Mein Blog ist etwas, von dem nur wenige etwas wissen. Meine Mutter weiß, dass dieser Blog existiert und hat früher ab und an mal rein gesehen. Meine Cousine schrieb mir auch erst vor einer Woche, dass sie meinen Blog gelesen hätte und auch eine andere Freundin sagte mir, dass sie meinen Blog gelesen hätte. Wie ich das fand? Irgendwie toll.
Ich wollte eigentlich nie, dass irgendwie jemand aus meinem engeren Kreis von meinem Blog erfährt. Warum ich das nicht wollte? Vermutlich, weil man für seinen Blog die meiste Zeit am Laptop sitzt, Ideen austüftelt und dann fotografiert. Man tut im Auge der anderen also nichts und ich wollte nie nichts tun. Inzwischen finde ich aber nicht, dass es Nichtstun ist, wenn man einen Blog führt, sondern das eine Menge Arbeit dahinter steckt. Der Blog muss stets am Laufen bleiben, am besten sich noch von den anderen Blogs abheben, nebenbei die Sozialen Netzwerke up to date halten.. Und während man sich um seinen Blog kümmert, hätte man sich mit Freunden treffen oder im Fitnessstudio ein paar Gewichte stemmen können. Dieses Nichtstun ist ein sehr zeitintensives Hobby und manchmal hatte ich einfach nicht das Gefühl, gut genug zu sein. Zugegeben, jetzt bin ich es immer noch nicht, aber man muss schließlich auch erst gehen können bevor man anfängt zu rennen - oder so.
Ein weiterer Grund war auch, dass die Menschen in meiner Umgebung auch gerne wissen konnten, dass ich gerade Hausaufgaben mache, nachts im Fitnessstudio gerade schwitze, mal wieder einen Nicholas Sparks Roman lese oder es wieder der DoppelD(Donnerstag Date [Frauentausch & Pizza])-Tag mit meiner Cousine ist. Aber mein Blog? Manchmal ist er so viel mehr, als nur das Tagebuch im Internet. Mein Blog - ich bin mein Blog und mein Blog war, ist und soll immer persönlich bleiben. Vielleicht war er die letzten Jahre aber auch einfach zu persönlich mit meinen Texten und meinen eigenen Gedanken. Vielleicht ist mir das ganze deswegen so peinlich gewesen. Sollten fremde Menschen oder die, die mich flüchtig in der Schule sehen, wissen, wen ich vermisse oder womit ich gerade in meinem Leben zu hadere habe? Nein, das sollten sie nicht und wenn es sie tatsächlich interessiert, dann sollen sie mich fragen!
Und jetzt bin ich in der Phase angekommen in der ich mir sage: Na und? Was sollen diese Menschen denn großartig machen, außer mich schief angucken, Links verbreiten, weil es angeblich "peinlich" ist oder mich auch darauf ansprechen? Nichts, rein gar nichts. Vermutlich interessiert es die meisten nicht einmal mehr, was ich in meiner Freizeit tue und wenn sie meine Bilder bei Instagram sehen, dann können sie einfach weiter scrollen, sobald sie den Link oben in der Zeile sehen. Ich denke nicht mehr da drüber nach, was andere davon halten könnten, was sie von mir oder meiner Persönlichkeit denken und ob sie das unterstützen oder nicht. Ich blogge nicht, damit es ihnen gefällt, sondern weil ich meine Freude und meinen Spaß daran habe, weil ich unglaublich gerne schreibe und ja, weil ich mich auch sehr gerne mitteile.
Mein Blog ist mein Hobby.