammenhalt und Hilfe, das ist das was ich mir wünsche und was uns Elternblogger doch eigentlich ausmacht oder?

Blogger für Flüchtlinge ist ein Paradebeispiel für Nächstenliebe und den Online Clan, den ich liebe und schätze.

Die Boom Blogs und ihr Initiator sind das für mich nicht. Das sage ich nicht weil ich nicht dazu gehöre auch wenn ich immer noch sehr geschockt bin, wie dort argumentiert wird. Die Boom Blogs sind genau das, was ich nicht möchte. Eine Firma und die Blogs sind die Angestellten. Wir Elternblogger sind aber kein Konzern, wo jemand in der Hierarchie ganz oben steht und den Vorstandsvorsitzenden mimt.

Nein wir sind eine Gemeinschaft und jeder sollte den anderen wertschätzen, helfen und unterstützen. Leider ist mir genau bei der fantastischen denkst auch das Gegenteil aufgefallen. Es gibt Bloggerinnen, die leben in ihrer eigenen professionellen Welt und grüßen nicht einmal. Sie nehmen sich keine 2 Minuten um hallo zu sagen, lästern hörbar über Anwesende, reagieren nie auf Texte von einem aber nehmen sich dann online wieder das Recht heraus, künstlich Druck aufzubauen und „Tipps" zu geben wie man erfolgreicher wird um im Endeffekt selber davon zu profitieren. Es gibt aber andere, die ich einfach nur immer und immer wieder umarmen könnte, das Sie genau das zeigen, was die Elternbloggerszene ausmacht.

Die denkst war eine unglaubliche Veranstaltung, mit genialen Menschen aber das Thema Professionalisierung war mir too much und ähnelte teilweise einer Verkaufsveranstaltung. Wie verkaufe ich mich als Blogger am besten? Ich meine sollte es nicht darum gehen, wie ich eventuell meine schreibenden Fähigkeiten verbessere? Oder die Fotos? Nein es ging darum, wie ich mich an Firmen besser verkaufe. Aber das sollte doch nicht die einzige Erfüllung eines Bloggers sein oder? Ich bin auch für Professionalisierung aber eben in meiner Geschwindigkeit, mit meinen Regeln und meinen Ideen. Ich greife weder die Speaker, noch das Programm an es zeigte nur eine Tendenz, in die wir Elternblogger gehen, die mir nicht so ganz behagt.

Es gab einen Vortrag der mir sehr in Erinnerung bliebt. Anna von Berlin Mitte Mom hat für mich sehr beeindruckend gezeigt, worum es gehen soll.

Um uns als Mensch und die Wertschätzung dessen.

Ich bin eine Elternbloggerin mit Stolz und keine Angestellte der Blogger AG und wie auch Rebecca von Elfenkindberlin so schön sagte, es geht nicht um die Reichweite sondern um den Inhalt.

Meine Intention ist, dass es jeder so machen soll, wie er es für richtig hält. ich will niemanden verletzen oder vor den Kopf stoßen, wirklich nicht. Aber mein Blog ist meine Baustelle und wenn ich für 10 oder 1000€ schreibe oder für einen Notizblock, es geht nur mich was an.

Leben und leben lassen und nicht vergessen was ein Blog ist. Es ist ein Tagebuch und nur der Schreiber dessen hat die vollständigen Rechte an dem Inhalt.

Was meint ihr dazu?

Eure Glucke

Mein Blog, meine Baustelle

Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.


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